Rudern gegen Krebs trotz Wind und Wetter!
Am vergangenen Samstag fand die 8. Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ in Heidelberg statt. Trotz Wind und Wetter lieferten sich 95 Boote spannende Rennen auf dem Neckar. Die Veranstalter Stiftung Leben mit Krebs, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und die Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. (RGH) konnten rund 2.000 Besucher – trotz kühler Temperaturen – auf die Neckarwiese locken. Die Gäste erlebten eine spannende Regatta mit buntem Rahmenprogramm und zahlreichen Attraktionen für die ganze Familie. Für das leibliche Wohl sorgten das RGH-Café und der Neo-Truck.
Bär und Adamski berichten über ihr Engagement
Besondere Aufmerksamkeit fand der Besuch der Ruder-Olympiasieger Carina Bär und Filip Adamski, die auf der Bühne über ihr Engagement berichteten. Vanessa Weil und André Olbrich gaben einen sehr persönlichen Einblick zum Thema „Bewegung und Krebs“. Sie erläuterten, wie die Diagnose Krebs ihr Leben verändert hatte. André Olbrich betonte die positive Wirkung von Sport, die er während der Therapie erfahren hatte. Vanessa Weil ließ sich für ihr Kalenderprojekt „Krebs hat ein Gesicht“ von namhaften Fotografen ablichten. Der Erlös kommt einem Lotsenprogramm für Patienten am NCT zugute.
Insgesamt kamen rund 80.000 Euro aus Spenden, Startgebühren und Sponsoring-Geldern bei der diesjährigen Heidelberger Benefizregatta zusammen. Der stolze Betrag wurde vor allem durch die Unterstützung von Hauptsponsoren wie SNP, SKYLABS und dem Luftballonwettbewerb des Rotary Clubs Alte-Brücke möglich. Wegen des starken Windes stiegen die Ballons bereits um 15:15 Uhr zum Himmel. Den Grundstein der Spendensumme hatten bereits das St. Raphael-Gymnasium und die Kindersportschule (KiSS) des TSV Handschuhsheim gelegt. Sie überreichten in Summe 5.625 Euro aus zwei Spendenläufen. Am Ergometer-Stand von HEKORI und MATRIX wurde auch in diesem Jahr wieder kräftig gerudert. Jede 100 Meter honorierte die Heidelberger Volksbank mit einer Spende von einem Euro. Die großen Sportvereine der Region – Adler Mannheim, Rhein-Neckar-Löwen, Die Eulen Ludwigshafen und der SV Waldhof Mannheim – unterstützten die Benefizregatta mit gespendeten Trikots. Die signierten Shirts der Mannschaften wurden am Tag der Regatta vor Ort versteigert und erzielten eine Summe von 500 Euro. Der Erlös der Heidelberger Regatta geht an das Patientenprogramm "Bewegung und Krebs" am NCT.
Die Rennen auf dem Wasser wurden mit großer Aufmerksamkeit vom Publikum verfolgt und kurzweilig von Wolfgang Grünwald (RNF Chefredaktion) und Arno Boes (Eurosport) kommentiert. Auch in diesem Jahr wurde mit allen Mitteln gekämpft: Einige Teams versuchten mit Kostümen oder besonderer Haarpracht zu überzeugen, andere hatten sich kreative Teamnamen ausgedacht. Bei den Finalläufen am Nachmittag siegte bei den Frauen das Team „Pusteblume“ aus der Thoraxklinik, bei den Männern „Insinno“ und in der Mixed-Klasse „Evonik Deep Purple“. Das anschließende Superfinale konnte Team „Insinno“ für sich entscheiden. In der Meisterklasse der Medaillengewinner vom Vorjahr gewann „Volksbank Kurpfalz“ und in der Meisterklasse Vereinsmannschaften „New England Biolabs“. Im neu etablierten Städte-Cup siegten „De Meenzer“ ganz knapp vor „Die Heidelberger“.
Erhöhung des Erlöses auf 150.000 Euro
Manfred Lautenschläger, Gründer und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der MLP AG, legte sich im Boot des Teams „Die Heidelberger“ als Schirmherr der Veranstaltung persönlich für den guten Zweck in die Riemen. Der MLP-Gründer führt in diesem Jahr erstmals verschiedene Veranstaltungen zum Thema Krebs zusammen, um den Erlös für das Universitätsklinikum Heidelberg auf 150.000 EUR zu erhöhen. Denn das Thema liegt ihm auch persönlich am Herzen: „Während meiner Krebserkrankung haben Bewegung und Sport mir sehr geholfen, mit Belastungen umzugehen und wieder fit zu werden. Daher möchte ich möglichst vielen Betroffenen entsprechende Unterstützung ermöglichen“, berichtete er auf der Bühne. Im Metropol-Cup konnte sich „MLP Academics Heidelberg Team 1“ gegen „MLP Academics Team 2“, Team Tokio und dem Team der TSG Hoffenheim durchsetzen. Die U23-Nationalmannschaft musste leider kurzfristig verletzungs- und krankheitsbedingt ihre Teilnahme an der Regatta absagen, versprach aber eine Teilnahme des Deutschland-Achters für nächstes Jahr oder spätestens bei der Jubiläumsregatta 2019 in Heidelberg.
Mehr als 180 Helfer der Stiftung Leben mit Krebs, des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und der Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. (RGH) haben die 8. Regatta „Rudern gegen Krebs“ möglich gemacht. Als eines der ersten Kooperationszentren von OnkoAktiv am NCT Heidelberg e.V. unterstützt das Racket-Center Nussloch die Regatta in administrativen Bereichen. Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ ist eine Initiative der „Stiftung Leben mit Krebs“. Seit 2005 wird diese Regatta bundesweit in Kooperation mit lokalen Rudervereinen und onkologischen Therapieeinrichtungen ausgetragen. In Heidelberg findet die Regatta bereits seit 2009 statt. 2017 wird in elf Städten für den guten Zweck gerudert.
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