Frühjahrssitzung des DRV Länderrates in Bremen-Vegesack
Am 11. Februar trafen sich die Mitglieder des DRV Länderrates unter der Leitung ihres Vorsitzenden Karsten Finger im Bootshaus des Vegesacker Rudervereines zur turnusmäßigen Frühjahrssitzung.
Kernthema der Frühjahrssitzung war das DRV-Leistungssportkonzept. Am Vormittag fand zunächst eine Meinungsbildung innerhalb des Länderrates mit dem Ziel einer einheitlichen Sichtweise statt. Dazu sollte ein gemeinsames Statement entwickelt werden. Die Diskussion erstreckte sich über Punkte wie Betrachtung der verschiedenen Altersstufen im Leistungssport und deren Verantwortlichkeiten, Nominierungsrichtlinien für Zielwettkämpfe, Arbeitsweise der Bundestrainer, Stützpunktstruktur und Zentralisierung, Talentgewinnung, Setzen der Athleten in den Mittelpunkt der Aktivitäten, Ausbildung und berufliche Aspekte des Leistungssportes, Diskussionen zu Aktivitäten aus dem Frankfurter und Mainzer Raum.
Zur Mittagszeit stießen dann Marcus Schwarzrock und Ralf Holtmeyer zur Gruppe. Karsten Finger machte hier deutlich, dass der DRV-Vorstand und der Länderrat die leistungssportliche Strategie gemeinsam nach vorne bringen wollen.
Ralf Holtmeyer berichtet der Gruppe über seine Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren intensiver Trainertätigkeit im Hochleistungsbereich und erläutert die Bedingungen für einen Erfolg im Spitzensport: Talent und Training. Er weist darauf hin, dass Athleten im U23-Bereich entwickelt werden müssen, um im A-Bereich erfolgreich zu sein.
Marcus Schwarzrock erläutert seine Sicht der Dinge zum Thema Selektion von Athleten für internationale Zielwettkämpfe in den unterschiedlichen Altersklassen. Im Hinblick auf die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ist es seines Erachtens unabdingbar, zwei Jahre vorher die besten Athleten an Bord zu haben. Vereins- und Landestrainer sollen die Athleten in Richtung internationaler Einsätze vorbereiten, im weiteren Verlauf wird die Betreuung durch Bundestrainer erfolgen. Er weist außerdem darauf hin, dass es mittelfristig notwendig ist, Mentoring für jüngere Trainer anzubieten, um diese aufzubauen und international zu fördern.
Am Ende der gemeinsamen Diskussion waren sich alle Teilnehmer einig, dass der Informationsaustausch sehr konstruktiv war und regelmäßig fortgeführt werden soll, um ein gemeinsames Verständnis für die leistungssportlichen Aktivitäten zu erzielen.
Zu folgende Punkten wurden in der Runde Konsens erzielt:
- Training und Talent sind unabdingbar.
- Gemeinsames Training über einen Zeitraum von 20 Monaten vor den Olympischen Spielen ist erforderlich. Verantwortlich ist dafür der DRV.
- U19: Hier liegt die Verantwortung bei den Landesruderverbänden zusammen mit den Vereinen, die Mannschaftsbildung und die Nationalmannschaft U19 liegt in der Verantwortung des DRV.
- Ziel ist es, Talente für A-Nationalmannschaft zu entwickeln.
- U23: Bei Top-Talenten sollte zügig eine Orientierung in Richtung der Leitstützpunkte erfolgen (über Empfehlungen).
- Für Regionalgruppen und Bundesstützpunkte (nicht Leitstützpunkte) ist am oberen Ende der DRV verantwortlich.
- Länderrat und DRV-Bundestrainerteam sollten zukünftig rechtzeitig das gemeinsame Gespräch suchen.
Am Abend wurde im Bootshaus des VRV ein leckeres Heringsessen genossen. Dabei wurden in lockerer Runde weitere rudersportlichen Themen gestreift.
Zum Abschluss des Wochenendes wagten Dr. Beate Krause (Thüringen), Holger Siegler (NRW), Karsten Finger (Berlin) und Redelf Janßen (Bremen) bei frischem Ostwind am Sonntag noch eine Ausfahrt im gesteuerten Dreier stromabwärts auf die Weser und bestaunten dort die Megayachten, die an den Piers der ortsansässigen Werften lagen.