Rudern gegen Krebs 2017 in Ulm
Drei Uniklinik-Teams holen Medaillen bei „Rudern gegen Krebs“
Bei der vierten Auflage der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ am vergangenen Sonntag haben sich 106 Vierer-Mannschaften auf der Donau ordentlich in die Skulls gelegt. Drei Uniklinik-Mannschaften waren besonders erfolgreich und holten mehrere Medaillen in fast allen Startklassen.
Gerudert wurde für den guten Zweck, denn die Erlöse kommen der Stiftung Leben mit Krebs zugute, die Sport- und Bewegungsprogramme für Krebspatienten fördert. Am Universitätsklinikum Ulm fließen die Einnahmen der Benefizregatta in das Projekt „Sport und Krebs“ der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin.
„Sport kann nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Genesung bei Krebspatienten überaus positiv beeinflussen“, erklärt Sportwissenschaftlerin Stephanie Otto vom Projekt „Sport und Krebs“. „Wir freuen uns deshalb, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Patienten mitgerudert sind oder vom Ufer aus angefeuert haben.“ Auch bei der Vorbereitung der Regatta helfen viele Patienten mit: Sie befüllen beispielsweise die blauen und weißen Luftballons, die unter anderem das Ziel schmücken oder unterstützen die Stiftung Leben mit Krebs beim Auf- und Abbau. „Ohne die enorme Unterstützung weiterer Helfer ließe sich so eine umfangreiche Veranstaltung nicht umsetzen“, lobt Professor Jürgen M. Steinacker die rund 120 Freiwilligen des Ulmer Ruderclubs Donau e.V. (URCD) und der Sportmedizin, die innerhalb der letzten sechs Monate bei der Planung, beim Auf- und Abbau viele Stunden ehrenamtlich geleistet haben. „Dank ihnen, den sehr guten Rudertrainern und Teampaten, der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam des URCD unter der Leitung von Uniklinik-Mitarbeiterin Kerstin Stöhrer und der Stiftung und natürlich dank der motivierten Ruderer konnten wir zum vierten Mal eine gelungene Regatta auf die Beine stellen und durften spannende Rennen erleben“, resümiert Stephanie Otto, Projektleiterin seit der ersten Ulmer „Rudern gegen Krebs“-Regatta.
Medaillenregen für Klinikboote
In insgesamt vier Klassen traten die Ruderer gegeneinander an, unter ihnen waren neben regionalen Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen wie immer viele Teilnehmerboote einzelner Kliniken des Universitätsklinikums und der Universität sowie fünf Patientenboote. Über 250 Meter hieß es dann „Alles geben“, bis das Skull pfeift – oder der Ruderer am Ende des Skulls. Denn 250 Meter oder rund 100 Skullschläge verlangen den Hobbyruderern einiges an Kondition ab. Zum Glück spielte das Wetter mit und verschonte die Teilnehmer vor allzu großer Hitze.
Und die Ergebnisse der Uniklinikboote können sich wirklich sehen lassen: Bei den Frauen siegte das Team „Ulmaratio GHD“ der Ulmer Kinderklinik, Bronze holten die X-Ray Racers der Klinik für Radiologie. In der „Mixed“-Klasse ließen die Fruchtwassermatrosen I der Frauenklinik alle hinter sich und mussten sich im Superfinale auch nur den Männern der Hochschule Ulm /Fahrzeugtechnik geschlagen geben. Platz 3 ging hier an die Sieger der Frauenklasse: Ulmaratio GHD.
Drachenbootrennen und Autogrammstunde mit Olympiasieger
Ein kleines Highlight war neben den spannenden Finalrennen ein Einlagerennen mit zwei Drachenbooten und 36 Teilnehmern. Dabei hatten die hauptsächlich unerfahrenen Teilnehmer, darunter Patienten aus Ulm, den Frauen-Selbsthilfegruppen Ulm und Ehingen, beste Unterstützung von den Tübinger „Pink Paddlers“, die den Sport regelmäßig ausüben und die übrigen Teilnehmer mit Unterstützung des URCD professionell auf das Rennen vorbereiteten. Selbst Stefan Grünewald-Fischer, Projektleiter der Stiftung Leben mit Krebs, und Kerstin Stöhrer (Leitung Organisationsteam URCD) stiegen spontan mit in die großen, mit einem Drachenkopf geschmückten Boote, um an dem sportlichen Spektakel teilzunehmen.
Besonders gefreut haben sich die Organisatoren, dass in diesem Jahr neben den erfolgreichen Ruderinnen Lena Müller und Meike Dütsch auch Maximilian Reinelt trotz Zugverspätung die begehrten Medaillen und Preise übergeben konnte. Selbstverständlich gab der Olympiasieger noch ein Interview und seine versprochene Autogrammstunde. Der angehende Mediziner ist gebürtiger Ulmer und hat 2012 im Deutschlandachter die olympische Goldmedaille gewonnen. Sein Heimatverein ist der Ulmer Ruderclub Donau.
Vor Ort war auch einer der beiden Schirmherren der Veranstaltung, der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch, der zusammen mit Professor Jürgen Steinacker (Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin), Professor Wolfgang Janni (Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) und dem Uni-Vizepräsidenten für Forschung und Informationstechnologie, Professor Joachim Ankerhold, sowie mit Andreas Huber (1. Vorsitzender des URCD) alle Teilnehmer und Zuschauer in der Friedrichsau begrüßte. Neben dem sportlichen Wettkampf stand die Information über das Leben mit und nach Krebs im Mittelpunkt. Regionale Selbsthilfegruppen und Vereine informierten Zuschauer und Interessierte über ihre Aktivitäten und auch darüber, wie wichtig Sport bei einer Krebserkrankung sein kann. Und auch für die Kleinsten kam der Spaß nicht zu kurz: ulmskleinespatzen e.V. lud zum Benefiz-Kinderfest in der Friedrichsau mit Hüpfburg, Kinderschminken und einer Tombola.
Veranstaltet wurde die Benefizregatta von der Stiftung Leben mit Krebs, die auch Initiator und Veranstalter der bundesweit stattfindenden Regatten ist. Vor Ort greift die Stiftung dann auf bewährte Kooperationspartner zurück. In Ulm lag die Organisation auch in diesem Jahr federführend bei der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin sowie dem Ulmer Ruderclub Donau e. V. (URCD).
Quelle: Universitätsklinikum Ulm