Stadtachter der Heidelberger Rudervereine nimmt nach 25 Jahren wieder Fahrt auf
Vergangenen Sonntag, 25.9.2016, füllte sich die Frühschoppenwiese bei der Wasserschachtel in Neuenheim gegen 11 h sehr schnell. Das war nicht nur dem wunderbarem Herbstwetter geschuldet, sondern hatte einen besonderen Grund. Die beiden Heidelberger Rudervereine Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. (RGH) und Heidelberger Ruderklub 1872 e.V. (HRK) nahmen nach einem Vierteljahrhundert eine schöne alte Tradition wieder auf und traten zum Heidelberger Herbst im Stadtachterrennen gegeneinander an.
Viele Fans beider Vereine und viele weitere Begeistere waren zur Neckarwiese gekommen um die Achterrennen zu sehen, die eingebettet in das Frühschoppenprogramm des Stadtteilvereins Neuenheim zum Heidelberger Herbst stattfinden sollten.
Die Moderatoren Holger Xandry, ehemaliger Präsident des HRK, und Dirk Materer, erfolgreicher Rennruderer der RGH, stimmten die Zuschauer auf die Rennen ein. Auch Ilona Appel, Vorsitzende des Stadtteilvereins Neuenheim, begrüßte die Rudervereine herzlich und freute sich über diesen neuen Programmpunkt beim Frühschoppen. Um 11:15 Uhr traten die beiden Breitensportachter im Vorrennen zum Stadtachter und zum "Aufwärmen" gegeneinander an. In beiden Booten saßen Ruderinnen und Ruderer ohne Rennerfahrung, aber mit großem Willen zu gewinnen. Das Rennen der beiden Breitensportachter konnte die RGH mit ca. einer halben Bootslänge Vorsprung für sich entscheiden.
Im Hauptrennen sind aus beiden Vereinen traditionell die stärksten Athleten der beiden Vereine gegeneinander angetreten. Das Boot des HRK setzte sich aus den seit Jahren sehr erfolgreichen Sprintruderern um Jens Klein und Burkhardt Hahn zusammen. Die RGH setzte auf ein deutlich jüngeres Team, welches von Schlagmann Falk Hößler für den Stadtachter gegründet wurde und mittel- und langfristig Großes plant. Das Hauptrennen war eine Augenweide - konnten die Zuschauer die ca. 400 Meter lange Rennstrecke doch weitestgehend einsehen und damit das Rennen von Start bis Ziel komplett sehen. Das junge Team der RGH ist vom Start gut weggekommen, blieb jedoch stets hinter dem Boot des HRK, der mit einer erkennbar höheren Schlagzahl seinem Boot den entscheidenden Vortrieb verschaffte. So entschied der HRK das Rennen mit einer Bootslänge Vorsprung für sich.
Die beiden siegreichen Achter wurden am Steg vom Leiter des Amts für Sport und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, Herrn Gert Bartmann, geehrt und vom Publikum gefeiert. Der Rennachter des HRK sicherte sich somit den Wanderpokal in Form eines Kupfertellers, der die Ergebnisse des Stadtachterrennens seit 1976 dokumentiert.
"Wir sind überwältigt vom Zuspruch, den der Heidelberger Stadtachter heute hier nach einem Vierteljahrhundert Pause erfahren hat." kommentieren Annette Kerstein (RGH) und Holger Xandry (HRK), die in ihren Vereinen den Stadtachter aus dem Dornröschenschlaf erweckt und organisiert haben. Der Rudersport hat in Heidelberg einen festen Platz mit der Heidelberger Ruderregatta, der Benefizregatta "Rudern gegen Krebs" und jetzt auch wieder mit dem Stadtachter. Nicht zuletzt haben das am Sonntag auch die vielen Zuschauer bestätigt, die die beiden Vereine lautstark angefeuert haben.