07. Febr. 2011 | Indoor | von Michael Hein

5 neue Bestzeiten bei den Junioren im DIRS-Finale

Beim Finale der Deutschen Indoor-Rowing-Serie powered by Concept2 ging es in der Theodor-Heuss-Turnhalle noch einmal rund in Sachen Meisterschaft auf dem Ergometer. Viele Athleten, die zuvor eine Bestzeit in den ihnen nahe gelegenen Stationen der Tour errudert hatten, verließen sich darauf und reisten nicht in den gemütlichen Essener Vorort, wo wie stets unter der Regie Orlowski/Meier die große Showbühne zum Finale einlud.

So fanden dann auch einige ihre Meister, zum Beispiel A-Junior Benjamin Goerke vom LRV Mecklenburg-Vorpommern. Er war in Lübeck bereits dicht an der 6-Minuten-Marke gewesen und erschien nicht zur Verteidigung. Das rächte sich durch Malte Jakschik (RV Rauxel), der bereits im Vorlauf die 6 Minuten um ein Zehntel unterbot. Im Finale fehlten Jakschik dann die „Körner“ für den zusätzlichen Indoor-Cup-Sieg, der an den Lübecker Finn Schröder ging.

Anders machte es Jeanne Ghuysen bei den A-Juniorinnen. Die Ratzeburgerin, die schon in Lübeck eine Top-Zeit knapp über 7 Minuten ablieferte, stellte sich der Konkurrenz und erzielte eine 6:56,4 – Sieg in beiden Kategorien mit einem Vorsprung von etwa 80 Metern auf der Ziellinie.

Bei den leichten Junioren hingegen bleibt alles wie am ersten Tag. Jason Osborne aus Marl führte die Rangliste seit Kassel an. Daran änderte sich auch in Kettwig nichts – Osborne fuhr bis auf 5 Sekunden an seine eigene Zeit heran, gewann damit auch den Indoor-Cup und natürlich auch die Meisterschaft.

In 5 von 8 Juniorenrennen sahen die Zuschauer in Kettwig eine neue Bestzeit, bei den Männern und Frauen schaffte es nur Katharina Weingart (RB Saarbrücken) auf Platz 1, Lena Müller (Lgw., Duisburg) scheiterte um 0,9 Sekunden an der Vorlage von Anja Noske; das war Maßarbeit made in Ludwigshafen für Noske, die in Kettwig ebenfalls nicht antrat. Bei den Männer-„Dünnbeinen“ geht momentan nichts an den Herren aus Süd und Nord vorbei. Der beste Indoor-Cup-Ruderer, Stefan Wallat aus Duisburg, landete in der Serie auf Platz Nummer 9.

Einer konnte sich allerdings schon ziemlich sicher sein: Karsten Brodowski hatte in Berlin die fulminante Zeit von 5:43,9 aus dem Ergometer gezaubert. Damit war er bis zum Finale in Kettwig über 12 Sekunden vor dem nächsten Verfolger Lauritz Schoof und (ein Zehntel dahinter) Marcel Hacker. Die beiden Herren nahmen die Reise ebenfalls nicht auf sich, und so lag es an Jens Raab aus Frankfurt, die Zeit zu attackieren. Raab, der im Vorlauf gezeigt hatte, daß es bei ihm auch unter 6 Minuten geht, konnte sich  im Finale aber nicht mehr steigern und bleibt trotz Sieg in Kettwig in der Serie auf Rang 5.

Die deutschen Masters-Ruderer waren leider in der gesamten Serie und auch in Kettwig nur mit mäßigen Meldeergebnissen vertreten, was leider dazu führte, daß in allen Städten immer 3-6 Rennen gleichzeitig auf den Ergometern gerudert wurden und dadurch die Übersicht litt. Auch bei der Siegerehrung der Gesamtserie waren durch die geringe Präsenz der Athleten viele Podestplätze verwaist. Mit einer größeren Beteiligung oder einem neuen, transparenteren Konzept der Masters-Rennen würde mehr Leben in diese Klassen kommen.

Insgesamt erlebte die trotz der etwas geringeren Beteiligung gut gefüllte THG-Halle erneut einen Indoor-Cup, wie er immer ist: Rockig, einwandfrei organisiert, tolle Beleuchtung bei den Finals mit Live-Bildern, die diesmal auch ins Internet gestreamt wurden. Das machte Lust auf den 17. Indoor-Cup und die „Trockenruder“-Serie 2011/2012.
Im nächsten Jahr werden sicher wieder mehr Kader-Athleten des DRV den Weg in die Gartenstadt finden, die diesmal wohl aufgrund der langen Wassersaison 2010 die Winterpause genossen, um zu den DKM in Köln im April wieder voll anzugreifen.

Alle Ergebnisse aus Kettwig, die Ranglisten und die Einzelergebnisse der Serie gibt es auf rudern.de.