25. Sep 2013 | Panorama | von Sylvia Latarnik

Clever Ruder Club: Als Nomaden im Ballungsgebiet

Klever Ruderer zu Gast auf dem 48. WanderRuderTreffen des Deutschen Ruderverbandes in Duisburg-Homberg.

Proviant, Outdoorbekleidung, Boote und Wasser in Reichweite. Man ahnt auf den ersten Blick, dass diese Menschen nicht gerne an einem Fleck bleiben. Das 48. WanderRuderTreffen (WRT) des DRV, das vom am Wochenende 13. bis zum 15. September stattfand, zog wieder mehr als 300 Personen an. Der Gastgeber war, zum 2. Mal in der Geschichte der Veranstaltung, der Ruderclub Germania aus Duisburg-Homberg. Auch der Clever Ruder Club war wieder stark vertreten. Einen gewissen Hang zum Nomadenleben kann man den Mitwirkenden schon unterstellen. Zumal einige tagelange Nachfahrten planten oder eine Vorfahrt bereits hinter sich hatten, wie zum Beispiel die junge Gruppe unter der Leitung des Klever Ruderobmanns Stefan Verhoeven.

Das Clubgelände von Germania spricht Geschichte. "Der imposante Hebeturm diente früher der Kohleverladung von Loren auf Schiffe", erläutert einer unserer Gastgeber, Shuttlebusfahrer, Organisator und Fremdenführer. Mehrfachaufgaben. auch das ist WRT. Gute Erinnerungen der Gäste danken es einem.Das wissen CRC-ler gut, die in 2010 Kleve selber die Gastgeberrolle innehatten.

Die geographische Lage des Duisburger Clubs dicht an der Rheinmündung der Ruhr ermöglichte es, dass die Angereisten zwischen zwei Touren mit Kontrast wählen konnten. Die erste über 45 km vom Neusser Ruderverein zügig mit der Rheinströmung an den umtriebigen Hafenstädten Düsseldorf und Krefeld vorbei bis zum Bootshaus von Germania. Die zweite Strecke hingegen pure Beschaulichkeit, 30 km auf der Ruhr, mit Start in Essen-Kupferdreh, im Naherholungsgebiet Baldeneysee. Wer die Ruhr vor allem mit einem industrialisierten Ballungsraum verbindet, glaubt zunächst an eine Illusion. Reine Natur säumt die Ufer, dazu eine unglaubwürdige Stille und kaum Strömung. An den drei Schleusen unterwegs holte die übliche Realität die Ruderer ein: Warten und Schleusen oder gar Umtragen. Die Wettervorhersage drohte für den Samstag zwar ergiebige Regengüsse an, fast bis zum Ende begleitete aber ein Nieselregen die Boote gleichmäßig wie der Ruderschlag.

Bei der abschließenden Abendveranstaltung sorgte nach der gemeinsamen Mahlzeit ein lebhaftes Programm mit Live-Entertainern für Stimmung. "Hoffentlich war für jeden etwas dabei", vergewisserte sich ein Gastgeber. Selbst bei dem stimmigen Abend mit sind sich alle Besucher doch nur in einem Punkt wirklich einig: Nichts geht übers Wanderrudern.