15. Neuköllner Ruderfestival: Hochleistungssport trifft Wanderrudern
Die Rudergesellschaft Wiking Berlin beendete am 21. Oktober 2017 die Regattasaison mit drei hochrangigen Events gebündelt im Neuköllner Ruderfestival: Der 55. Rudersternfahrt, dem Städtevergleich der JuniorenInnen A Berlin-Zürich-Kopenhagen und mit den vor 125 Jahren erstmals ausgefahrenen Rennen um die Silberne Riemen. Mit „Hochleistungssport trifft Wanderrudern in familiärer Atmosphäre“ lässt sich der Charakter des Festivals in Kurzform am besten beschreiben.
Am Freitagabend hatte die RG Wiking zahlreiche Gäste aus Politik, Sport, und Teamvertreter aus den Niederlanden, Polen, Dänemark, Russland und deutschen Clubs in das Clubhaus am Delfter Ufer zum Regattaempfang eingeladen. Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey begrüßte die Gäste und Teamvertreter herzlich.
Samstag ging es dann für 32 Achtermannschaften und neun Frauen-Doppelvierer auf die 6.300 Meter Strecke von der Spree Insel der Jugend in Berlin-Treptow entlang der ehemaligen Berliner Mauer bis zum Britzer Hafen in Neukölln. Sechs Gigvierer in der Club-, und Inklusionsklasse hatten die halbe Distanz zu rudern.
RG Wiking knapp vor Vorjahresieger Dynamo Moskau
Die Silberne Riemen gingen in an das virtuos rudernde Boot von SKADI Rotterdam aus den Niederlanden in der Siegeszeit von 20:48 Min. Zur großen Freude der Gastgeber konnte sich die RG Wiking in der Zeit von 21.44 Min. knapp vor Vorjahressieger Dynamo Moskau in 21:49 Min. auf „Silber“ platzieren
Hatten im Frauenachter die Niederländerinnen in den vergangenen vier Jahren noch das Steuerseil mit Goldkurs ganz fest in der Hand, so durchbrach der RC Potsdam mit Goldtrainer Sven Ueck in diesem Jahr die niederländische Siegesserie. In der neuen Frauen-Achterbestzeit von 23:31 Min. gewannen die Athletinnen aus Potsdam - vor SKADI Rotterdam 24:23 Min und Skøll Amsterdam. Im Doppelvierer mit Stf. siegten die Frauen von CSK Navy Moskau vor SKADI Rotterdam und Skøll Amsterdam.
RBL-Team beim 250 m Sprint am Start
Nach der Langstrecke folgte der 250 Meter Sprint. Hier konnten die Bundesliga erprobten Männer vom SC Berlin-Köpenick im ersten Rennen die starken Niederländer von SKADI Rotterdam niederringen. In den folgenden vier Sprints drehte SKADI den Spieß um und musste sich erst im sechsten Rennen Dynamo Moskau geschlagen geben. Im Frauen Achter gewann der RC Potsdam beide Sprints ebenso wie CSK Navy Moskau im Frauen Doppelvierer.
Im Wettbewerb der Stadtmannschaften treten seit 1980 Juniorinnen und Junioren A in den Mannschaften des Juniorinnen-Doppelvierers und Junioren-Achters aus Berlin, Zürich und Kopenhagen gegeneinander an. Anschließend wird in den jeweiligen Klein- und Mittelbooten gegeneinander gerudert im. Über ein Punktesystem werden die Gesamtsieger dann ermittelt. In diesem echten Teamwettbewerb siegte bei den Junioren Zürich vor Berlin und Kopenhagen. Bei den Juniorinnen hatten die Berlinerinnen deutlich die Bugspitze vor Kopenhagen und Zürich. In der Gesamtwertung konnte das Berliner Team den Pokal für den Gesamtsieg vor Zürich und Kopenhagen in Empfang nehmen.
Nach der Regatta-Siegerehrung ging die Party für die ca. 600 Sternfahrer erst richtig los. Es trafen Sternfahrer mit 105 Booten aus Berlin, Brandenburg und Europa am Wiking ein. Sieger in der Wertung mit den meisten Teilnehmern war die Ruder-Union Arkona Berlin. Der Sonderpreis für die weiteste Anreise ging nach Frankreich. Bei Livemusik, Bier und leckeren selbstgemachten Kuchen wurde noch bis tief in die Nacht getanzt und munter gefeiert.