Weltwassertag am 22. März 2021
Die Vereinten Nationen haben für den Weltwassertag 2021 das Motto „Wert des Wassers“ gewählt.
Wasser ist ein unverzichtbares Gut, es hat elementare Bedeutung für alle Menschen und ist enormer Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Es ist die wichtigste Ressource, die es zu schützen gilt! Beim Gedanken an Klimawandel, Wasserknappheit, Lebensraumverlust oder Wasserverschmutzung scheinen natursportliche Ansprüche an das Wasser und den Umgang mit ihm nebensächlich. Zu Unrecht! Natursport - und damit insbesondere Wassersport ist Erholung und damit auch Bestandteil einer gesunden Gesellschaft. Den „Wert des Wassers“ zu erhalten, ist damit auch eine wassersportliche Aufgabe!
Wir rudern regelmäßig auf unseren Heimatgewässern und sehen an den Ufern jeden Tag besser als die meisten Landbewohner, wenn durch Hochwasser, Partys oder Wind Plastik, Papier, Metall und andere Abfälle angeschwemmt, liegengelassen oder angeweht werden. Vor allem zahlreiche Wassersportler haben sich schon vor vielen Jahren allein, in kleinen oder großen Gruppen mit Abfall-Sammelaktionen an den Ufern ihrer Heimatgewässer engagiert, ohne das besonders publik zu machen. Heute heißt so eine Aktion CleanUp, und das gibt es an den Küsten, am Rhein, der Weser und vielen anderen Flüssen und wird medial durch verschiedene Plattformen zur Koordinierung der Aktionen unterstützt. So eine Aktion macht man halt nicht in der Brutzeit, sondern eher im Spätsommer. Und wir Ruderer beteiligen uns zusammen mit dem Naturschutzbund Deutschland, dem Deutschen Kanu-Verband, dem Deutschen Segler-Verband und dem Verband Deutscher Sporttaucher an der Aktion „Gewässerretter“.
Aber nicht nur die sichtbaren Abfälle, die man am Ufer wegschaffen kann, sind problematisch für die Gewässer. Querbauwerke sind nach dem Eintrag gewässergefährdender Stoffe durch die Landwirtschaft der wichtigste Grund für das Nichterreichen eines guten ökologischen Zustands. In europäischen Gewässern gibt es hunderttausende Querbauwerke. Einige der entstandenen Staustrecken werden von uns Wassersportlern einerseits als Trainings- und Regattastrecken genutzt, andererseits werden die Durchgängigkeit für aquatische Lebewesen und der Geschiebetransport behindert.
Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) wird seit ihrer Einführung im Jahr 2000 versucht, durch Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme ökologische Verbesserungen zu erreichen. Diese Pläne liegen für die dritte Phase in den Bundesländern zur Anhörung der Öffentlichkeit bis Juni 2021 aus. Wir Ruderer sollten uns aktiv an diesem Prozess beteiligen, denn hier können wir auf der einen Seite zu ökologischen Fortschritten beitragen, andererseits sind aber sorgfältig abgewogene und differenzierte Maßnahmen erforderlich. Denn Gewässer und deren Randbereiche sind auch bedeutende Erholungsräume, die der Naherholung ebenso wie dem Tourismus dienen. Wir Ruderer fordern daher zusammen mit den anderen Wassersportlern die Erhaltung der naturverträglichen Erholungsfunktion der Gewässer und die frühzeitige Möglichkeit einer konstruktiven Beteiligung des Wassersports bei Planungen und Eingriffen an Gewässern.
Der Erhalt des freien Zugangs zu Gewässern unter Nutzung naturverträglicher Ein- und Ausstiegsstellen und der natur- und landschaftsverträgliche Wassersport auf, im und unter Wasser sind ein wichtiger Beitrag, den Wert des Wassers zu schätzen. Wir Ruderer werden uns daher auch zukünftig für die fachkundige naturverträgliche Ausübung des Wassersports einsetzen.
Unter untenstehenden Links sind weitere Beiträge der gemeinsamen Verbände zu finden.
Weltwassertag beim Deutschen Segler-Verband
Weltwassertag beim Deutschen Kanu-Verband
Weltwassertag beim Verband Deutscher Sporttaucher
Weltwassertag beim Kuratorium Sport & Natur
Weltwassertag beim NABU
Weltwassertag beim BMU