Der Goldachter von 1960 kommt in die Jahre: Frank Schepke wird 75
(DOSB PRESSE) Frank Schepke ist bereits der Vierte aus dem Deutschlandachter von 1959/60, der seinen 75. Geburtstag feiern kann. Wie sein älterer Bruder Kraft gehört auch er als Ditmarse zur Kieler Hälfte des unvergessenen Kiel-Ratzeburger Achters, der - neben dem überlegenen Sieg bei der Europameisterschaft 1959 in Macon in Frankreich - bei den OIvmpischen Spielen in Rom 1960 vor 50 Jahren die Goldmedaille erruderte und damit die Vorherrschaft der Amerikaner beendete.
Als erfolgreicher Schülerruderer fiel Frank Schepke dem Universitätslehrer Karl Wiepcke auf, der ihn nach dem Abitur 1955 in die Ruderriege der ATV Ditmarsia aufnahm. Bereits 1956 saß er gemeinsam mit seinem Bruder Kraft im schnellsten Achter der Bundesrepublik, der beinahe für die Olympischen Spiele 1956 in Melbourne nominiert wurde.
Nach Beendigung seines landwirtschaftlichen Praktikums 1958 gehörte er zur von Karl Adam trainierten Renngemeinschaftsachter Ditmarsia Kiel/Ratzeburger RC. Insgesamt gewann Frank fünf Deutsche Meisterschaften und zwei Europameister-Titel. Die „Ratzekieler“ wurden sowohl 1959 als auch 1960 als „Deutschlandachter“ zur Mannschaft des Jahres gewählt und beide Male vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Frank Schepke wurde als viertes von sechs Kindern am 5. April 1935 in Königsberg geboren und landete im Februar/März 1945 nach der Flucht der Familie über die Ostsee und Stettin in Schleswig-Holstein. Er studierte in Kiel Landwirtschaft, promovierte und baute nach kurzer Zeit als Assistent am Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft (KTL) eine Firma für Straßen- und Gebäudereinigung auf, die er vor zehn Jahren seinem ältesten Sohn übergab.
Frank Schepke ist verwitwet, hat drei Kinder und sieben Enkel. Schon seit seinem Studium interessiert er sich für die biologisch-dynamische Landwirtschaft, lebt jetzt auf dem Naturerlebnishof Seekamp bei Preetz und setzt sich heute nach Kräften für seine Regionalwährung „Kann-was“ ein, die der regionalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein dienen soll.