"Athleten Deutschland" gegründet
Am vergangenen Wochenende hat sich im Rahmen der Vollversammlung der Athletenvertreter und -vertreterinnen in Köln der Verein „Athleten Deutschland“ gegründet, der eine professionellere Vertretung von Sportlerinnen und Sportlern in den Verbänden und gegenüber der Politik ermöglichen soll, aber auch als Serviceeinrichtung für Athleten, als professionelle Anlaufstelle für Leistungssportler fungieren soll. Dazu soll eine Geschäftsstelle mit zunächst drei Mitarbeitern eingerichtet werden, deren Finanzierung sich die Athleten aus dem nächsten Bundeshaushalt wünschen.
Der Vorstand des DRV unterstützt diese Initiative. Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruderverbandes (DRV) und Sprecher der DOSB-Spitzenverbände, unterstrich schon am Freitag gegenüber dem Focus: "Ich unterstütze die Athleten in ihrem Bestreben. Sie stehen im Mittelpunkt und eine professionelle Aufstellung wird sie in ihrer Arbeit sinnvoll unterstützen."
"Müssen da professioneller aufgestellt sein"
Richard Schmidt, aktuell Aktivensprecher im Deutschen Ruderverband, betont: "Athleten Deutschland ist wichtig, damit wir Athleten unsere Rechte sichern und Positionen selbst vertreten können. Wir müssen da professioneller aufgestellt sein, um auf Augenhöhe handeln zu können." Im Hinblick auf dieses Bestreben der Athleten, will auch der Vorstand des DRV die Vertretung der Spitzensportlerinnen und -sportler noch intensiver in die Verbandsarbeit einbinden. Über die Ausgestaltung wird das Präsidium zeitnah beraten.
Die Athletensprecher vertreten im DRV die Interessen und die fachlichen Belange der Aktiven. Daher werden sie an den Spitzensport betreffenden, grundsätzlichen Fragen sowie an Einzelfragen von wesentlicher Bedeutung in den Diskussionsprozess eingebunden; hauptsächlich geschieht dies in Gesprächen während der Trainingslager oder internationalen Regatten, da eine Teilnahme an regelmäßigen Gremiensitzungen naturgemäß für die Kaderathleten schwierig zu gestalten ist. So hob z.B. die ehemalige Athletensprecherin und Olympiasiegerin Carina Bär am Sonntag gegenüber dem Deutschlandfunk hervor, dass „der Präsident immer ein offenes Ohr hat“ und Florian Menningen, ebenfalls Olympiasieger 2012, ergänzte: „das Bild vom mündigen Athleten wird im Ruderverband gelebt“.
DRV wird weitere Diskussionen zum Thema Stützpunkte führen
Ebenfalls im Rahmen der Tagung haben Gerhard Böhm, Leiter der Abteilung Sport im Bundesinnenministerium, und Dirk Schimmelpfennig, Direktor Leistungssport im DOSB, mit den Athletenvertretern auch über den Stand der Umsetzung der Leistungssportreform diskutiert und die Beweggründe dahinter geschildert. Ziel sei die Konzentration auf weniger Stützpunkte, aber diese dann so auszustatten, dass es dort weltklasse Trainingsmöglichkeiten gibt, zu denen die Athleten wollen, nicht müssen.
Im Hinblick auf diese Zielvorstellung des BMI wird der DRV in den nächsten Monaten weitere intensive Diskussionen über die inhaltliche Ausgestaltung und Arbeitsweise der Stützpunkte führen.