U19 Weltmeisterschaften in Paris: 2x Gold, 5x Silber
11 Boote standen in den A-Finals der U19-Weltmeisterschaften in Paris 2023. Am Ende wurden 7 Medaillen geholt: 2x Gold und 5x Silber. Damit heißt es auf dem Medaillenspiegel Platz 4 für Deutschland. Erfolgreicher waren nur Großbritannien, Italien und Rumänien. Die Nationenwertung der meisten gewonnen Medaillen holte allerdings die Mannschaft des DRV.
Die Doppelvierer – die neuen Weltmeister
Der Doppelvierer der Juniorinnen und der Junioren wurden Weltmeister in Paris.
Der Juniorinnen-Doppelvierer legte mit der ersten deutschen Goldmedaille in einem knappen Rennen vor. Die ersten 1000m lagen Tjorven Schneider (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Lena Giesing (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.), Antonia Nake (Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V.) und Lea Hafke (Ruderverein Empor e.V.) knapp hinter den Italienerinnen. Bei 1500m setzten die Mädels von Trainer Hendrik Bohnekamp zum Schlussspurt an und zeigten ihren großen Siegeswillen und ihre Stärke auf den letzten Metern. So konnten sich knapp den Sieg vor den Italienerinnen sichern.
Im nächsten Rennen wenige Minuten später folgte der Junioren-Doppelvierer von Claudia Herpertz. Die Jungs wollten es den Mädels gleichtun. Und das schafften sie auch in beeindruckender Manier. Von Anfang an nahmen Cornelius Conrad (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V.), Kjell Richter (Rudervereinigung Kappel im Turn- und Sportverein Kappeln von 1876 e.V.), Oscar Krause (Ratzeburger Ruderclub e.V.) und Lorenz Grimm (Schweinfurter Ruder-Club Franken von 1882 e.V.) die Führung an sich und gaben diese bis ins Ziel nicht ab. Mit gut einer Bootslänge Vorsprung kamen sie souverän vor Großbritannien und China über die Ziellinie und feierten die zweite Goldmedaille für den DRV.
Die Silber-Crews: JM4+, JM2-, JM4-, JW8+, JM8+
Leon Gronbach (Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V.), Sebastian Hopf (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Levin Burkhart (Ruderclub Nürtingen e.V. 1921), Amadeus Maus (Stuttgarter Rudergesellschaft von 1899 e.V.) und Steuermann Leonard Rieth (Hanauer Ruderclub Hassia e.V.) fuhren von Beginn an auf dem zweiten Rang und konnten diesen bis ins Ziel halten. Nur dem italienischen Boot musste sich der JM4+ geschlagen geben mit rund 2,5 Sekunden Abstand und können sich verdientermaßen über Silber freuen. Ein verdienter Lohn für die Crew um Trainerin Merit Linder.
Nach zwei gewonnen Rennen (Vorlauf und Halbfinale) konnten sich Tobias Strangemann & Johannes Benien (beide Ruderverein Dorsten e.V.) im Finale die Silbermedaille der Weltmeisterschaft sichern. Von Anfang an des Finalrennens ist der Zweier ohne Steuermann der Türkei vorweg gefahren und am Ende auch fast 5 Sekunden vor den Deutschen Jungs ins Ziel gekommen. Dennoch eine ganz starke Leistung für die beiden Jungs von Trainer Tim Jauer.
Als nächstes durfte der Vierer ohne Steuermann der Junioren auf die Strecke. Auf den ersten 1000m sah es noch nicht nach einer Medaille aus. Sie lagen auf Rang 4 hinter den Jungs aus Rumänien, Großbritannien und Frankreich. Auch bei 1500m Marke waren es noch rund 1,5 Sekunden Abstand zum Podium. Aber dann kam der Schlussspurt von Keno Salzmann (Frankfurter Rudergesellschaft `Germania´1869 e.V.), Alvar Flöter (Frankfurter Rudergesellschaft `Germania´1869 e.V.), Jakob Rastetter (Hanauer Ruderclub Hassia e.V.) und Simon Gimplinger (Hanauer Ruderclub Hassia e.V.). Die vier Hessen legten nochmal alles rein und überholten Frankreich und Großbritannien und durften über eine Silbermedaille jubeln. Fast noch mehr jubelte Trainer Robby Gerhardt über diesen starken Auftritt seiner Jungs.
