Adrian Bretting gibt U19 ab und wird Disziplintrainer Coastal
Die neue Disziplin Coastal Beach Sprint wird 2028 in Los Angeles erstmals zum Ruder-Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele gehören. Deshalb wird Coastal seit Jahresbeginn mit Mitteln des Bundesministeriums des Inneren gefördert wie die anderen olympischen Disziplinen auch. Im Kampf um die Medaillen in den drei Wettkampfklassen Einzel Männer, Einzel Frauen und Mixed-Doppelzweier will der DRV künftig natürlich mitmischen.
Den Neuaufbau leiten wird Adrian Bretting, der ab 1. April 2025 die neu geschaffene Stelle des Disziplintrainers Coastal übernimmt. Er wird dabei von Hendrik Bohnekamp unterstützt, der Coastal im vergangenen Jahr mit übernommen hatte, und nun als U19-Trainer Coastal arbeiten wird. Bretting hatte in den letzten drei Jahren als Bundestrainer mit viel Engagement den Bereich U19 geleitet. Den Nachwuchs wird der Wahl-Berliner abgeben, sobald ein Nachfolger feststeht.
„Ich hatte Adrian gebeten, sich zwischen den Bereichen Coastal Beach Sprint und U19 zu entscheiden“, sagt Robert Sens, Vorstand Leistungssport. „Aus meiner Sicht ist es nicht leistbar, beide Bereiche auf Weltklasse-Niveau zu leiten. Ich bin dankbar, dass er die Herausforderung angenommen hat, eine neue Disziplin zu entwickeln, und begeistert, mit welchem Feuer und Engagement er in den letzten Wochen darangegangen ist. Er wird dabei die volle Rückendeckung haben.“
„Meine Beweggründe, zum Coastal zu gehen, sind in einem Prozess entstanden, der vor knapp eineinhalb Jahren begonnen hatte, als ich meine Unterstützung anbot, für den DRV ein Basiskonzept zum Thema Beach Sprint zu schreiben“, sagt Adrian Bretting. Feuer fing er, als er zur Unterstützung mit zur Coastal-WM nach Genua reiste. „Ich erinnere mich, wie ich am Anfang drei, vier Stunden am Strand gestanden bin, auf die Strecke rausgeschaut habe und die ganze Zeit unterhalten war. Was man so - selbst als ruderbegeisterte Person - nicht von Wettkämpfen her kennt.“ Er gewann die Überzeugung, dass Coastal den Rudersport verändern und eine Riesen-Bereicherung für das Olympische Rudern werden werde. „Ich will jetzt nicht sagen, es ist die Zukunft, aber schon wirklich mehr als eine Randerscheinung.“ Coastal sei „ganz anderes Rudern. Es ist vielleicht eher vergleichbar mit Renn- und Slalom-Kanu“.
Im vergangenen Herbst habe es sich ergeben, dass er aus Kostengründen erst einmal beide Positionen (Coastal und U19) einnehmen sollte. „Ich musste aber binnen kürzester Zeit einsehen, dass es nicht funktioniert in Doppelfunktion. Insbesondere deshalb nicht, weil das Coastal-Thema geradezu wöchentlich zulegt und sich ganz viele Türen und Möglichkeiten aufmachen. Das läuft nicht mal eben nebenbei.“ Da passte es, dass der neue Sportvorstand Robert Sens auf ihn zukam mit dem Wunsch, die Aufgaben zu trennen. Bretting entschied sich nicht zuletzt für das Coastal, weil es die „vielleicht einmalige Chance ist, von Anfang an eine olympische Disziplin auf die Beine zu stellen, wie man es sich auch selbst vorstellt. Ohne dass man Kompromisse eingehen muss, weil Strukturen über Jahrzehnte gewachsen sind. Jetzt sind wir ja mittendrin im Selektionsprozess und es macht große Freude.“