Uwe Bender ist neuer Trainer des Teams Deutschland-Achter: „Ich will meine Erfahrung mit einbringen“
Seit Dezember vergangenen Jahres ist Uwe Bender, neben Ralf Holtmeyer und Christian Viedt, dritter Trainer des Teams Deutschland-Achter. Über zehn Jahre war er zuvor Stützpunkttrainer in Saarbrücken, wo er mit dem Leichtgewichts-Achter unter anderem zweimal WM-Gold holte. Im Trainingslager in Sabaudia war der 55-Jährige erstmals mit den Schwergewichten vom Dortmunder Leistungszentrum unterwegs, jetzt arbeitet der gebürtige Karlsruher auch in Dortmund Tag für Tag mit. Seit der Rückkehr aus Spanien wohnt Bender nämlich im Ruhrgebiet, hat eine Wohnung in Lünen bezogen. Im Interview erzählt er von seinen ersten Eindrücken, seinem Stil als Trainer und Olympia.
Wie ist der Umzug nach Dortmund gelaufen?
Uwe Bender: Alles positiv, als Single ist das alles etwas einfacher. Ich wohne jetzt in Lünen. Mit dem Auto bin ich in ein paar Minuten am Ruderleistungszentrum, und im Sommer kann ich mit dem Fahrrad am Kanal entlang fahren. Natürlich vermisse ich mein persönliches Umfeld, Saarbrücken ist jetzt 390 km entfernt. Aber durch das Rudern bin ich in meinem Leben ja schon immer viel rumgekommen. Ich habe unter anderem schon in Karlsruhe, Frankfurt, Saarbrücken und Australien gearbeitet.
Haben Sie sich bereits an ihren neuen Arbeitsplatz gewöhnt?
Uwe Bender: Das ist schon ein Riesenunterschied. Der Stützpunkt in Saarbrücken ist sehr klein, quasi ein Ein-Mann-Unternehmen, das ich geleitet habe. Hier gibt es eine Vielzahl an Trainern und Sportlern verschiedener Kategorien. Die Kollegen kenne ich natürlich schon von den Trainingslagern, da war ich in den vergangenen Jahren oft mit. Auch auf Wettkämpfen, vor allem bei Weltmeisterschaften, trifft man sich. Von daher gab es keine Eingewöhnungsprobleme.
Was ist Ihnen als Trainer wichtig?
Uwe Bender: Jeder Trainer bringt seine eigene Handschrift und neue Aspekte mit. Das sind Kleinigkeiten im tagtäglichen Training. Insgesamt aber liege ich mit Ralf Holtmeyer und Christian Viedt auf einer Linie. Rudern ist eine Fleißsportart und erfordert einen großen Aufwand. Auch die Kraft ist ein entscheidender Faktor. Es gilt die entsprechend benötigte Anzahl an Trainingseinheiten mit dem Rest des Lebens zu organisieren und strukturieren.
Hatten Sie einen der Athleten schon einmal selbst als Trainer unter ihren Fittichen?
Uwe Bender: Leider nein, aber Richard Schmidt kenne ich noch als kleinen Junioren, als er in Trier gerudert hat.
Beim Trainingslager in Sabaudia waren Sie erstmals als dritter Trainer des Teams Deutschland Achter mit dabei, wie waren ihre Eindrücke?
Uwe Bender: Für mich war es fast das gleiche wie mit den Leichtgewichten, nur eben dass schwerere Männer im Boot sitzen. Ich denke, das Team ist gut aufgestellt, auch wenn es ein bisschen Pech mit Verletzungen und Krankheiten gab. Das Ziel ist es, mindestens eine zweite Bootsklasse stark zu machen.
Sie sind in Sachen Olympia ein alter Hase, waren fünfmal als Trainer dabei, für Australien und Deutschland. Wie wird ihre Rolle 2016 in Rio de Janeiro aussehen?
Uwe Bender: Ich will meine Erfahrung mit einbringen. Momentan mache ich viel Zweier-Training nebenbei. Wir wissen natürlich noch nicht, wer bei Olympia was fährt, aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich am Ende den Zweier betreue. Ich freue mich schon auf die Olympischen Spiele, das ist immer etwas Besonderes.