20. Aug. 2017 | Wettkampfsport | von Judith Garbe

Favoriten gewinnen beim „PLANAT-Renntag“ in Leipzig

Der Crefelder Ruder-Club siegt vor dem Sensationszweiten aus Wurzen, Dritter wurde der Hauptstadtsprinter Berlin. Fotos: DRV/Pischke
Bei den Frauen konnte der Melitta-Achter "Team Red" seinen Vorsprung weiter ausbauen.
In der 2. Liga der Männer gewann der Melitta-Achter "Team Black" vor SECUINFRA Rüdersdorf - Pirna und dem Ruder-Club Witten.
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Der „PLANAT-Renntag“ in Leipzig bot wieder einmal Rudersport der Extraklasse. Bei traumhaften Bedingungen – blauer Himmel, Sonne und Temperaturen um die 20 Grad – fanden 20.000 Zuschauer den Weg an das Ufer der „Elsterflutbett-Arena“ zum Flutlicht-Renntag der stärksten Sprintliga der Welt.

Dort wurden Sie Augenzeuge einer Sensation. In der 1. Liga der Männer zündete der Tabellensiebte aus Wurzen bereits im Halbfinale ein richtiges Feuerwerk und fuhr das Rennen seines Lebens. Mit einem Vorsprung von nur zwei Hundertstelsekunden zogen die Wurzener gegen den Favoriten, den Germania-Achter aus Frankfurt, zum ersten Mal ins große Finale ein.

Berliner holen im Leipziger Boot Bronze

Im zweiten Halbfinale hatte der Crefelder Ruder-Club nach der Niederlage am vergangenen Renntag in Münster gegen den Hauptstadtsprinter DWB-Holding Berlin noch etwas gerade zu rücken. Die Berliner gingen allerdings mit einem kleinen Nachteil ins Rennen - nachdem im Training drei Ausleger kaputt gingen, musste der Tabellenzweite auf einen Achter des Ausrichters Leipzig umsteigen. Durch den Bootstausch waren jedoch Back- und Steuerbord vertauscht, sodass hier auch noch Improvisation gefragt war. Die „Bären“ meisterten diese Aufgabe jedoch souverän und mussten sich in einem spannenden Rennen mit Fotofinish nur knapp den Jungs vom Elfrather See geschlagen geben.

Im kleinen Finale präsentierten sich sowohl die Berliner als auch die Frankfurter bärenstark. Der Germania-Achter erwischte im Flutlicht von Leipzig einen besseren Start, aber die Jungs aus der Hauptstadt holten auf der zweiten Hälfte alles aus sich raus und verkürzten den Abstand. Im Ziel entschied die Winzigkeit einer Bugspitze um die Medaille – nach Gold in Münster wurde es heute Bronze für die Berliner. Die goldene Ananas ging an die Viertplatzierten aus Frankfurt.

Wurzen belohnt sich mit Silber

In einem mehr als finalwürdigen Rennen um Gold und Silber machte der Aufsteiger aus Wurzen schnell klar, dass er vor dem Dominator aus Krefeld keine Angst hat – im Gegenteil. Unter den lauten Anfeuerungsrufen der Zuschauer lagen die Wurzener lange Zeit gleichauf mit dem Boot des Crefelder Ruder-Clubs. Am Ende war der Liga-Champion aber wieder einmal nicht zu schlagen, der Wurzen-Achter belohnte sich mehr als verdient mit Silber.

Melitta-Achter „Team Red“ fast uneinholbar an der Spitze

In der 1. Liga der Frauen konnte der Melitta-Achter „Team Red“ seine Tabellenführung souverän verteidigen. Der Zeitfahrzweite des Vormittags erwischte im Halbfinale gegen den HavelQueen-Achter einen richtig guten Start und zog souverän ins Finale ein. Dort trafen die Mindener auf die Mädels des Crefelder Ruder-Clubs, die in ihrem Halbfinale gegen den FlowWaterjet Ruhr-Achter-Essen-Kettwig ein ganz konzentriertes Rennen zeigten und das Finalticket lösten.

Im Finale gegen den Melitta-Achter „Team Red“ waren die Krefelder Mädels am Ende aber chancenlos. Die Mindener drückten von Beginn an richtig aufs Tempo, spulten ihr bestes Rennen des Tages ab und gewannen am Ende verdient die Goldmedaille. Mit acht Punkten liegen sie jetzt fast uneinholbar auf Platz eins. Aber auch die Krefelderinnen können mit ihrem besten Saisonergebnis und Silber in der Tasche stolz die Heimfahrt antreten.

Hanauer-Mädels sind im Flutlich ein absoluter Hingucker

Im kleinen Finale gaben die Mädels im FlowWaterjet Ruhr-Achter-Essen-Kettwig noch einmal richtig Vollgas und gewannen mit mehr als einer Bugspitze Vorsprung gegen den HavelQueen-Achter. Mit Platz drei ruderten die Damen aus dem Ruhrgebiet zum zweiten Mal in dieser Saison aufs Podium.

Der Pokal für die schönste und ausgefallenste Performance ging an die Mädels aus Hanau, die mit ihren beleuchteten Riemen ein richtiger Hingucker waren und sich heute über Platz fünf freuen durften.

2. Liga der Männer bleibt in Mindener Hand

Auch in der 2. Liga der Männer dominiert weiterhin eine Mannschaft aus Minden. Der Melitta-Achter „Team Black“ schlug im Halbfinale dank einer bärenstarken zweiten Hälfte seinen engsten Verfolger, den Ruder-Club Witten, mit nicht einmal einem Luftkasten Vorsprung. Im Finale trafen sie auf den Vorlaufschnellsten, den SECUINFRA-Achter Rüdersdorf Pirna, der sich in einem starken Halbfinale gegen den Münster-Achter durchsetzte. In einem engem Rennen um Gold und Silber, bei dem beide Boote lange Zeit gleichauf lagen, konnten die Mindener am Ende noch einmal eine Schippe drauflegen und das Rennen für sich entscheiden. Mit dem Sieg konnten die Jungs von der Weser ihren Vorsprung in der Tabelle auf drei Punkte ausbauen.

Im kleinen Finale trafen Münster und Witten aufeinander. Das NRW-Duell war erst nach Auswertung des Zielfotos entschieden – mit dem glücklicheren Ende und acht Hundertstelsekunden Vorsprung für den Ruder-Club Witten, der damit den zweiten Tabellenplatz verteidigt hat.

Hamburger-Allemannia gibt rote Laterne ab

Nach Platz acht zeigt die Leistungskurve des Ruder-Clubs Allemannia von 1866 nach oben. Die Hamburger kletterten damit in der Tabelle auf Platz elf und konnten damit die rote Laterne an den TK-Achter Dresden abgeben.

Für den krönenden Abschluss sorgte nach der Siegerehrung ein furioses Feuerwerk am Leipziger Nachthimmel.

Der fünfte und letzte Renntag der Ruder-Bundesliga 2017 findet am 16. September in Berlin entlang der East-Side-Gallery statt.

Alle Ergebnisse findet ihr auch hier.

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