DRV-Beitragserhebung auf Basis der LSB-Bestandserhebungen
Die Vereine beklagen sich vielfach zurecht über die zunehmende Bürokratisierung. Ein Gegenbeispiel ist die Erhebung der Mitgliederzahlen und ein gutes Beispiel, welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet.
Mit der Bestandserhebung meldet der Verein seinem Landessportbund die Anzahl seiner Mitglieder kumuliert pro Geburtsjahrgang und Geschlecht. Durch die Vereinsnummer wird die Zugehörigkeit zu einem Fachverband und die Sportart automatisch zugeordnet. Diese Daten sind nicht personalisiert und unterliegen somit nicht dem Datenschutz.
Diese Bestandserhebung in der heutigen Form wurde bereits 2003 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingeführt. Eine eigene Erhebung ist den Landesfachverbänden untersagt, die im Gegenzug den vollen Zugriff auf die Daten der Bestandserhebung haben.
Viele Fachverbände - wie Fußball, Tennis, Volleyball - importieren, die von den Landessportbünden digital zur Verfügung gestellten Daten in ihre Verwaltungsportale. Dasselbe gilt für die meisten Stadtsportbünde.
2024 hat der Deutsche Ruderverband (DRV) diese Möglichkeit erstmals für die Landesruderverbände Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen genutzt. Das Altersstufen-Beitragsmodell des DRV konnte problemlos in SAMS umgesetzt werden, ebenso die Abgrenzung der LRV-Vereine und die zwei neuen Geschlechterklassen. Sämtliche Beitragsrechnungen wurden digital im SAMS-Portal versandt.
Die Bestandserhebung ist ein zentrales Instrument des organisierten Sports und dient der Sportentwicklung insgesamt. Durch die jahrgangsweise Erfassung der Daten sind demografische Analysen über die Mitgliederentwicklung möglich.
Fragestellungen für jahrgangsweise Analysen über längere Zeiträume sind möglich wie z.B. wie viele Jugendliche im Alter von 14 Jahren schaffen den Sprung in den U19-Bereich oder wie entwickeln sich die Mitgliederzahlen jahrgangsweise geschlechtergetrennt. Diese Analysemöglichkeiten möchte der DRV gern für ganz Ruderdeutschland nutzen.