Starker Auftritt der deutschen Ruderer auf dem Weltcup in München
Der Deutsche Ruderverband (DRV) geht zuversichtlich aus dem ersten Weltcup in München-Oberschleißheim. In den 14 olympischen Bootsklassen erruderten die DRV-Mannschaften insgesamt 8 Medaillen und verpassten die Weltcup-Führung nur um drei Punkte. "Eine Goldmedaille, vier Silber- und drei Bronzemedaillen im olympischen Bereich sind ein guter Saisonstart und bestätigen unsere Konzeption. Nach den Kleinbootmeisterschaften haben wir im Riemenbereich der Männer einige Änderungen vollzogen, so dass wir hier eine genaue Analyse machen werden. In den 88 Tagen bis Olympia werden wir gezielt weiter arbeiten und uns noch steigern ", so DRV-Sportvorsitzender Stefan Grünewald-Fischer. Darüber hinaus holte
Laura Tibitanzl (Würzburg) im Leichtgewichts-Frauen-Einer (LW1x) eine Goldmedaille.
Potsdamer Duo überrascht
Dabei hatte zum Start der olympischen Bootsklassen gerade
Marcel Hacker (Frankfurt) im Männer-Einer (M1x) auf der Außenbahn keine Chance auf das Podium. "Ich habe mich gestern verzockt, da wollte ich Kraft sparen. Ich bin aber ruhig, denn ich kenne meine Trainingszeiten und weiß, wo ich stehe", so Hacker nach dem Rennen. Ein sehr starkes Rennen ruderte der Männer-Doppelzweier (M2x) mit den Potsdamern
Clemens Wenzel und
Falko Nolte . Sie ruderten auf den letzten Metern noch einmal an die Weltcup-Sieger 2007 aus Großbritannien heran und nur wenige Zentimeter fehlten auf die Goldmedaille. "Ich wollte am Ende gewinnen, da haben wir alles gegeben. Die Regatta ist super gelaufen", so Nolte nach dem Rennen. Auch der Frauen-Doppelzweier (W2x) mit
Ann-Katrin Thiele (Leipzig) und
Christiane Huth (Potsdam) überzeugte mit Bronze hinter zwei chinesischen Booten. "Wir rudern erst kurz zusammen und wollen uns technisch noch verbessern. Da haben wir einiges aufzuholen, wenn wir an denen vorbei wollen", so Huth auf dem Siegersteg. Eine Silbermedaille holten sich
Lenka Wech (Saarbrücken) und
Maren Derlien (Hamburg) im Frauen-Zweier (W2-), die hinter den überragenden Chinesinnen einen sehr guten zweiten Platz vor der restlichen Weltelite errudern konnten.
"Guter Einstieg in die Saison"
"Wir haben einen guten Einstieg in die olympische Saison gefunden. Bei schweren Bedingungen musste man schon in den Vorläufen alles geben, damit man hier eine Chance haben konnte. Bei den Achtern waren die Probleme im Vorfeld bekannt, heute musste noch
Jochen Urban im Männer-Achter (M8+) ersetzt werden. Trotzdem müssen wir das erst einmal analysieren.", so Sportdirektor Michael Müller.
Männer-Vierer (M4-) überzeugt
Im Männer-Vierer kam es zur erwarteten Dominanz der Briten, die hier ein fantastisches Rennen unter Land ablieferten und deutlich gewannen. Der deutsche Vierer mit
Matthias Flach ,
Andreas Penkner ,
Florian Menningen und
Kristof Wilke zeigte eine sehr starke Leistung und freute sich über die Bronzemedaille lautstark. Auch mit dem "Adamski-Vierer" wird in der Saison noch zu rechnen sein, doch heute konnte das Quartett die Normalform nicht erreichen.
Perfektes Rennen für Carow/ Dräger
Ein perfektes Rennen ruderte der Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier (LW2x) mit
Marie-Louise Dräger (Rostock) und
Berit Carow (Hamburg). Sie ließen die Gegnerinnen auf dem dritten Streckenviertel stehen und setzten sich bei einem starken Gegenwind auf Höhe der Tribüne mit einer Länge Vorsprung ab. Große Freude herrschte anschließend im deutschen Lager über die Goldmedaille.
Der Leichtgewichts-Männer-Vierer von Bundestrainer Bender hat auf der Regatta sein Leistungsvermögen gezeigt und auch mit dem dritten Platz im Finale die Ambitionen für die anstehende Olympia-Qualifikation in Poznan im Juni gezeigt. Nur wenige Meter fehlten auf die Chinesen und die Briten, die in einem Herzschlagfinale einfach das Glück auf ihrer Seite hatten.
Der Männer- und der Frauen-Doppelvierer (M4x, W4x) konnte mit starken Leistungen und geschlossener Wasserarbeit jeweils die Silbermedaille errudern. "Wir sind bisher nur 160 Kilometer gerudert, haben uns aber schnell zusammen gefunden und auch von Bundestrainer Trawiel tolle Unterstützung. Hier müssen wir an unseren individuellen Fehlern weiter arbeiten, dann geht es voran", so
Christian Schreiber , der Schlagmann des Männerbootes, nach dem Rennen.
Achter enttäuschen
Der Deutschland-Achter und der Frauenachter müssen sich im Verlaufe der Saison noch steigern, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Hinter den Australiern, den Briten und China kamen der Achter nur auf dem vierten Rang ein. Der Deutschland-Achter musste heute noch den Ausfall von
Jochen Urban , der Probleme mit dem Handgelenk hatte, verschmerzen. "Großes Kompliment für
Felix Drahotta , der sich ohne vorheriges Training sehr gut eingefügt hat", so Michael Müller. In den nächsten Tagen werden hier die Trainer und Funktionäre die Leistungen analysieren, um dann für Luzern die Crews zu formieren. Auch der Frauenachter hatte mit der ungünstigen Außenbahn zu kämpfen und konnte nicht an Normalform heran rudern. Mit dem sechsten Platz waren die Ruderinnen von Bundestrainer Holtmeyer nicht zufrieden.
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