27. Febr. 2008 | Nationalmannschaft | von Oliver Palme, Pressesprecher

Bundestrainerin Jutta Lau: „Wir haben noch einiges zu tun!“

Jutta Lau ist die internationale Erfolgstrainerin und konnte in Athen 2004 eine beispiellose Erfolgsbilanz hinlegen. Nun interviewte Rudern.de die in Potsdam beheimatete Trainerin zum jetzigen Stand der Olympiavorbereitung.

Rudern.de: Frau Lau, wie ist der Stand der Olympiavorbereitung?

Jutta Lau: Wir sind gerade eineinhalb Wochen aus dem Trainingslager von Sevilla zurück. Da muss ich sagen, dass ich nicht so zufrieden bin. Einmal vom momentanen Leistungsstand und dann aufgrund gesundheitlicher Probleme, die wir so in der Art zum ersten Mal hatten. Auch ich war gesundheitlich angeschlagen, obwohl es klimatisch in Sevilla mit 20 Grad eigentlich optimal ist. Daher war das schon ungewöhnlich. Wir haben noch einiges zu tun!

Rudern.de: Sie haben 2004 die sportliche Messlatte hoch gelegt. Wie sieht das momentane Leistungsniveau im Vergleich aus?

Jutta Lau: Natürlich vergleiche ich die Zeiten von 2004, damit ich einen Anhaltspunkt habe. Aber damals war es eine völlig andere Situation. Da hatten wir in der Gruppe mit Kathrin Rutschow-Stomporowski auch international einen Anhaltspunkt. Das fehlt uns nun, das zieht sich durch die ganze Saisonvorbereitung.

Rudern.de: Wie haben Sie auf die unterschiedlichen Voraussetzungen reagiert?

Jutta Lau: 2008 haben wir eine andere Konstellation. 2004 war ich alleine, da ist man voll im Thema. In diesem Jahr habe ich als Reaktion auf die inhomogene Gruppe diese geteilt, das war dringend notwendig. Auch habe ich mir zwei Assistenten ins Boot geholt, die diese Arbeit unterstützen.

Rudern.de: Wie ist die Situation im Frauen-Einer, da müssen wir noch einen Quotenplatz absichern?

Jutta Lau: Im Herbst haben wir festgelegt, dass wir den Einer qualifizieren wollen. Mit Christiane Huth und Juliane Domscheit haben sich eine erfahrene und eine junge Athletin angeboten. Es ist sehr gut, dass wir trotz der Plazierung 2007 zwei motivierte Athletinnen gefunden haben. Kathrin Rutschow-Stomporowski soll den Beiden die notwendige Power geben und ihre Erfahrung vermitteln.

Rudern.de: Wie sehen die Trainingseindrücke denn im Frauen-Einer aus?

Jutta Lau: Wir konnten aufgrund der gesundheitlichen Probleme nicht den FISA Team-Cup in Sevilla mitrudern. Auch im Training haben sich die Einer noch nicht besonders hervor getan. Wir müssen also die verbleibende Zeit intensiv nutzen.

Rudern.de: Wie sehen denn die nächsten Planungen in der Vorbereitung aus?

Jutta Lau: Am Montag gehen wir nach Brandenburg ins Trainingslager, das ist ungewöhnlich zum jetzigen Zeitpunkt. Aber nach der Situation in Sevilla habe ich das Trainingslager in China abgesagt. Da war mir das organisatorische Risiko zu hoch, auch durch die gesundheitliche Situation. Wir sind hier sehr mutig ran gegangen und ich hoffe, dass das Wetter gut wird.  

Rudern.de: Vielen Dank für das Interview!