117. DRV-Damenwanderfahrt "Seen im Salzkammergut"
01. – 10.7.2022
Seit Anfang des Monats ist unter der Leitung von Dr. Antje Hellwig die 117. DRV-Damenwanderfahrt unterwegs auf den Seen im Salzkammergut.
Die Damenrunde gibt uns mit dem nachfolgenden Bericht einen kurzen Eindruck der ersten Tage.
Die 117. Damenwanderfahrt begann am Attersee.
1. Juli
Ausgefallene und verspätete Züge aus Deutschland führten am Anreisetag leider dazu, dass einige Teilnehmerinnen länger in das Salzkammergut brauchten als ursprünglich geplant. Umso schöner war es dann, endlich im Erlebnishaus Litz in Seewalchen den herrlichen Blick auf den Attersee und das hinter ihm aufragende Gebirge zu genießen.
2. Juli
Der erste gemeinsame Rudertag startete im Ruderverein Seewalchen am Attersee. Der Regen in der Nacht hatte früh noch dichten Nebel hinterlassen. Als wir jedoch die Boote zu Wasser lassen konnten, zeigten sich auch schon die ersten Sonnenstrahlen und der Wind frischte auf.
Die Empfehlung des RV Seewalchen lautete daher, möglichst am Westufer dicht unter Land zu rudern. Zügig ging es auf das türkisblaue Wasser des Sees, der sich noch relativ ruhig zeigte.
Doch schon hinter der ersten Landzunge frischte der Wind weiter auf und wurde zunehmend stärker. Segelboote und Surfer gingen gleichfalls aufs Wasser. Für uns im Ruderboot wurde es jedoch immer anspruchsvoller, die Wellen zu beherrschen. Deshalb beschlossen beide Mannschaften umzukehren.
Vorsichtig die Buchten ausfahrend und Windschatten suchend, gelangen wir endlich an den Steg zurück.
3. Juli
Am zweiten Rudertag war der Attersee nicht wieder zu erkennen. Windstill mit spiegelglattem Wasser lag er uns sozusagen zu Füßen. Ein heißer Sommertag wurde uns vorausgesagt. So setzten wir die Boote abermals kurz nach 8 Uhr ins Wasser und kehrten um die Mittagszeit zurück. Der Steg vom RV Seewalchen befindet sich auf dem Gelände des Freibades und Anlegen an diesem heißen Sommertag ging nur zwischen Schwimmer:innen rudernd. Das klappte recht gut und hinterher gab es zur Belohnung Schwimmbad-Eis, Cappuccino und ein erfrischendes Bad im See.
4. Juli
In der Früh reisten wir vom Attersee an den Traunsee an, um vom Gmunder Ruderverein zwei 4er + anvertraut zu bekommen. Leider zeigte sich der See, wie zuvor auch der Attersee, erst einmal von seiner sehr windigen Seite. Hohe Wellen klatschten ans Ufer und Schaumkronen haben uns bewogen, die Boote in der Halle zu lassen und ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen.
Die Mehrheit entschied sich für ein Kultur- und Genussprogramm und besichtigte in Bad Ischl die Kaiservilla von Kaiser Franz Josef I und anschließend das berühmte Café Zauner an der Esplanade. Dessen Kuchentheke war so lang und variantenreich, dass es den erfahrenen Ruderinnen nicht gelungen ist, alle Sorten durchzuprobieren.
Für das sportliche Programm entschieden sich zwei aus dem Team. Sie wanderten vom See hinauf zur Mair Alm und erfrischten sich an naturgekühlten Getränken und leckerem Apfelkuchen. Hinunter zum Traunsee ging es dann über einen halbalpinen Klettersteig.
Zum Abend hin gab es eine gemeinsame Besichtigung der Gradieranlage Altaussee. Der Abend klang fröhlich aus im schlossähnlichen Ambiente des Gasthofes Elisabeth.