Ein noch spannenderes Rennen lieferte der Juniorinnen-Achter. Nike Versace (Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Melina Lindenmuth (Mannheimer Ruder-Verein „Amicitia“ e.V.), Leonie Goller (Ruderverein Friedrichshafen e.V.), Leni Kötitz (Ruder-Club Potsdam e.V.), Sara Grauer (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Klara Oenings (Ruderclub Sorpesee 1956 e.V.), Florentina Riffel (Ruder-Club Potsdam e.V.), Alina Krüger (Rudervereinigung Kappeln im Turn- und Sportverein Kappeln von 1876 e.V.) und Steuerfrau Emma Lauri Mehner (Desdner Ruder-Club 1902 e.V.) lieferten sich das gesamte Rennen über einen Bug an Bug Kampf mit dem Boot aus Rumänien. Auf den letzten 500m ging es dann um alles und es kamen sogar noch die eigentlich schon etwas distanzierten Boote aus Großbritannien und den USA auf. Auf einmal entwickelte sich ein Kampf von vier Booten um die drei Medaillen. Für die Zuschauer fast nicht zu erkennen, war es schließlich Großbritannien, die die Bugspitze vorne hatten. Gerade einmal 9 Hundertstel vor dem deutschen Boot, die sich wiederum mit 5 Hundertstel vor Rumänien auf Silber retteten. Dem Boot aus den USA blieb nur wenige Hundertstel dahinter der vierte Platz. Was ein Finale der Crew von Trainer Nils Meyer.
Und auch der Junioren-Achter holte Silber bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Franz Rudolph (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V.), Tom Olbrich (Dresdner Ruderverein e.V.), Lasse Junge (Ruder-Club Favorite Hammonia), Leo Fischer (Bremer Sport-Club e.V. – Ruderabteilung), Moritz Müller (SC Magdeburg e.V., Abteilung Rudern), Bilal Hamini (Rudergesellschaft Eberbach 1899 e.V.), Jannes Korthals (SC Magdeburg e.V., Abteilung Rudern), Daniel Hopf (Ruderverein Münster von 1882 e.V.) und Steuermann Sadeepa Jagoda (Bessel-Ruder-Club e.V.) kämpften bis zum Schluss, mussten sich aber den unheimlich starken Jungs aus Großbritannien geschlagen geben.
Für die noch „Jahrgangsjüngere“ Einer-Fahrerin Julia Stoeber endete die WM nach einem soliden Halbfinale am Vormittag die WM auf Platz 4. Im Finallauf war die Konkurrenz zu stark für die Athletin von Trainerin Laura Rottmann.
Nach ihrem Sieg im Hoffnungslauf ruderten die Juniorinnen des Vierer ohne Steuerfrau auf den 4. Platz. Nach einem verhaltenen Start sammelten Helena Wegener (Ruderklub am Wannsee e.V.), Stina Steffen (Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Viola Heidacher (Hallsche-Ruder-Vereinigung Böllberg v. 1884) & Lilly Waske (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V.) nochmal alle ihre Kräfte und konnten die Schweizerinnen und Französinnen hinter sich lassen. Am Ende fehlten zum Podest leider mehr als 3 Sekunden. Dennoch eine achtbare Leistung der Sportlerinnen von Trainer Stephan Froelke.
Leonhard Goez & Yannik Sens (beide Ruderklub am Wannsee e.V.) mussten sich in der Bootsklasse des Junioren-Doppelzweier nach einem starken und kampfbetonten Rennen mit dem 5. Platz zufrieden geben. Die Jungs von Trainer Tony Götze versuchten bis weit über die Streckenhälfte im Kampf um die Medaillen mitzumischen, mussten dann aber auf den letzten Metern doch dem hohen Tempo Tribut zollen und sich mit Rang 5 begnügen.
Der Zweier-Ohne der Juniorinnen musste sich mit dem 6. Platz im Finale zufrieden geben. In diesem Finale war die Konkurrenz einfach zu stark. Dennoch ein starkes Ergebnis der beiden Magdeburgerinnen Stella Kreft und Janina Kröber (beide SC Magdeburg e.V., Abteilung Rudern) von Trainer Paul Zander.
Zwei Boote konnten sich leider am Samstagmorgen in den Halbfinals nicht für die A-Finals qualifizieren - der JM1x und der JW2x. Sie durften am Mittag noch im B-Finale um die Plätze 7 bis 12 rudern.
