27. Okt. 2017 | Panorama | von Stephan Bub

Nachruf auf Walther von Wietzlow

Walther von Wietzlow ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Foto: FRG Germania 1869 e.V.

Der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende der Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V., Walther von Wietzlow ist am 18.10.2017 im Alter von 72 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.

Walther von Wietzlow hat in den letzten zwei Jahrzehnten weit über die Grenzen von Frankfurt hinaus Enormes für den Rudersport geleistet. Er hat die Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V. in den letzten Jahren zu neuem Glanz geführt, sportlich wie gesellschaftlich.

Wie kaum ein anderer verkörperte er das Motto der Germania: "Aus Tradition - Verantwortung, Leistung, Erfolg.“ Gleichzeitig war er überzeugt, dass Erfolg nur in der Zusammenarbeit mit Vielen erzielt werden kann.



von Wietzlow legte Grundstock für Expansion des Vereins

 Als er im Jahr 2000 den Vorsitz des Germaniavorstands übernahm, legte er - aufbauend auf der Arbeit seiner Vorgänger - den Grundstock für eine einmalige Expansion des Vereins. In vielen Bereichen beschritten er und sein Führungsteam Neuland. Sein Verständnis eines offenen Vereins, integriert in die verschiedenen Institutionen einer Bürgergesellschaft, bot den nötigen Weitblick für die Neuausrichtung. Der Verein florierte unter seiner Ägide - mit Olympiateilnahmen und Weltmeistertiteln im Leistungssport sowie mit einem schnell wachsenden Breitensport.  Die wegweisenden Modelle der Zusammenarbeit zwischen Universität und Verein sowie Schule und Verein im Jugendbereich tragen seine Handschrift. Dabei ist es seinem Wirken zu verdanken, dass die Anforderungen des Hochleistungssports nicht zu einer Spaltung des Vereins führten. Vielmehr hat er durch Integration und Einbindung von Leistungssport und Breitensport ein in Deutschland vorbildliches Vereinsmodell geschaffen.

Heute steht in Frankfurt die Germania als Synonym für einen zukunftsweisenden vereinsgetragenen Leistungssportansatz, der auf die Interessen der Athleten ausgerichtet ist und den Heimatvereinen der Athleten, die nicht für die Germania starten, die Identität erhält. Es ist der Verdienst von Walther von Wietzlow, dass er durch seinen unermüdlichen Einsatz eine breite Anerkennung und großzügige Unterstützung der Ruderprogramme durch Stadt, Land, Unternehmen und der großen Gemeinschaft der Stiftungen in Frankfurt erreicht hat.

In der Germania wird er durch seine Ideen und seine Visionen, die wir gemeinsam weiter umsetzen werden, noch bis weit in die Zukunft hinein präsent sein.