DOSB Mitgliederversammlung in Koblenz
Während unsere Kaderathleten eine erste Standortbestimmung für die Saison 2018 in Dortmund zu absolvieren haben, kamen ein Jahr nach dem Beschluss der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung am Wochenende in Koblenz die Mitglieder des DOSB zusammen, um eine Standortbestimmung der Umsetzung zu diskutieren. Weiterhin haben die rund 400 Delegierten ein neues Förderkonzept für den Nichtolympischen Spitzensport verabschiedet, ebenso wie ein Leitbild, das das Selbstverständnis und die Versprechen des organisierten Sports darstellt und als Handlungsleitfaden für die nächsten Jahre dienen wird.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Klaus Bouillon als Vorsitzender der Sportministerkonferenz nahmen sich ausgiebig Zeit für die Diskussion mit den Spitzen der Verbände.
Spitzenverbände beziehen Stellung
Die Spitzenverbände des Sport haben sich unter dem Vorsitz von Siegfried Kaidel intensiv mit dem Stand der Umsetzung der Leistungssportreform befasst. Die in wesentlichen Teilen verzögerte Umsetzung der Reform wird kritisch betrachtet. Im Sinne der Planungssicherheit und zum Abbau der erheblichen Verunsicherung bei Athleten, Trainern und Verbänden und den damit beeinträchtigten Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele Tokio 2020 besteht hier dringender Handlungsbedarf. Dazu gehört neben dem einstimmig eingeforderten Mittelaufwuchs auch eine Stärkung des Nachwuchsleistungssports durch eine optimierte Verzahnung der Förderentscheidungen von Bund und Ländern.
Der Sprecher der Landessportbünde, Andreas Silbersack, plädierte dabei für einen deutlichen Schulterschluss im Sinne einer erfolgreichen Umsetzung der Reform. Siegfried Kaidel unterstrich dieses und lud gleichzeitig zu einer Zusammenarbeit in Form eines „Mannschaftsbootes“ ein. Als Idealbesetzung mit dem Bundesinnenminister als Steuermann. Eine Einladung wird durch den DRV in Kürze erfolgen.
Fortschritte bei PotAS
Nach den personellen Veränderungen in der PotAS Kommission im vergangenen Sommer, konnte der jetzt beauftragte Prof. Dr. Urs Granacher deutliche Fortschritte berichten. Eine Überarbeitung der Attribute wird Anfang Januar vorliegen und wir werden dann wissen, welche strukturellen Massnahmen wir noch ergreifen müssen, um auch im nächsten olympischen Zyklus die höchsten Förderkatagorien für uns beanspruchen zu können.
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hob in seiner Rede darauf ab, dass sich aus der Summe von Gegenargumenten kein Teamgeist ergibt: "Gegen etwas zu sein ist immer leichter, als für etwas zu sein“. Er forderte erneut eine signifikante Konzentration für bessere Bedingungen für die Perspektivkader ein und forderte von allen Beteiligten Entschlossenheit und echten Teamgeist.
De Maizière unterstrich nochmals, dass er - sollte er auch in einer neuen Bundesregierung die Verantwortung für den Sport tragen - mehr Finanzmittel für den Spitzensport zur Verfügung stehen sollen. Sobald die neue Regierung steht, so der Bundesinnenminister, werde es dazu ein Spitzengespräch mit dem organisierten Sport und den Fachverbänden geben. Die Rede war ermahnend, jedoch geprägt von viel Optimismus und Zuversicht, dass eine grundlegende Reform im Deutschen Spitzensport mit Leben erfüllt wird.
Am Rande der Veranstaltung wurden die Interessen des DRV auch in der Mitgliederversammlung des IAT, einer Sitzung des Forums Wassersport, sowie in der Beiratssitzung der im TV32-Vertrag organisierten Verbände vertreten.