04. Nov. 2019 | Wettkampfsport | von Silke Harms

Wichert holt erneut Silber bei Coastal-WM

Wie schon im Kanada im vergangenen Jahr überquerte Lars Wichert auch in Hongkong als zweiter die Ziellinie. Fotos: Igor Meijer
Reger Schiffsverkehr im Victoria Harbour. Foto: Fast-Sports
Der CMix der RC Allemannia.
Göring und Hory von der Lübecker RG.
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Mit einer Silbermedaille im Gepäck, vielen weiteren guten Platzierungen und eindrucksvollen Erlebnissen auf dem Wasser verlässt das deutsche Team nach drei spannenden Wettkampftagen den Royal Yacht Club in Hongkong. Direkt am Victoria Harbour gelegen bot dieser den Athleten einen stimmungsvollen Rahmen rund um die Coastal Rowing Weltmeisterschaft.

Der Victoria Harbour bietet zudem herausfordernde Coastal Bedingungen – vor allem der enorme Schiffsverkehr und die damit verbunden Wellen aus allen Richtungen haben den Athleten alles abverlangt. Hinzu kamen sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80%.

18 deutsche Mannschaften hatten für Hongkong gemeldet, nahezu eine Verdoppelung zum Vorjahr. Lars Wichert, Silbermedaillengewinner der letztjährigen Coastal WM in Kanada, hat in Hongkong deutlich unterstrichen, dass er zur internationalen Coastal-Elite zählt. Den Vorlauf über einen 4km Parkours hat Wichert taktisch klug bestritten und sich klar für das Finale qualifiziert. In diesem rudern die stärksten 16 Boote auf einem 6km Parkours um die Medaillen. Von Beginn an hat Wichert gemeinsam mit dem Spanier Miromon das Feld kontrolliert und kam nur einige Längen hinter dem Spanier ins Ziel. Eine hervorragende Leistung des alten und neuen Coastal-Vizeweltmeisters 2019 der RC Allemannia Hamburg.

Das deutsche Team kann mit ihrer Gesamtleistung sehr zufrieden sein. Von den 18 Teams haben sieben Mannschaften das A-Finale erreicht, weitere 10 Mannschaften das B-Finale.

Einziges Frauen-Team aus Lübeck

Wibke Göring und Dorothea Hory waren in Hongkong das einzige deutsche Frauen-Boot. Nach einem gelungenen Vorlauf, in dem sie sich aus den Rangeleien vor allem an den Bojen heraushalten konnten, kamen die beiden Athletinnen als Vorlauf-Achte in das A-Finale. In diesem haben die beiden Norddeutschen ihre Strategie beibehalten und waren am Ende mit dem 11. Platz sehr zufrieden.

Deutschland teilnehmerstärkste Nation in der Bootsklasse Herren-Vierer

Mit insgesamt sieben gemeldeten Teams in der Bootsklasse CM4x/+ war das deutsche Team die teilnehmerstärkste Nation in Hongkong. Zwei Teams haben es ins A-Finale geschafft, vier Teams ins B-Finale. In packenden Vor- und Finalläufen war neben dem Ruderkönnen vor allem die Expertise der Steuerleute gefragt. Selbst die weltweit besten Crews, wie das Team aus Monaco, haben teilweise durch Steuerfehler wertvolle Zeit und Medaillenchancen verpasst.

Der schnellster Vierer aus Deutschland kommt dieses Jahr wieder vom Ersten Kieler Ruder-Club. Das coastal erfahrene Team hat ihren 6. Platz aus dem Vorjahr in Kanada verteidigen können. Der zweite deutsche Vierer im A-Finale kam von der RC Allemannia Hamburg. Sie haben dieses Jahr alleine 11 Teams zur Coastal WM gemeldet und waren in Hongkong eindeutig der größte Fanclub.

Ergebnisse Männer-Vierer:

A-Finale (16 Boote)

  • Platz 6: Simon Kuwert, Henning Maiwirth, Jan Grafe, Max Kölling, Felix Eckel (Erster Kieler Ruder-Club)
  • Platz 10: Ralf Gentz, Christian Sieling, Wiebe Veenstra, Torben Neumann, Leo Rosenquist (RC Allemannia Hamburg)

B-Finale (14 Boote)

  • Platz 1: Benni Daniel, Klaus Lindner, Thomas Welling, Malte Hein, Tessa Johannes (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 6: Jonas Christiansen, Carsten Grafmann, Hans-Patrick Schröder, Olaf Nagel, Ann-Katrin Bertke (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 8: Johannes Pohlmann, Andre Mangin, Klaus Hohenstatt, Dirk Heinike, Eckhard Schulze (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 10: David Stroinski, Kurt Kornhuber, Frank Wolgast, Jan Behrens, Ronald Bohmgahren (RC Allemannia Hamburg)
  • Der Vierer von der SV Energie Berlin (Günter Kowalschek, Dominic Metze, Detlef Kriemann, Bernd Kaiser, Karolin Knippel), durfte nicht an den Start. Krankheitsbedingt hatte das Team eine Ruderin nachgemeldet, was seitens FISA nicht zugelassen ist.

Männer-Doppelzweier mit drei Booten im A-Finale

In je drei Vorläufen mit 12 Booten haben sich drei deutsche Boote für das A-Finale qualifiziert und zwei für das B-Finale. Während es im B-Finale relativ moderat zuging und dem Team Christian Dahlke/Kai Olbrich sogar ein Start-Ziel Sieg gelang, hatte es das A-Finale hinsichtlich Rangeleien und Zusammenstößen in sich.

Ergebnisse Männer-Doppelzweier:

A-Finale:

  • Platz 6: Torben Neumann, Wiebe Veenstra (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 10: Daniel Markowski, Moritz Hesselmann (Favorite Hammonia Hamburg)
  • Platz 14: Jan Eike Widderich, Laurits Dahlke (Favorite Hammonia Hamburg)

B-Finale:

  • Platz 1: Christian Dahlke, Kai Olbrich (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 8: Niklas Habermann, Maximilian Melle (Erster Kieler Ruder-Club)

Mixed-Doppelzweier beliebte Bootsklasse bei Coastal WM

Nach dem erfolgreichen Einstand im vergangenen Jahr in Kanada hat sich die Mixed-Doppelzweier Bootsklasse gut etabliert. In drei Heats haben 32 Mannschaften um die Platzierungen für die Finalläufe gekämpft. Mit dabei auch vier Mannschaften aus Deutschland die sich alle für das B-Finale qualifiziert haben.

Die Ergebnisse der B-Finals:

  • Platz 3: Christian Dahlke, Uta Rickert (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 4: Milan Wulf, Eileen Pott (RC Allemannia Hamburg)
  • Platz 10: Werner Stein, Nicole Bongartz (Neusser RG)
  • Platz 13: Frank Youssoffi, Marianne Menck (RC Allemannia Hamburg)

Trotz Protesten keine Sicherheitsgefährdung

Hinsichtlich der anhaltenden Proteste in Hongkong hat das Organizing Committee die Teilnehmer zu jeder Zeit während der Veranstaltung über Whatsapp-Gruppen über die aktuelle Situation in den einzelnen Stadtteilen auf dem Laufenden gehalten. Die Sicherheit der Athleten an der Wettkampfstätte selbst war zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Weitere Informationen, Ergebnisse, Videos und Fotos gibt es auf www.worldrowing.com

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