22. Juni 2022 | U23 | von Hans Strauss

Jahrgangsmeisterschaft in Köln: Vorfreude auf ein Ruder-Fest

Von Donnerstag bis Sonntag stehen spannende Renntage auf dem Fühlinger See in Köln an. Foto: DRV/Seyb

Junioren-Bundestrainer Adrian Bretting ist bestimmt nicht der Einzige, der sich auf „ein großes, schönes Ruder-Fest“ freut. 1240 Teilnehmer haben für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften U17, U19 und U23 gemeldet, die von Donnerstag bis Sonntag (23. bis 26. Juni 2022) auf der Regattabahn in Köln-Fühlingen ausgetragen werden. „Köln-Fühlingen ist eine attraktive Strecke, durch den Kölner Regatta-Verband werden wir eine gute Organisation haben. Und das Wetter wird aller Voraussicht nach auch toll werden“, sagt Bretting. „Den DRV zeichnet seine breite Basis auf Leistungssport-Niveau aus. Nachwuchs-Meisterschaften dieser Größenordnung kriegen nicht viele Nationen hin“, ergänzt der Junioren-Bundestrainer.

Für die meisten Nachwuchs-Ruderer zwischen 15 und 22 Jahren ist die Jahrgangsmeisterschaft der große Saison-Höhepunkt, dem sie entgegenfiebern. Für die Besten im U23- und im U19-Bereich geht es auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft, die in einem Monat im norditalienischen Varese ausgetragen wird. „Nach der Jahrgangsmeisterschaft kommt die WM-Nominierung. Das Abschneiden hat zum Teil großen Einfluss, auch wenn die Mannschaft zu einem gewissen Teil schon vorselektioniert ist“, sagt Marcus Schwarzrock, der U23-Bundestrainer.

In Schwarzrocks Bereich gibt es derzeit eine Sondersituation. Bedingt durch den ungewöhnlich harten personellen Schnitt nach den Olympischen Spielen vergangenes Jahr in Tokio sind zahlreiche U23-Athleten bereits in die ausgedünnte A-Nationalmannschaft aufgerückt. 17 gehörten beim Weltcup vor wenigen Tagen in Poznan (Polen) erstmals zum DRV-Aufgebot und erlebten dort auch, dass die Trauben an der Weltspitze sehr hoch hängen. Weltcup-Starter wie Katarina Tkachenko, Luisa Schade (beide Ruder-Club Potsdam), Alexandra Föster (RC Meschede) oder Judith Guhse (Rendsburger Ruderverein) haben ursprünglich auch für Köln gemeldet. Bis auf Föster werden nun allerdings alle drei für die A-Mannschaft berücksichtigt, die zeitgleich bei den FINALS in Berlin an den Start gehen werden.

Wer springt noch auf den WM-Zug auf?

Bei der U19 ist die Bedeutung des Abschneidens in Köln für die WM-Nominierung sehr groß. „Die Sieger in den Mittel- und Kleinbooten qualifizieren sich für Varese. Überraschungen sind also möglich. Ich finde, das ist eine schöne Geschichte“, sagt Bundestrainer Bretting. Ein nicht so überzeugendes Abschneiden in der Rangliste lasse sich ausmerzen: „Es zeichnet den U19-Bereich aus, dass wir verschiedene Wege haben, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren.“ In den Großbooten sind die Plätze durch die Ranglisten-Regatta in Duisburg schon stärker vordefiniert. Wenige Tage nach der Nominierung geht es mit einem dreieinhalbwöchigen Trainingslager in Berlin-Grünau weiter und dann von dort aus direkt zur WM nach Italien (25. bis 31. Juli).

Wettstreit der Länder-Boote

Im U17-Bereich sorgt die Regelung, dass Wettkampfgemeinschaften nur als Ländermannschaften zugelassen sind, auch in Köln-Fühlingen für eine besondere Note. „Der ehrgeizige Wettstreit der Länder hat einen gewissen Charme“, findet Bretting. Für einen kleinen Teil der U17-Ruderer geht es danach auch international beim Baltic-Cup in Aarhus (Dänemark, 17./18. September) noch weiter.

Die Jahrgangsmeisterschaft in Köln-Fühlingen startet am Donnerstag mit den Vorläufen. Am Freitag stehen die Halbfinals der U23 und Hoffnungsläufe an. Am Samstag werden die Finals der U23 in drei Blöcken und die Halbfinals der U19 und U17 gerudert. Am Sonntag beschließen die Finals der U19 und U17 in sechs Blöcken die Großveranstaltung mit insgesamt 335 Läufen.

Am Samstag und Sonntag werden die Renntage jeweils im Livestream übertragen. Die Links dazu findet ihr hier:

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Sonntag

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