25. Juli 2010 | Wettkampfsport | von Jan Nikolai Trzeszkowski

Bundesliga: Taktische Sensation – Doppelsieg des Crefelder RC in Hamburg

Wer gedacht hatte, dass die tabellenführenden Mannschaften aus Hamburg vor heimischer Kulisse ihren Siegeszug feiern können, der hatte weit gefehlt. Die Krefelder Teams machten den favorisierten Booten einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn in der ersten Liga der Männer kam es zum großen Duell der Topmannschaften Crefeld Ruder-Club gegen den Hamburger und Germania Ruder Club bereits im Achtelfinale und nicht wie sonst so oft im Finale. Möglich wurde dies durch einen taktischen Schachzug der Krefelder Mannschaft, die in den Zeitrennen beabsichtigt die langsamste Zeit einfuhr und so auf den Zeitfahrsieger – die Hamburger – trafen. Die Titelverteidiger setzten damit alles auf eine Karte, denn der Verlierer dieses Duells im Achtelfinale hatte nur noch die Chance an diesem Wochenende maximal den neunten Platz zu erreichen und damit wichtige Bundesligapunkte für die Endabrechnung zu verlieren.
Durch das K.O.-System auf nur zwei Bahnen war diese Taktik in Hamburg möglich und so entschloss sich das Team von Steuerfrau Jaqueline Jozwiak zu diesem Schritt. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und ziemlich hoch gepokert. Es hätte genauso gut schlecht für uns ausgehen können, aber wir haben uns stark gefühlt und es uns zugetraut. “ In einem starken Rennen machten die Krefelder die Sensation dann auch perfekt und siegten über die Hamburger bereits im Achtelfinale. Unsportliche Zurufe der Hamburger Zuschauer, die sich mit der Taktik des Crefelder RC nicht anfreunden konnten gehörten leider danach bei den folgenden Rennen zum vierten Renntag der flyeralarm Ruder-Bundesliga dazu. Dennoch war die spektakuläre Taktik des Krefelder Teams Gesprächsthema Nummer eins an der Binnenalster und erntete von vielen anderen Teams Respekt für diese große taktische Leistung.
Der Crefelder Männer-Achter wollte nach dem Sieg über Hamburg nun nichts mehr anbrennen lassen und gewann sowohl Viertel- als auch Halbfinale und fuhr direkt auf den Tagessieg zu. Das Finale wurde dann am Abend zwischen zwei Teams aus NRW entschieden: Emscher-Hammer gegen das Team aus Krefeld. In einem knappen Rennen ging der Sieg an den Crefelder Ruder-Club, die damit das gelbe Trikot mit deutlichem Abstand übernahmen, denn 6 Punkte Vorsprung in der Tabelle sind ein ziemlich dickes Polster, dass sich das Team um Schlagmann Matthias Simons mit einer gewagten Taktik redlich verdiente.
Auf Platz drei landet das Team aus Osnabrück vor den Pred8oars Leverkusen.

Frauen rücken auf 2. Tabellenplatz vor

In der Frauen-Liga standen am Ende des Tages ebenfalls, erstmals in dieser RBL-Saison, die Frauen vom Crefelder Ruder-Club auf dem obersten Treppchen. Im Halbfinale traf der Alsterachter auf das Team aus Krefeld. Bisher war es den Krefelderinnen in dieser Bundesliga-Saison nicht gelungen, die Hamburgerinnen zu besiegen. Doch in einem phänomenalen Halbfinale gelang es den Krefelderinnen sich im Endspurt vor die Hamburgerinnen zu legen und den Sieg einzufahren. Bereits im Viertelfinale war es der Krefelder Mannschaft gelungen, den Dirndlachter aus Bayern auszuschalten, die punktgleich in der Tabelle Platz drei belegten. Im Finale traf der Frauen Achter aus Krefeld auf den Wannsee-Express, die ebenfalls vor den Krefeldern in Tabellen platziert waren. Der Sieg ging dann äußerst knapp an den Crefelder RC, wodurch der CRC nun vom vierten auf den zweiten Tabellenrang hinter den Alsterachter vorrückte. Im kleinen Finale gelang es dem Alsterachter vor dem Ruhrachter aus Essen die Bronzemedaille zu holen. Jedoch ist der Vorsprung der Hamburgerinnen auf drei Punkte vor dem Krefelder Team geschrumpft.

Ruder-Bundesliga in Hamburg bedeutete somit einen Doppelsieg für den Crefelder Ruder-Club, die damit wieder beste Chancen haben, Ihre RBL-Erfolge der letzten Saison zu wiederholen. „Eine tolle Gesamtleistung des gesamten Teams, das mit viel Wagnis ihr Können unter Beweis gestellt hat.“, bilanzierte Stefan Lier, der in Hamburg Trainer Christoph Lüke vertrat. Der vierte Renntag der flyeralarm Ruder-Bundesliga auf der Binnenalster war ein Tag voller Überraschungen und die Tabellenplätze wurden neu verteilt. Nun bleiben nur noch zwei Renntage, dann stehen die RBL 2010 Champions fest. Es bleibt weiterhin spannend.

  • Siegermannschaft des CRC Männerachter-Achter in Hamburg:
    Matthias Simons, Thorsten Hütz, Lars Henning, Alexander Thierfelder, Andreas Baloghy, Leon Zerni, Dirk Marterer, Moritz Koch, Marc Benger, Larus Melka, Steuerfrau Jaqueline Jozwiak
  • Siegermannschaft des CRC Frauenachter-Achter in Hamburg:
    Melanie Staelberg, Franziska Horbach, Johanna Davids, Melina Staelberg, Manuela Staelberg, Johanna te Neues, Theresa Lomertin, Marisa Staelberg Vera Dresely, Steuerfrau Tjarde Melka