„Grünes Band" geht an den Ruderverein Münster
Das "Grüne Band" für vorbildliche Nachwuchsförderung, verliehen von Commerzbank und DOSB, geht in diesem Jahr an den Ruderverein Münster von 1882 e.V.. Damit ist der Traditionsverein aus Westfalen bundesweit der einzige Ruderclub in der Liste der ausgezeichneten Vereine. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum 27. Mal vergeben und gilt als besonders renommiertes Prädikat für Nachwuchsarbeit in Sportvereinen. Vorstandssprecher Dirk Bensmann freute sich über den Pokal und den damit verbundenen Scheck in Höhe von 5.000 Euro, den Sven Adrian von der Commerzbank am Samstag überreichte. Für die Münsteraner ist es bereits das zweite Mal, dass sie die begehrte Auszeichnung erhalten. Schon vor zehn Jahren überzeugte das Nachwuchskonzept des RVM die Jury.
Schon seit vielen Jahren kooperiert der Club intensiv mit einer Reihe von Schulen. Nach Verpflichtung von Cheftrainer Thorsten Kortmann 2009 intensivierte der Ruderverein das Talentsichtungs- und Förderungsprogramm noch einmal. "Heute rudern hier jährlich mehr als 500 Schüler aus etwa einem Dutzend Kooperationsschulen, die alle intensiv betreut und gesichtet werden", berichtet Dirk Bensmann, Sprecher des Vorstands. 16 Trainer mit A-, B- oder C-Lizenzen sowie 26 weitere Betreuer ohne Trainerschein sind dafür im Einsatz.
Der Verein kooperiert intensiv mit den Partnervereinen im NWRV-Landesleistungsstützpunkt Westfalen, dessen Trägerverein der RVM seit über 20 Jahren ist. Auch die Kooperation mit dem NRW-Team und den Landestrainern intensivierten die Münsteraner. "Die Kooperation ist in den vergangenen Jahren besonders intensiv und das zahlt sich zunehmend aus", so Stützpunktleiter Martin Asholt. Vor allem gemeinsam mit dem BRC Minden und RC Hamm sorgte der RVM dafür, dass der Stützpunkt Westfalen zu einem "Powerhaus" der NRW-Nachwuchsarbeit wurde. "Der Stützpunkt hat sich in den letzten Jahren sehr viel Respekt erworben", so Wilhelm Hummels, Mitglied im Vorstand des nordrhein-westfälischen Ruderverbands.
Die 2009 gestartete Nachwuchsoffensive trägt zunehmend Früchte: In diesem Jahr stellte der Ruderverein vier Athleten für die Nationalequipe auf den Junioren-Weltmeisterschaften in Trakai, so viele wie sonst nur ein weiterer deutscher Club. Im Ranking zum Deutschen Jugendpokal gehört der Ruderverein zu den TOP 10 der deutschen Nachwuchsschmieden. Mit Richard Bensmann und Maximilian Wagner schickte der RVM erstmals seit Jahren wieder Athleten in die U23-Trainingsgruppe am Olympiastützpunkt Dortmund. Doch trotz klarem Leistungssport-Fokus reserviert der Verein sogar noch Ressourcen für junge Ruderinnen und Ruderer, die keine Karriere im Hochleistungssport anstreben. "Uns ist es wichtig, auch für diese Gruppe ein Angebot vorzuhalten. Nicht alle können Olympiasieger werden. Und für Deutschlands Rudervereine ist es wichtig, alle mitzunehmen und dauerhaft zu binden", betont RVM-Vorstandssprecher Bensmann.