30. Mai 2017 | Verband | von Deutscher Ruderverband

Nachruf für DRV-Ehrenmitglied Dr. Carlheinz Grosse

Der Deutsche Ruderverband trauert um sein Ehrenmitglied Dr. Carlheinz Grosse, der am 22. Mai 2017 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Dr. Carlheinz Grosse begann seine aktive Ruderzeit beim Kölner Ruderverein von 1877 und war Gründer und Vorsitzender der Ruderriege am Humboldt-Gymnasium in Köln. Von 1952 bis 1969 gehörte er dem Kölner Ruderverein von 1877 e.V. an. In verschiedenen Vorstandsämtern war er als Jugend- und Pressewart, als Trainingsleiter und als stellvertretender Vorsitzender des Kölner Regatta-Verbandes tätig.



Er begann als Mitglied des Presseausschusses

Bereits mit 28 Jahren begann Dr. Carlheinz Grosse seine langjährige Mitarbeit beim Deutschen Ruderverband als Mitglied des neugegründeten Presseausschusses. Nachdem er ab 1962 bereits als ständiger Gast an den Sitzungen teilnahm, wurde er 1964 als Vorsitzender des Presseausschusses in den Verbandsausschuss gewählt.

Der Volljurist – er studierte an deutschen, österreichischen und amerikanischen Universitäten – leitete bis 1970 den Presseausschuss und war dann von 1970 bis 1972 als Nachfolger von Dr. Aletter stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ruderverbandes.

1984 übernahm er die Funktion als Pressesprecher des Verbandes, um danach von 1986 bis 1990 die in dem damaligen Sachgebiet Wettkampfsport vereinigten Bereiche Leistungssport und Regattawesen zu führen. Mit Anstellung eines hauptamtlichen Sportdirektors 1990 wurde das Sachgebiet wieder geteilt. Mit Engagement und Erfolg leitete Dr. Carlheinz Grosse das neue Sachgebiet Wettkampfwesen bis zu seiner Berufung als Ehrenmitglied im Jahre 1995.



Dr. Grosse Unterstützte das Organisationskomitee von Europa- und Weltmeisterschaften

Seine Fachkompetenz – Dr. Grosse besaß seit Ende der 1950er Jahre die nationale sowie die internationale Schiedsrichterlizenz – war auch auf internationaler Ebene stark gefragt. Bei den in Deutschland durchgeführten Europa- und Weltmeisterschaften war er stets im Organisationskomitee vertreten.

Sein Engagement ging jedoch weit über das „Tagesgeschäft“ hinaus. Er kümmerte sich auch um den Nachwuchs und war um die Zukunft unseres Sportes bedacht. So war er Mitinitiator und Wegbereiter des FISA-Entwicklungshilfe-Programmes, das bis heute mit großem Erfolg durchgeführt wird. Die Palette seiner Aktivitäten im Verband ist groß. Hervorzuheben ist unter anderem auch seine Mitwirkung bei den früheren Pressewartelehrgängen des Verbandes, seine Mitgestaltung bei Führungsseminaren des DRV bis hin zur Mentorenschaft des DRV-Strukturplanes 1986 und der Erarbeitung des Konzeptes zur „Regattareform 2000“ unter seiner Verantwortung. Als sich die Wiedervereinigung andeutete, setzte Dr. Carlheinz Grosse alles daran, die Regattakalender der beiden deutschen Ruderverbände anzugleichen, um den bereits absehbaren Zusammenschluss so einfach wie möglich zu gestalten. Die Integration der fünf neuen Bundesländer in das DRV-Wettkampfsystem war so Dank seines vorausschauenden Handelns einfach und problemlos. Dank seines Engagements konnte nach der Wiedervereinigung ein großer Teil des leistungssportlichen Wissens in den DRV transferiert werden.

Dieses jahrzehntelange Engagement würdigte der Verband 1995 schließlich mit der Berufung zum Ehrenmitglied. Dr. Carlheinz Grosse hat sich um den Rudersport verdient gemacht – wir werden ihn nicht vergessen.

Der Vorstand des Deutschen Ruderverbandes