Der ebenfalls Jahrgangsjüngere Ole Hohensee (Landesruderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.) zog schon im Halbfinale mit Platz 4 den Kürzeren. Im B-Finale fuhr er engagiert und führte das Feld bei 1500m sogar an. Im Ziel war es dann der 3. Platz, das bedeutet Platz 9 insgesamt. Darauf der Schützling von Trainerin Anne Breitsprecher für das nächste Jahr aufbauen.
Der Doppelzweier der Juniorinnen fuhr nach Platz 6 im Halbfinale ebenfalls im B-Finale. Dieses beendeten sie auf dem fünften Platz. Somit beenden Julia Irmler (Ruder-Club Witten e.V.) und Lea Berkemeyer (Ruderclub Hansa von 1898 e.V. Dortmund) die WM auf Gesamtrang 11. Das Boot von Trainer Tobias Rahenkamp hatte in allen Rennen sehr mit den Bedingungen auf der Olympiastrecke von 2024 zu kämpfen.
U19-Bundestrainer Adrian Bretting zieht eine positive Bilanz zur U19-WM 2023
„Die äußeren Bedingungen und ständigen Verschiebungen waren natürlich eine Herausforderung. Diese hat das gesamte Team allerdings sehr gut gemeistert und sich dann heute auch mit starken Rennen belohnt. Sieben Medaillen sind ehrlich gesagt doch mehr, als ich noch vor ein paar Tagen für möglich gehalten hätte. Von daher bin ich sehr zufrieden. Insbesondere aber mit dem Rennverhalten der meisten deutschen Boote. Wir ließen uns auch von schnellstartender Konkurrenz nicht aus der Ruhe bringen und fuhren unseren Rhythmus und unsere Rennen - was sich dann oft im Ziel auszahlte. Ich bin stolz auf das gesamte Team.“, erklärt Adrian Bretting im Nachgang.
Zum Abschluss steht heute noch ein Mannschaftsabend mit gemeinsamem Essen und einer kleinen Party an. Durch die Zeitplanänderungen aufgrund des Wetters steht der morgige Tag zum Sightseeing zur Verfügung. Die Rückreise wird größtenteils gemeinsam am Montag angetreten. Für einige Athlet:innen steht jetzt noch Urlaub mit der Familie an.
Events
Boote
Vorlauf 1 | 8:01.76 | 3 . Platz | |
Viertelfinale 2 | 7:45.62 | 2 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 7:56.39 | 2 . Platz | |
Finale A | 8:08.68 | 4 . Platz |
Vorlauf 4 | 7:19.08 | 4 . Platz | |
Hoffnungslauf 2 | 7:13.10 | 2 . Platz | |
Halbfinale A/B 1 | 7:28.60 | 6 . Platz | |
Finale B | 7:44.46 | 5 . Platz |
Vorlauf 3 | 6:37.75 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 1 | 6:44.92 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:45.32 | 1 . Platz |
Vorlauf 3 | 7:21.81 | 1 . Platz | |
Viertelfinale 3 | 7:07.62 | 2 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 7:17.44 | 4 . Platz | |
Finale B | 7:18.95 | 3 . Platz |
Vorlauf 2 | 6:34.92 | 3 . Platz | |
Hoffnungslauf 2 | 6:32.68 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 6:41.10 | 3 . Platz | |
Finale A | 6:38.14 | 5 . Platz |
Vorlauf 3 | 5:54.88 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 6:04.97 | 1 . Platz | |
Finale A | 5:57.27 | 1 . Platz |
Vorlauf 2 | 7:35.49 | 2 . Platz | |
Halbfinale A/B 1 | 7:41.37 | 3 . Platz | |
Finale A | 7:42.97 | 6 . Platz |
Vorlauf 1 | 6:52.73 | 3 . Platz | |
Hoffnungslauf 2 | 6:48.28 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:55.52 | 4 . Platz |
Vorlauf 2 | 6:23.21 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:26.09 | 2 . Platz |
Vorlauf 2 | 6:38.76 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 6:47.20 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:38.57 | 2 . Platz |
Vorlauf 1 | 6:05.26 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 1 | 6:15.84 | 2 . Platz | |
Finale A | 6:09.96 | 2 . Platz |
Vorlauf 2 | 6:22.58 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:24.02 | 2 . Platz |
Vorlauf 2 | 5:41.70 | 2 . Platz | |
Hoffnungslauf 1 | 5:38.00 | 1 . Platz | |
Finale A | 5:50.87 | 2 . Platz |