100 Jahre Bootshaus, 120 Jahre Hanauer Ruderclub Hassia 1904 e.V.
Das neue Jahr 2024 ist für den Hanauer Ruderclub Hassia ein besonderes und liefert Grund zum Feiern. Vor 120 Jahren wurde im damaligen Hanauer Hotel „Lindenhof“ (Ecke Krämerstraße/Herrenstraße) die Hassia gegründet. Der erste Vorsitzende des jungen Vereins hieß damals Ludwig Mütze. Schon kurz danach wurden die ersten Boote angeschafft. Gelagert wurden sie damals in einem Schuppen der Wasserbau-Inspektion Hanau am Mainkanal.
20 Jahre später, nach einer Übergangslösung neben der Steinheimer Mainbrücke, fanden die Hassianer dann ihre wirkliche Heimat: Das Bootshaus an der Ochsenwiese, das in diesem Jahr nun auch Geburtstag feiert, nämlich den Einhundertsten. Im September 1924 feierte der Hanauer Ruderclub Hassia (HRCH) die Einweihung mit Festen in Wilhelmsbad und dem Hotel Lindenhof und veranstaltete eine interne Regatta auf dem Main. Damals entstanden die Haupthalle für Boote (heute Fitnessbereich) und ein Vereins-/Gastraum mit Balkon im ersten Geschoss. Bis heute hat das Bootshaus trotz der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg und zahlreicher Umbau- und Renovierungsmaßnahmen seine damalige Form wieder erkennbar beibehalten.
In der Hanauer Schreckensnacht des 19. März 1945 wurde das Bootshaus, wie die gesamte Hanauer Stadt, durch die Alliierten-Luftangriffe schwer zerstört. Nur dem unermüdlichen Engagement einiger Hassianerinnen und Hassianer (Bittenbrünn, Kainz, Weis, Daus, Fuchs, Schrön, Warnecke) ist es zu verdanken, dass das Haus wieder aufgebaut und das Vereinsleben wiederbelebt werden konnte. In den 1960er, 70er und 80er Jahren wurden dann weitere Bootshallen angebaut. In den 80er und 90er Jahren vor allem die Gasträume mehrfach saniert bzw. modernisiert. Anfang 2000 entstand die neue Gig-Boot-Halle samt der großen Ausflugsterrasse und später wurde dann aus der ehemaligen Achter-Halle der Fitness-Bereich mit komplett renovierten Sanitär-Räumen kreiert – auch die Gaststätte wurde einmal mehr ausgiebig modernisiert, seit fünf Jahren bewirtet dort „Die Ruderei“ hungrige Gäste.
„Die Hassia ist ein erfolgreicher, lebendiger und jung gebliebener Traditionsverein unserer Heimatstadt Hanau“, sagt Vorstandsmitglied Holger Kliem. „Das große Engagement aller Hassianerinnen und Hassianer in den zurückliegenden 120 Jahren ist für uns Verpflichtung und Ansporn zugleich, mit großem Ehrgeiz und starkem Teamgeist weiter an der Zukunft des Klubs zu arbeiten. Es geht nur als ‚WIR‘ – seit 1904.“
Auch wenn ein 120-jähriges Bestehen zu den „kleinen Jubiläen“ in Vereinschroniken gehört und in der Regel mit Blick auf das 125-Jährige eher nicht so groß begangen wird, will die Hassia dennoch in diesem Jahr ein wenig feiern. „In Zeiten von Vereinssterben und schwindendem Engagement, sind wir stolz auf unseren Verein und alle seine Mitglieder. Und unser 100 Jahre altes Bootshaus, in dem die Liebe, der Schweiß und das Herzblut einiger Hassia-Generationen steckt, ist es absolut wert, gefeiert zu werden“, so Kliem.
Deshalb will die Hassia in diesem Jahr an Christi-Himmelfahrt (Vatertag) rund um das Bootshaus ein Fest für alle Mitglieder, Partner und Freunde veranstalten, zudem auch einige neue Boote taufen. Außerdem wird die Hassia im Sommer den Hessen-Entscheid „Jugend trainiert für Olympia“ im Rudern ausrichten, und selbstverständlich feiern die Ruderer im September, dem Monat ihrer Vereinsgründung, dann auch wieder mit allen Hanauerinnen und Hanauern beim Bürgerfest am Main.
Auf www.ruderclub-hassia.de gibt es eine Sonderseite zur Geschichte des Bootshauses.