Dritte "Denkwerkstatt Verein": Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen

Die gestrige „Denkwerkstatt Verein“ widmete sich dem Thema „Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen“. Vera Hemb, Jugendsekretärin der Deutschen Ruderjugend, eröffnete den Input und präsentierte ausführlich die Broschüre „Freiwilliges Engagement im Rudersport“.

Das Team aus Ehrenamt und Hauptamt, das sich 2021 mit der Überarbeitung befasste, nutze das „Frankfurter Modell zur Engagementförderung“ als Grundgerüst für den Aufbau der Broschüre. Dabei wurden wichtige Fragestellungen erörtert, darunter die Definition von Aufgaben, Projekten und Ämtern im Verein, die Vereinsvision, die Ansprache und Förderung bestimmter Personengruppen sowie die Generierung von Freiwilligen.

Besonders betonte Vera Hemb die Bedeutung des Freiwilligenmanagements: „Es bildet quasi das Scharnier zwischen den Wünschen und Bedürfnissen von den Mitgliedern oder Freiwilligen und den Anforderungen der jeweiligen Organisation.“ Dabei wurde die Schaffung neuer Rollen, wie die einer Freiwilligenkoordinatorin oder eines Freiwilligenkoordinators hervorgehoben, die/der sich um die Freiwilligen kümmert und Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Im gleichen Atemzug ist es entscheidend, die Bedürfnisse und Erwartungen der Engagierten zu erkennen und erfüllen, insbesondere durch Wertschätzung und angemessene Honorierung.

Im Anschluss wies Andreas König, Referent für Bildung, auf die bereits bestehende hohe Beteiligung am ehrenamtlichen Engagement in Deutschland hin. Laut dem Deutschen Freiwilligensurvey engagierten sich im Jahr 2019 ungefähr 29 Millionen Menschen, was etwa 40% der Bevölkerung ab 14 Jahren entspricht. Dies unterstreicht die bereits existierende Bereitschaft vieler, sich freiwillig zu engagieren. Des Weiteren betont der letzte Sportentwicklungsbericht, dass der Hauptmotivator für freiwilliges Engagement im Sport der Spaß ist. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung eines positiven und motivierenden Umfelds für potenzielle Ehrenamtliche.

Außerdem stellte er fünf Kernbotschaften für ein attraktives Ehrenamt im Sport vor, darunter die Erstellung von Tätigkeitsprofilen, die Besetzung von Positionen durch Führungsteams, alternative Beteiligungsformen und die Etablierung zentraler Ansprechpartner für Ehrenamtliche.

Zuletzt wies Cornelia Stampnik, Referentin für Verbandsentwicklung, auf die Angebote der Landessportbünde hin, die zum Teil mit umfangreichen Vereinsberatungen unterstützen.

Den Videomitschnitt vom Vortrag könnt ihr euch hier anschauen:

Insgesamt bot die dritte „Denkwerkstatt Verein“ wertvolle Einblicke und Handlungsempfehlungen zur Gewinnung, Bindung und Förderung von Ehrenamtlichen im Verein, wobei die Bedeutung einer systematischen und strategischen Herangehensweise sowie die Wertschätzung und Anerkennung des Engagements hervorgehoben wurden. Besonders hervorstechend waren die Erkenntnisse über die Doppelbesetzung der Positionen und die Einführung eines Freiwilligenkoordinators bzw. einer Freiwilligenkoordinatorin, die als große Aha-Momente des Abends gelten. Darüber kann man auch im Beitrag von Marion Engel lesen.

Weitere Termine der Denkwerkstätten 2024 sind folgende:

Mittwoch, 11. September 2024
Thema noch offen

Freitag, 25. Oktober 2024
„Denkwerkstatt Verein“ in Präsenz auf dem Rudertag in Halle

Wie können Interessierte teilnehmen?
Wir treffen uns online über Zoom. Wer dabei sein will, meldet sich mit seinem Namen, Verein und Wunschtermin per E-Mail (cornelia.stampnik@rudern.de) an. Anschließend erhalten alle Interessenten den Zoom-Link per Mail.

Die Veranstaltungen werden in Teilen aufgezeichnet, zum Beispiel wenn Vorträge gehalten werden. Die Videomitschnitte sowie die Dokumentationen findet man auf unserer Homepage www.rudern.de.