23. Aug. 2023 | Breitensport | von Deutscher Olympischer Sportbund e.V.

Ruderaktionstag für Menschen mit Einschränkungen in Breisach

Event-Inklusionsmanager Marc Lembeck im Vierer / Foto: BBS Baden/DBS
Vom Rollstuhl ins Boot / Foto: DOSB
Letzte Absprachen vor dem Start / Foto: BBS Baden/DBS
Marc Lembeck in Aktion1
Marc Lembeck (2. von rechts) erläutert beim Aktionstag des Breisacher Rudervereins, wie er zum Rudern gekommen ist / Foto: DOSB

Viel Aufmerksamkeit fand der Ruderaktionstag beim Breisacher Ruderverein und Olympiastützpunkt Freiburg

Nahezu alle Ebenen des Sports waren vertreten: vom Breisacher Ruderverein über den Badischen und Deutschen Behindertensportverband, vom Landestrainer Baden-Württemberg und Projektleiter Exzellenzcluster Para Sport Ausdauer, dem Deutschen Ruderverband bis zur Projektleitung der „Event-Inklusionsmanager*innen im Sport“ beim DOSB. Oliver Rein, Bürgermeister von Breisach und Daniel Günther vom SWR 3, alle waren dabei, als es für Menschen mit körperlichen oder visuellen Einschränkungen zum ersten Mal aufs Wasser ging.

„Schnuppern“ wollten sowohl Breiten- wie Leistungssportler*innen. Von der sehbehinderten Biathlon-Paralympics 2022 Siegerin Leonie Walter bis zum Hobbysportler Frank Graf, der einen Rollstuhl nutzt. Die Teilnehmenden erhielten die theoretischen Einblicke in die Sportart Para Rudern, ruderspezifisches Training an Land sowie allgemeine Informationen zum Para Sport. Auf dem Wasser konnten sie erste Erfahrungen im Vierer, Einer und Zweier sammeln.

Die beteiligten Vereine und Verbände bieten Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Unterstützung auch im Anschluss an das Training bei der bundesweiten Vereinssuche an. Marzellinus Zipfel, Vorstandsvorsitzender beim Breisacher Ruderverein, bleibt realistisch. Er sagt: „Wir schauen, ob es bei euch Interesse gibt. Wir gucken, was können wir leisten und müssen gemeinsam überlegen, wie es geht.“

Lernen bei Event-Inklusionsmanager und Para-Vize-Weltmeister Marc Lembeck

Der Ruder-Aktionstag wurde organsiert von Thomas Redhaber, Leiter des Olympiastützpunkts Freiburg und Marc Lembeck, Event-Inklusionsmanager im Sport mit Vizetitel im Para-Mixed-Vierer bei den Europameisterschaften 2023 und Weltmeisterschaften 2022. Marc kommt von der Leichtathletik und hat selbst auch in einem regulären Ruderverein mit dem Rudern begonnen.

Lembeck kennt die Ängste, die gerade im Kontakt mit dem Element Wasser entstehen. Er gibt seine positiven Erfahrungen mit dem Rudertraining weiter und leistet Aufklärungsarbeit. Rudern sei ein gutes Beispiel, wie Inklusion funktionieren kann. So führe der Weltverband Pararegatten immer im Kontext der übrigen Regatten durch. Auch der DRV will bundesweit Pararegatten im Kontext mit den „normalen“ Regatten anbieten und Bootsklassen zusammenlegen. „Die Landkarte des Pararuderns in Deutschland wird immer dichter“, stellt Lembeck fest. Er zeigt sich bereits in der Mittagspause angenehm überrascht von dem Tag und sagt: „Die meisten haben gestrahlt, als sie vom Wasser gekommen sind.“

Theresa Windorf, Projektleiterin des „EVI-Projekts“, EVI steht für „ Event-Inklusionsmanagerinnen im Sport“, resümiert: „Es müssen nicht immer die ganz großen Events sein. Kontinuierliche Vereinsberatung, wie durch Marc Lembeck im Rudern, trägt wesentlich zur Umsetzung von Inklusion bei.“

Das EVI-Projekt, welches die Einstellung von Marc Lembeck beim Deutschen Ruderverband für zwei Jahre ermöglichte, wird aus den Mitteln des Ausgleichsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.  

Marc Lembeck
Mobil
+49 01511 5975160