02. März 2008 | Panorama | von Oliver Palme, Pressesprecher

Scheitert der amtierende Weltmeister Drysdale? (Update)

Update: Das Rennen musste aufgrund von starker Wellen um einen Tag verschoben werden.


Während in Deutschland die meisten Athleten des Top Team Peking sich gerade in verschiedenen Trainingslagern auf die Saison vorbereiten, ist in Neuseeland vielleicht die härteste Ausscheidung aller Zeiten kurz vor der finalen Entscheidung. Es geht um die Frage, wer Neuseeland im Einer bei den Olympischen Spielen vertreten darf. Da ist der dreimalige Weltmeister Mahe Drysdale, der seit 2005 in Gifu auf den Weltmeisterschaften das Skiff beherrscht. Eigentlich sollte der eine klare Marschroute für Olympia haben, eigentlich. Denn mit dem Olympiasieger von 2000 Rob Waddell hat der physisch stärkste Weltklasseruderer, den es je gab, nach sieben Jahren wieder mit dem Training angefangen. Der Ruderrentner Waddell, der sieben Jahre kein Rennen mehr gerudert hatte, machte sich vor knapp einem halben Jahr auf, um sich einer Herausforderung zu stellen, an die andere nicht einmal in ihren kühnsten Träumen glauben würden.

20 kg abnehmen und dann den Weltmeister schlagen

Zuerst einmal musste er knapp 20 Kilogramm abnehmen, dann wieder eine Leistungsfähigkeit im Ausdauerbereich erarbeiten, die Weltklasseniveau hat und dann nichts weniger als den dreimaligen Weltmeister in seiner Bootsklasse schlagen. Der Durchschnittsmensch hat schon mit der ersten Aufgabe für ein Jahr genug auf der Agenda, von den anderen Meilensteinen einmal abgesehen.

Als Grinder im Team New Zealand war er "arbeitslos" geworden, nun fand er den Weg in seinen Sport zurück und stellte sich der Herausforderung den amtierenden Weltmeister zu kippen. Dies gelang ihm in den vier Vorrennen dreimal, nun laufen seit diesem Wochenende die Trials. Alleine, dass der Ruderrentner Waddell überhaupt die Offiziellen dazu gebracht hat Trials auszuschreiben ist eine Leistung. Doch nun schickt er sich an, den amtierenden Weltmeister die Fahrkarte nach Peking zu entreissen. Das erste Rennen gewann gestern Mahe Drysdale, heute konterte Rob Waddell und setzte Weltmeister Drysdale jetzt für das morgige Rennen massiv unter Druck.

Waddell hat das bessere Ende diesmal für sich

In einem engen Rennen zwischen Drysdale und Waddell konnte Rob Waddell auf den letzten Metern noch einmal das Blatt wenden und einen denkbar knappen Sieg mit einer halben Länge Vorsprung erkämpfen. Die komplette Strecke hatten beide Einer gleichauf gelegen, jetzt kommt es am Montag zu der erhofften dritten Auseinandersetzung. Dieses Rennen morgen gegen 22:00 Uhr deutscher Zeit wird in die Geschichte eingehen und einen Mann für die Spiele qualifizieren, der schwer zu schlagen wird. Dies steht schon heute fest!

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