Ruderverein Münster will 2019 in den Stadthafen Münster ziehen
Der Umzug des Rudervereins Münster von 1882 e.V. in den ehemaligen Hill-Speicher im münsterschen Stadthafen I wird konkret. Am Freitag autorisierte die Mitgliederversammlung des Traditionsclubs den wiedergewählten Vorstand, das Bootshaus nach fast 100 Jahren an der Bennostraße noch in diesem Jahrzehnt in den Stadthafen zu verlagern. Schon im Dezember hatte der Rat der Stadt Münster grünes Licht für das Vorhaben gegeben. „Für uns ist das ein Jahrhundertprojekt, das Standortsicherheit für mehrere Generationen garantiert“, so Dirk Bensmann, alter und neuer Sprecher des Vorstands im RVM.
Die Mitglieder segneten das Konzept des Vorstands ohne Gegenstimme ab und autorisierten den Vorstand, den Umzug zu realisieren. Noch in diesem Jahr wollen die Bauherrn einen Architekten beauftragen und mit konkreten Planungen beginnen.
Etwa 1.500 Quadratmeter wird der Verein im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes belegen. Weitere 670 Quadratmeter benötigt der Ruderverein als Freifläche. Der Ruderverein benötigt dringend mehr Raum für Wachstum. „Der Verein hat in den letzten zehn Jahren etwa 20 neue Boote angeschafft. Unsere Bootshallen an der Bennostraße sind bis auf den letzten Platz besetzt. Am neuen Standort vergrößern wir die Bootslagerflächen um etwa 45 Prozent“, so Bensmann.
Dass der Ruderverein mit dem Umzug auf die Tube drückt, hat einen konkreten Grund. Der Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals wird in wenigen Jahren auch den Abschnitt mit dem jetzigen Bootshaus an der Bennostraße erreichen. Zudem ist das heute genutzte Bootshaus in die Jahre gekommen. Der Ruderbetrieb soll daher so schnell wie möglich in den sicheren Stadthafen verlegt werden „Vor allem für die Anfängerausbildung und das Schulrudern ist das sichere An- und Ablegen im Stadthafen ein enormer Vorteil“, so Dr. Birger Kruse, Vorsitzender Sport im RVM. Der Ruderverein ist eine der größten nichtstädtischen Schulsportstätten Münsters. Mehrere hundert Schüler von insgesamt knapp 20 münsterschen Schulen rudern jedes Jahr am Bootshaus in der Bennostraße.
Von den Gesamtkosten in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro muss der Ruderverein etwa 0,5 Millionen Euro an Eigenmitteln bereitstellen. Bisher weist die Bilanz Rückstellungen in Höhe von gut 160.000 Euro aus. „Wir sammeln derzeit Geld und haben bereits eine Reihe von Zusagen. Die halbe Million ist für uns ein Kraftakt, aber wir sind sicher, dass uns das gelingt. Der Verein hat in den letzten zehn Jahren neben den laufenden Kosten über 400.000 Euro aufgebracht, um Schulden zu tilgen und in Bootsmaterial zu investieren. Das zeigt, dass diese Größenordnung leistbar ist. Der Rudersport und der Ruderverein haben in der Stadtgesellschaft einen großen Rückhalt“, kündigt Bensmann selbstbewusst an.
Die Mitgliederversammlung bestätigte den geschäftsführenden Vorstand des Rudervereins bestehend aus Dirk Bensmann, Stefan Kolve, Dr. Birger Kruse, Georg Schäpermeier und Dr. Frauke Wagner im Amt.