07. Juli 2017 | Verband | von Andreas König, Referent für Bildung

Sportentwicklungsbericht 2015/2016 erschienen

Situation und Entwicklung der Rudervereine in Deutschland 2015/2016
Situation und Entwicklung der Rudervereine in Deutschland 2015/2016

Die Rudervereine leisten einen bemerkenswerten Beitrag zum Gemeinwohl in Deutschland

Der Kurzbericht des Sportentwicklungsberichts 2015/2016 ist fertiggestellt und erhältlich. Insgesamt haben mehr als 20.000 Vereine teilgenommen. An der sechsten Welle der bundesweiten Online-Erhebung 2015 haben sich auch 224 Rudervereine beteiligt, das entspricht einer Quote von knapp 47 % aller Rudervereine. Grund genug, eine eigene Auswertung zur Situation und Entwicklung der Rudervereine in Deutschland bei der Deutschen Sporthochschule Köln in Auftrag zu geben.

„Die Rudervereine in Deutschland stellen ein besonders gemeinwohlorientiertes Sportangebot bereit, was u. a. in ihren Vereinszielen zum Ausdruck kommt. So ist es sowohl reinen Rudervereinen als auch den Mehrspartenvereinen mit Ruderangebot unter einer Vielzahl möglicher Vereinsziele besonders wichtig, Werte wie Fair Play und Toleranz zu vermitteln und sich für die gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern zu engagieren. Darüber hinaus legen die Rudervereine besonderen Wert auf die Qualifizierung ihrer Übungsleiter und Trainer. Zudem zeigen sie ein durchschnittlich höheres Engagement im Bereich des Gesundheitssports auf, als dies der Fall für Vereine ohne Ruderangebot ist. Weiterhin sind deutsche Rudervereine stark leistungsorientiert, was durch den durchschnittlich sehr hohen und seit 2013 signifikant gestiegenen Anteil an Vereinen mit Kaderathleten bestätigt wird“, beginnt die Analyse von Prof. Dr. Christoph Breuer und Svenja Feiler.

Weiter im Bericht zur Vereinsphilosphie: „Die deutschen Rudervereine begnügen sich nicht mit der Organisation eines einfachen Sportangebots, sondern legen besonderen Wert auf eine gemeinwohl- orientierte Ausrichtung ihrer Angebote. So ist es den reinen Rudervereinen in Deutschland besonders wichtig, (1) Werte wie Fair Play und Toleranz zu vermitteln. Zudem sind die reinen Rudervereine der Ansicht, dass (2) die angebotene Sportart der Gesundheitsförderung dient. Weiterhin (3) legen die Vereine besonderen Wert auf die Qualifizierung der Übungsleiter und Trainer, (4) engagieren sich für die gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern und (5) bieten vielfältige Möglichkeiten zur Vermittlung persönlicher und sozialer Kompetenzen. Im Vergleich zu Vereinen ohne Rudern bieten die Rudervereine zudem stärker auch älteren Personen die Möglichkeit, Sport zu treiben.“

Auch der Unterstützungsbedarf und Probleme wurden ausgewertet: „Trotz der bemerkenswerten Leistungen der Rudervereine darf nicht übersehen werden, dass die Situation der Vereine nicht völlig ohne Probleme ist. So haben die reinen Rudervereine insbesondere Probleme bei der Bindung und Gewinnung von (1) ehrenamtlichen Funktionsträgern sowie (2) Übungsleitern und Trainern. Zudem zeigen sich Probleme aufgrund der (3) zeitlichen Auswirkungen von Ganztagsschulen und des achtjährigen Gymnasiums auf den Trainingsbetrieb, bei der Bindung und Gewinnung von (4)jugendlichen Leistungssportlern und (5) Mitgliedern sowie aufgrund der (6) Anzahl an Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften.“

Die gesamte Analyse „Situation und Entwicklung der Rudervereine in Deutschland 2015/2016“ sowie die Auswertungen „Wassersportvereine in Deutschland“ und „Kampf- und Schiedsrichter in Deutschland“ sind als Download verfügbar.

Fachressort Verbandsentwicklung und Vereinsservice

Bundesinstitut für Sportwissenschaft

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