16. Jan. 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Auftakt für die Beach Sprinter im Olympischen Trainingszentrum Kienbaum

Adrian Bretting, der Bundestrainer Beach Sprint, verschafft sich einen ersten Überblick. Foto: DRV
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Nach den Olympischen Spielen in Paris werfen die Spiele 2028 in Los Angeles (LA) ihren Schatten voraus. Für die Sportart Rudern steht dabei eine historische Premiere an: Zum ersten Mal in der langen olympischen Geschichte wird Rudern mit zwei Disziplinen vertreten sein. Neben dem klassischen Rudern, das in LA über 1500 Meter ausgetragen wird, werden auch Medaillen im Coastal Rowing – Beach Sprint vergeben.

Diese Neuerung bringt viele Herausforderungen für den Leistungssport im Deutschen Ruderverband (DRV) mit sich. Seit Oktober letzten Jahres leiten Adrian Bretting und Hendrik Bohnekamp die sportfachliche Entwicklung dieser Disziplin. Ihr Ziel ist es, leistungssportliche Strukturen aufzubauen und möglichst viele Athlet:innen für Coastal Rowing – Beach Sprint zu begeistern.

Sichtbar wurden die Bemühungen erstmalig am vergangenen Wochenende in Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum für Deutschland in Kienbaum (Grünheide). Dort veranstaltete der DRV den ersten „Schnupper-Lehrgang“ für Coastal Rowing – Beach Sprint. Auch wenn Strand und typische „Beach-Sprint-Temperaturen“ fehlten, boten die Trainingsstätten in Kienbaum hervorragende Möglichkeiten einen Einblick in das facettenreiche Anforderungsprofil, das weit über das reine Rudern im Boot hinausgeht, zu liefern. So standen verschiedene Trainingsinhalte auf dem Plan, wie Laufen, Athletik, Krafttraining oder Beweglichkeitstraining. Darüber hinaus konnten aber auch erste Erfahrungen in Coastal-Ruderbooten auf dem zu Kienbaum gehörenden Liebenberger See gesammelt werden. Koordination und Geschick wurden insbesondere durch verschiedene Spielformen geschult. Angemeldet hatten sich 25 Athlet:innen aus ganz Deutschland, die teils bereits über Erfahrungen im Coastal Rowing verfügten, teils aber auch gänzliches Neuland betraten und „einfach mal reinschnuppern“ wollten. 

Die ebenfalls in Kienbaum ansässige Bundespolizeisportschule unterstütze die Maßnahme ebenfalls mit einer eigens zur Verfügung gestellten Sport-Physiotherapeutin. Neben physiotherapeutischen Behandlungen, wurden hier auch Dehnungs- und Körperstabilisationseinheiten auf höchstem Niveau angeleitet. 

„Natürlich liegt Kienbaum nicht an der Küste und auch die Temperaturen im Januar waren jetzt nicht typisch für Beach Sprint. Aber neben hervorragenden Trainingsstätten, liegt auf der Anlage eine Art „Olympic Spirit“, den wir gerade für unsere Auftaktveranstaltung nutzen wollten. Wir hatten hier wirklich einen guten Lehrgang mit einer motivierten Gruppe von Athlet:innen. Es hat Spaß gemacht und auch schon Lust auf die nächsten Maßnahmen, die in dieser Disziplin geplant sind,“ zog Bundestrainer Adrian Bretting ein positives Fazit und richtete noch einen besonderen Dank an die Verantwortlichen vor Ort: „Die Zusammenarbeit mit dem Sportzentrum und der Bundespolizeisportschule war wieder hervorragend. Es freut uns sehr, dass man uns als Verband hier beim Aufbau dieser neuen Disziplin so tatkräftig und unbürokratisch unterstützt.“

Als nächster Schritt steht die Veröffentlichung der Nominierungsrichtlinien für Coastal Rowing – Beach Sprint 2025 an. Die ersten Maßnahmen zur Bildung des Nationalmannschaftskreises werden bereits Ende Februar beziehungsweise Anfang März stattfinden. Damit soll sichergestellt werden, dass Athlet:innen ohne Konflikte mit den Nominierungsmaßnahmen im klassischen Rudern teilnehmen können.