Digitalisierung des Archivs kommt voran
Der „Historische Arbeitskreis“ des DRV hat in seiner Sitzung am ersten Maiwochenende eine positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit ziehen können. „Wir haben uns bewusst Schwerpunkte gesetzt“, so DRV-Ehrenvorsitzender und Leiter des AK Siegfried Kaidel, „um die Arbeit zu strukturieren. Beim Auswerten und Lesen der vielen Schriften kann man sich schnell verlieren, denn die Geschichte ist spannend und vielfältig.“
Ein Großteil der im Archiv gelagerten Zeitschriften, Protokolle, Verbandsunterlagen und Festschriften ist nunmehr auch digitalisiert. „Wir danken dem Vorstand, dass er die Anschaffung zweier leistungsfähiger Scanner ermöglicht hat. Nur so ist dieser Fortschritt möglich geworden“, bilanziert Kaidel. Parallel zu dieser Arbeit konnte ein angemieteter Archivraum aufgegeben werden, da viel Material in mehrfacher Zahl vorlag und zudem in öffentlichen Archiven bereits eingelagert ist.
Im weiteren Schritt wird nun die Bereitstellung der Unterlagen für die interessierte Öffentlichkeit mit einer Verschlagwortung und Suchfunktion auf den Weg gebracht. Siegfried Kaidel: „Die Zahl der Besucher im bisher analogen Archiv war übersichtlich. In Zukunft könnte jedoch das Interesse durch den potenziell niedrigschwelligen Zugang steigen“. Hierzu sind aber vielfältige rechtliche Fragen zu klären. Der Erlangener Rechtsanwalt Dr. Michael Metzner, dessen Arbeitsschwerpunkte unter anderem im Urheber-, Medien- und Markenrecht liegen, stand in einer Videoschalte zur Verfügung, um Lösungsmöglichkeiten, aber auch Grenzen aufzuzeigen. Ziel ist es, Anfang des kommenden Jahres den Zugang geregelt zu haben.
Mit einer Sammlung von Beiträgen zum 140-jährigen Bestehen des DRV hat der Arbeitskreis ein weiteres Projekt abgeschlossen. Das Sonderheft war der April-Ausgabe des rudersport beigefügt und ist den Vereinen kostenfrei zugesandt worden. Während seiner Erarbeitung wurde deutlich, dass die Archivierung der Homepage rudern.de noch nicht gelöst ist. So sind die Beiträge, die vor deren Überarbeitung im Jahre 2016 dort eingestellt wurden, kaum zu finden. Der AK wird sich auch mit dieser Frage befassen, denn die expandierende Digitalisierung braucht Lösungen, um die Historie zu sichern. Derzeit ist die aktuelle Schrift dazu ein Baustein, der an die Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Verbandes anknüpft.
Weitere Themen des Arbeitskreises sind die Entwicklung eines virtuellen Rudermuseums, zu dem es ein Vorbild in den Niederlanden gibt sowie die Begleitung der Aufarbeitung der Geschichte des DRV während des Nationalsozialismus. Die wissenschaftliche Aufgabe wurde dem Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte e. V. übertragen, das über eine ausgewiesene Expertise verfügt. Nach derzeitiger Planung wird zum Jahresende der Bericht des Instituts erwartet.