20. Juli 2017 | Panorama | von Annette Kerstein (RGH) und Ulrike von Eicke (HRK)

Royale Werbebotschafter für den Rudersport

Herzogin Kate und Prinz William machen auch im Ruderboot eine gute Figur.
Zahlreiche Zuschauer verfolgen das Spektakel vom Ufer aus.
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Am 4.7.2017 verkündete die Rhein-Neckar-Zeitung, dass William und Kate am 20.7.2017 ins Ruderboot steigen wollen. Unklar blieb bis zuletzt: Werden die beiden rudern oder steuern?

Natürlich versetzte diese Nachricht alle Beteiligten in der Heidelberger Ruderwelt in helle Aufregung. Fragen über Fragen mussten geklärt werden. Wollen und können die beiden Rennboot fahren? Aber wie soll Prinz William im Rennboot mit seiner Größe von über 1,90m steuern? Eigentlich unmöglich, zumal davon auszugehen war, dass die beiden nicht im Einteiler ins Boot steigen werden.

Die Tage bis zur Royal Regatta Heidelberg vergingen wie im Fluge und der Regattaverband hatte wie vor jeder Regatta viel zu tun. Zwei Startpontons mussten aufgebaut werden, keine leichte Aufgabe, denn jeder Ponton muss mit drei schweren Ankern (20 kg) befestigt werden, betont Paul Menold, Leiter des Technikteams des HRV. Auch der Einsatz der drei Katamarane des Arbeitsboots muss geplant, die Aufgaben des sechs köpfigen Technikteams koordiniert werden. Am Ende stand fest, dass es vor dem Royalen Rennen im Gig Achter drei Ruder Vorrennen geben wird:

  • Im Junioren Vierer ohne Steuermann
  • Im Juniorinnen Vierer mit Steuermann und im
  • Master Mix Gig Vierer mit Steuermann.

Am Event beteiligt waren Sportler von RGH und HRK ebenso wie acht Ruderinnen des Cantabrigian Rowing Club aus Cambridge. Spannend blieb auch bis zuletzt, wer seinen Platz im Achter an der Alten Brücke für William und Kate freimachen muss, entweder der jeweilige Schlagmann oder die Steuerleute. Auch bei der letzten Vorbesprechung des Regattaverbandes im Klubsaal des HRK wusste das noch niemend sicher. Klaus Menold, Vorsitzender des Regattaverbandes gab die letzten Instruktionen. „ Die Schiedsrichterboote müssen genug Abstand zum Achter halten, damit die Presse die Boote sehen kann“, informiert er das Team.

Pünktlich zum Start kommt die Sonne raus

Und es gibt auch einen Plan B, falls es regnen oder gewittern sollte. In diesem Fall sollen die Royals die 1000 m gemeinsam mit dem Oberbürgermeister von Cambridge und von Heidelberg im Polizeiboot zurücklegen. Denn der Donnerstag startete regnerisch. So brauchten der Herzog und die Herzogin von Cambridge auf dem Weg ins DKFZ und auf dem Markplatz zunächst noch Regenschirme. Aber kurz bevor sie in die beiden Ruderachter einsteigen, reißt der Himmel auf und die Sonne scheint. Heidelberg zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Die beiden von den Royals gesteuerten Achter legten die 1000 m schnell zurück - das Boot von William mit etwas Vorsprung. Die Bilder sprechen eine klare Sprache: Kate und William hatten Spaß bei der Regatta – so ein Achter wird ja auch ganz schön schnell. Im übrigen sind Kate und William charmante Botschafter, die mit viel Interesse, Höflichkeit und Herzlichkeit auf die Heidelberger zugegangen sind – man konnte sich ihrer Wirkung nicht entziehen.

Ein ganz besonderes Erlebnis war es natürlich mit William und Kate im Boot zu sitzen. „Das ist mit Sicherheit ein Erlebnis, dass sich nicht wiederholen lässt“, so Alexander Archner nach dem  Rennen.

Boote werden nach den beiden benannt

Der Nachmittag wurde von ZDF-Moderator Norbert König moderiert, die Siegerehrung übernahm Oberbürgermeister Prof. Eckart Würzner, der Prinz William fragte, ob er noch das Fass anstechen wolle. William brauchte nur zwei Schläge und das Bier floß.

Und „William“ und “Kate“ beleiben Heidelberg erhalten! Nach der Abfahrt der Royals werden zwei Rennzweiern, die Friedrich von Bohlen dem HRK gespendet hat getauft. Friederike und Emilia von Bohlen taufen die Boote natürlich auf die Namen William und Kate und so werden die Boote in den kommenden Jahrzehnten an diesen denkwürdigen Tag erinnern.