Fachressort Ruderreviere und Umwelt tagt in Leipzig
Der DRV-Ausschuss Ruderreviere und Umwelt traf sich am 18. Februar 2017 im Bootshaus des Akademischen Rudervereines zu Leipzig zu seiner jährlichen Sitzung. Eingeladen hatte der Landesruderverband Sachsen, dessen Vorsitzender Tobias Roßberg die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Ressorts und der Landesruderverbände begrüßte und beim Tagesordnungspunkt „Bundesprogramm Blaues Band Deutschland“ an der Diskussion teilnahm. Er drückte seine Hoffnung aus, dass es mit dem Neuseenland in und um Leipzig herum zu einer Initialzündung für das Wanderrudern komme.
Andererseits stellten er und der sächsische Ansprechpartner für Wanderrudern und Ruderreviere Dr. Bernhard Trui die Problematik der intensiven touristischen Nutzung der Leipziger Gewässer dar, die im Sommer teilweise das Rudertraining sehr erschweren.
Als Gast nahm Bernd Roeder vom Deutschen Olympischen Sportbund an der Sitzung teil, der im Beirat des Bundesprogramms die Interessen aller vereinsgebundenen Wassersportverbände vertreten wird. Ressortleiter Michael Stoffels wird darüber hinaus im Beirat in enger Abstimmung mit dem Deutschen Kanu-Verband der Ansprechpartner für die muskelbetriebenen Wassersportarten sein. Das „Blaue Band Deutschland“ soll für mehrere Jahrzehnte die Renaturierung der Wasserstraßen und deren Auen begleiten und dabei Akzente für Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung setzen.
Die Vertreter der Landesruderverbände berichteten aus ihren Bereichen. Lang anhaltendes Niedrigwasser und nicht mehr erfolgende Gewässerpflege führen bei einzelnen Landesgewässern zur Unbefahrbarkeit für Ruderer; diese Gewässer sollen aus dem DRV-Gewässerkatalog herausgenommen werden oder zumindest einen Hinweis auf die Mindestwassermenge oder –stand eines repräsentativen Pegels für die Befahrbarkeit enthalten.
An zahlreichen Gewässern und Schleusen werden für den Wassertourismus Steganlagen bereitgestellt. Immer wieder ist festzustellen, dass dabei vor allem für Motoryachten geplant wird und damit die Stege für Ruderboote erheblich zu hoch sind. Zwar stehen mit den Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums für die Gestaltung von Wassersportanlagen durchaus Regeln auch für Ruderboote und Kanus zur Verfügung, die sich bei geschickter Planung in für alle verwendbare Anlagen anwenden lassen; nicht jeder Planer und auch nicht Behördenmitarbeiter hat diese auswendig im Kopf. Wem ein solcher Steg auf Kanal oder Fluss ins Auge fällt, wird gebeten, diese Information an gewaesser@rudern.de zu senden, damit vor Ort nachgebessert werden kann.
Ein Blick in die Tabellen aus dem DRV-Wanderruderwettbewerb der letzten Jahre machte klar, dass einige dieser Gewässer gar nicht oder äußerst selten (bei Hochwasser?) befahren wurden. Die Mitglieder der DRV-Ausschüsse „Ruderreviere und Umwelt“ wie auch „Wanderrudern und Breitensport“ betonen die Wichtigkeit der Vereinsmeldung für den Fahrten- und Wanderruderwettbewerb: Diese Daten sind eine für die Diskussion mit Bundes- und Landesministerien, Naturschutz- und Tourismusverbände äußerst wichtige Argumentationsgrundlage für die Bewahrung unserer Ruderreviere.
In diesem Zusammenhang wurde auf ein Seminar für die Fahrtenbucherfassung und -auswertung mit dem elektronischen Fahrtenbuch EFA2 des Bayerischen Ruderverbandes in Miltenberg am 8. April hingewiesen.
Zum Abschluss der Ausschusssitzung erkundete am nächsten Sonntagmorgen mit der dankenswerten Unterstützung des ARV zu Leipzig eine fünfköpfige Mannschaft der Ausschussteilnehmer die innerstädtischen Gewässer Leipzigs.