5. Juli
Dieser Tag war ausschließlich dem Grundlsee gewidmet. Er liegt auf 732 m ü. A. und misst an seiner tiefsten Stelle 64 Meter. Bei unserer Ankunft am Ersten Steirischen Ruderclub Ausseerland nieselte es nur noch leicht und der See war spiegelglatt. Heinz Ruth begrüßte uns herzlich und half uns sogleich, die beiden Boote zu Wasser zu lassen. Die Boote waren im besten Zustand: ein Renn-Gig 4er + und ein C-4er +. Damit alle im Renn-Gig Boot an ihrer Rudertechnik feilen konnten, tauschten die Mannschaften nach der ersten Seeumrundung die Boote. Im Tagesverlauf frischte der Wind dann auf, so dass eine dritte Runde am frühen Nachmittag nur noch im C-4er möglich war. Die Nichtruderinnen eröffneten deshalb für sich die Bade- und Eissaison.
6. Juli
Unser fünfter Rudertag begann mit einer rund einstündigen Fahrt von Bad Aussee am Dachsteingebirge entlang nach St. Gilgen am Wolfgangsee. Pete, unser Kontaktmann vom RV Wolfgangsee, zeigte uns die beiden Vierer nebst Zubehör und verließ kurz danach auch schon das Gelände.
Der Wolfgangsee präsentierte seine herrliche Wasserfarbe bei Sonnenschein, hohen Temperaturen jedoch mit einigen Böen. So ruderten wir bis zum See-Ende am Westufer entlang und bestaunten unter anderem das Kletterparadies Falkenstein dicht unter Land.
Auch auf Höhe des Weißen Rössels gab es eine kleine Fotopause. Am See-Ende wechselten wir dann auf das östliche Ufer, und der Gegenwind ließ die Wellen ordentlich tanzen und forderte besonders die Steuerdamen heraus. Einem Boot gelang es, am Kiesstrand für eine Mittagspause anzulegen, das andere Boot entschied sich zur Rückkehr zum Ruderverein. Hochkonzentriert und mit ruhigen, den Wellen angepassten Ruderschlägen gelang die Rückkehr beider Boote ausgezeichnet. Auch der Rudersteg des RV Wolfgangsee befindet sich auf dem Freibadgelände und wird von den Gästen gerne zum Sonnenbaden genutzt. Nach netter Aufforderung haben diese dann für uns zum Anlegen und Ausheben der Boote sogleich Platz gemacht.
Der abendliche Spaziergang ins Restaurant führte uns an der Promenade von St. Gilgen entlang, auf der sich viele Audi Oldtimer anlässlich eines Fantreffens präsentierten. Aus den Augenwinkeln heraus konnten wir während unseres Abendessens die liebevoll gepflegten Oldtimer bestaunen - das Ganze untermalt vom satten Sound der Motoren.
7. Juli
Der drittgrößte See im Salzkammergut ist der Mondsee, auf dem wir den nächsten Rudertag verbrachten. Mit Hilfe unserer Kontaktpersonen Andrea und Franz vom RV Mondsee brachten wir die beiden Vierer geübt zu Wasser, und schon ging die Fahrt los. Das Wetter hielt sich mittelprächtig und wie so oft nahmen die Windböen am frühen Nachmittag zu.
Trotz des Windes kamen wir alle gut im RV wieder an und genossen heiße Getränke und Süßes gleich nebenan im Café der Kite- und Surfschule.
8. Juli
Da wir vom Mondsee noch lange nicht genug hatten, erkundeten wir den See diesmal beginnend vom Ostufer aus. Wenn auch nicht bis zum See-Ende, wollten wir doch die markante Drachenwand am Südwestufer noch einmal bestaunen. Und das gelang uns bestens.
Interessant am Mondsee ist auch, dass das Südufer die Grenze zwischen Oberösterreich und dem Land Salzburg bildet sowie zwischen den Kalkalpen und der Sandsteinzone. Das merkt man zwar nicht während des Ruderns, motivierte uns aber durchaus, jede Bucht gut auszufahren.
Unseren zweiten wunderbaren Mondsee--Tag beendeten wir auf der Terrasse des Restaurants direkt am See in stimmungsvoller Abendröte und Aperol Orange. Als Showeinlage zum Abendessen bot die ansässige Wasserskischule ein buntes Programm ihrer jungen Sportler:innen.
9. Juli
Nach einer letzten Runde auf dem Wolfgangsee hieß es dann Abschied nehmen, mit dem festen Versprechen, auch in 2023 wieder einmal zusammen zu rudern.
Bilder: Birgit Hobusa