22. Aug. 2014 | Panorama | von R. F. Dietze

Ereignisreiche Tage beim Regensburger Ruder-Klub

Internationale Stadtrundfahrt, Siegerehrung für Bayerische Meister mit Bootstaufe

Der Regensburger Ruder-Klub von 1890 e.V. (RRK) kann auf eine ereignisreiche Woche zurückblicken. Begonnen hatte es mit der alljährlich ausgeschriebenen Stadtrundfahrt von Stadtgrenze zu Stadtgrenze im Boot, die dieses Mal an die 50 Ruderer nicht nur aus dem bayerischen Raum, sondern auch aus der Schweiz und Japan anzog, die den Anblick des Stadtpanoramas vom Wasser aus genießen wollten. Eine Flotte von zehn Booten gelangte durch die Sportbootschleuse am Pfaffensteiner Wehr in die untere Donau, durchquerte den Eisernen Steg, um dann durch den zweiten Bogen der Steinernen Brücke und über den berühmten Regensburger Strudel zu fahren. Weiter ging die Fahrt, vorbei an Schwabelweis und Tegernheim, bis zur Stadtgrenze beim Kreuzhof, wo man sowohl den Hafen als auch das gegenüberliegende Altwasser befuhr, das einen herrlichen Blick auf die Walhalla erlaubt. Zur Mittagsrast im Spitalgarten ging es über den Nordarm der Donau und den Brandner-Kanal zur Jahninsel, wo das sandige Ufer ein leichtes Anlanden ermöglichte.

Am Nachmittag stand noch die Befahrung des Regen bis Pielmühle bevor, ehe man sich von der großen Schiffsschleuse am Rhein-Main-Donau-Kanal wieder ins Oberwasser der Donau und damit auf das Niveau des Bootshauses hieven ließ. Für manche Teilnehmer bot der Tag gleich mehrere Premieren, denn sie waren noch nie geschleust worden und hatten noch nie ein Fließgewässer mit Schiffsverkehr befahren. Auf dem Balkon des Bootshauses des RRK ließ man den Tag ausklingen und schmiedete Pläne für das nächste Jahr.

Wenige Tage später stand das nächste große Ereignis bevor. Es galt, die Sieger der Bayerischen Ruder-Meisterschaft zu ehren. Eingebettet in die alljährlichen bayerischen Meisterschaften auf der altehrwürdigen Olympiastrecke in München war der Wettkampf "Jugend trainiert für Olympia" für Schulruderer aus ganz Bayern. Hierbei konnte das Albertus-Magnus-Gymnasium seinem Namen als "Ruderstützpunktschule in Regensburg" gerecht werden und im Finale den Jungenvierer, den Mädchenvierer sowie den Juniorenachter auf dem ersten Platz feiern.

Bei den Bayerischen Meisterschaften ungeschlagen blieb der zweimalige Deutsche Meister der 17- und 18jährigen Jonathan Schreiber, hier mit seinem Teamkameraden Bastian Ritter. Überraschend aber war der Erfolg eines neu formierten Mädchen-Doppel-Vierers des RRK. Bei ihrem ersten Regatta-Start sorgten Mira Moch, Maria Fischer, Anna Finkenzeller, Céline Strohmeier und Steuerfrau Juliane Schröter für freudige Gesichter bei den Klubanhängern und Trainerin Anita Gramann, als sie das hochfavorisierte Boot aus München, das den 6. Platz beim Bundeswettbewerb erreicht hatte, deutlich hinter sich ließen.

Céline Strohmeier gewann am Sonntag auch ihren Einer souverän und ist mit zwei Titeln erfolgreichste Regensburger Ruderin bei der Bayerischen Meisterschaft.

Jetzt durfte sie mit ihren Ruderkameradinnen nicht nur die Ehrung durch die Klub-Mitglieder erfahren, sondern mit ihrem Vierer-Team und ihrer Partnerin Charlotte Wolter auch den neuen Kinder-Zweier von Bootsbau Berlin, der durch Spenden und die Großgerätebezuschussung durch den Bayerischen Landessportverband finanziert werden konnte, auf den Namen Oktopus taufen. Dann setzten die beiden das frisch getaufte Boot aufs Wasser und unternahmen eine Jungfernfahrt in die untergehende Sonne.