12. Mai 2018 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Eindrucksvolle Leistungen am 1. Finaltag der Hügelregatta

Tolle Leistung von Carlotta Nwajide und Michaela Staelberg im Frauen-Doppelzweier. Fotos: Detlev Seyb
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Am ersten Wettkampftag der 100. Internationalen Hügelregatta sahen die Zuschauer am Baldeneysee in Essen erstklassigen Rudersport. Bei sommerlichen Temperaturen und fairen Bedingungen wurde im letzten internen Test in vielen Bootsklassen noch einmal ausprobiert.

Den Auftakt machte Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern) im Frauen Einer. Die Leipzigerin musste sich im ersten internationalen Saisonrennen nur der Österreicherin Magdalena Lobnig geschlagen geben. Auf den zweiten 500 Metern konnte Lobnig eine kleine Lücke reißen, die Thiele nicht mehr schließen konnte. Mit vier Sekunden Rückstand kam die Deutsche Meisterin als Zweite ins Ziel.

Rommelmann kann auch „schwer“

In Abwesenheit des Deutschen Meisters, Tim-Ole Naske, und der Abmeldung von Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.) sicherte sich Jonathan Rommelmann (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) den Sieg im Männer-Einer. Der Krefelder, der eigentlich in der leichten Bootsklasse unterwegs ist, hat mit seinem Start-Ziel-Sieg gezeigt, dass er auch bei den Schweren mithalten kann.

Nwajide und Staelberg überzeugten

Ein starkes Rennen zeigten Michaela Staelberg (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) und Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.). Schon in Leipzig und bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften komplettierten die beiden das Frauen-Einer Podium hinter Annekatrin Thiele. Das Duo lieferte sich einen spannenden Zweikampf mit dem Boot aus Tschechien. Dank eines tollen Endspurts konnten sie eine halbe Bootslänge Vorsprung ins Ziel retten. Rang drei holten sich Frauke Hundeling (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.) und Frieda Hämmerling (Rudergesellschaft Germania Kiel von 1882).

 „Das Rennen ist nach Plan gelaufen. Im Training hatten wir noch ein paar Probleme, das hat man jetzt aber nicht mehr gemerkt“, erklärt Carlotta. „Auf der zweiten Streckenhälfte hatten wir einen kleinen Einbruch, aber wir haben gekämpft und die Tschechen zum ersten Mal geschlagen.“ Ob die Beiden auch international im Doppelzweier fahren, muss der Trainer entscheiden. „Hauptziel ist international vorne mitzufahren, wenn wir einen schnellen Zweier haben, dann auch gerne im Zweier“, erklärt Carlotta. Disziplintrainer Marcin Witkowski freut sich für seine Schützlinge. „Glückwunsch an die Zwei, das war ein gutes Rennen. Die ganze Gruppe ist gut drauf, wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Im letzten Jahr hatten wir das Problem, dass wir auf den letzten 500 m nicht mithalten konnten, das ist dieses Jahr anders, die letzte Teilstrecke fahren sie stark.“

Starkes Rennen von Zeidler/Steinhardt

Das Rennen des Männer-Doppelzweiers bot einen richtigen Krimi. Zwei Boote konnten sich relativ schnell vom Rest des Feldes absetzen - Hans Gruhne/Stephan Krüger (Rgm.RC Potsdam/Frankfurter RG Germania) und Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.)/Ruben Steinhardt (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V.). Nach der Hälfte des Rennen lag das Boot aus Frankfurt eine halbe Bootslänge vorne, dann kam der Zwischenspurt von Zeidler und Steinhardt. Überrascht vom starken Antritt der Gegner, setzten Gruhne und Krüger auf den letzten 500 m noch einmal zu einem starken Endspurt ein – mit Erfolg. Eine halbe Bootslänge lagen sie im Ziel vor Zeidler und Steinhardt. „Das war eine nahezu optimales Rennen. Wir waren überrascht von der Außenbahn, Ruben und Oliver sind richtig stark gefahren“, so Hans Gruhne. „Wir mussten einen mächtigen Endspurt ziehen, um am Ende zu gewinnen.“

Kleine Überraschung im Rennen des Männer-Vierers ohne

Für eine kleine Überraschung sorgten Malte Daberkow, Nico Merget, Peter Kluge, Felix Drahotta (Rgm.ORC Rostock/Frankfurter RG Germania/Celler RV/RTHC Bayer Leverkusen). Das Quartett erwischte einen richtig guten Tag im Männer-Vierer ohne. Nach der 1.000-m-Marke lagen die Jungs noch auf Rang drei, konnten sich dann aber immer weiter nach vorne schieben und das zweite deutsche favorisierte Boot mit Felix Brummel, René Schmela, Paul Schröter, Laurits Follert (Rgm.RV Münster/Berliner RC/RK am Wannsee/Crefelder RC) überholen. Mit knapp einer Bootslänge Vorsprung siegten die Jungs vor dem Team aus Polen, Rang drei sicherte sich Deutschland Zwei. „Wir wussten, dass es eng ist, aber wir haben an uns geglaubt und sind stark zurückgekommen“, analysiert Nico Merget das Rennen.

Hannah Bornschein, Alyssa Meyer, Isabelle Hübener und Lea-Katlen Kühne (Rgm.Mainzer RV/RC Tegel 1886/RC Potsdam) doiminierten das Rennen des Frauen-Vierers ohne. Insgesamt fünf deutsche Teams waren am Start. Das Quartett setzte sich vom Start weg an die Spitze und kam mit zwei Sekunden Vorsprung als erstes ins Ziel.

Großmann und Schröder siegen im Zweier ohne

Bei der WM in Sarassota im vergangenen Jahr holten Malte Großmann und Finn Schröder (Rgm.RC Favorite Hammonia/Lübecker RG) mit Steuermann Jonas Wiesen Bronze im Zweier mit Steuermann. Heute trat das Duo im Zweier ohne an und machte dabei eine gute Figur. Nach 1.000 m lagen die Jungs knapp in Führung. Im weiteren Rennverlauf drängte sich das Boot der Holländer etwas auf, aber Großmann und Schröder hielten dagegen und feierten einen souveränen Sieg. „Das war ein gutes Rennen. Morgen starten wir noch mal im Männer-Vierer ohne, dann wird entschieden, in welcher Bootsklasse wir in die Saison gehen“, erklärt Finn Schröder.

Bei den Frauen ruderten Anna Härtl und Frauke Hacker (Rgm.RC Potsdam/ORC Rostock) souverän zum Sieg. Mit einer technisch sauberen Fahrt konnte sich das Duo relativ schnell an die Spitze des Feldes setzen, dahinter entwickelte sich ein Zweikampf um die Plätze zwei und drei, mit dabei das zweite deutsche Duo Janina Hanßen un Luisa Neerschulte (Rgm.RR ETUF Essen/RV Münster). Nur ein Luftkasten trennte Hanßen und Neerschulte am Ende von einem deutschen Doppelsieg.

Caroline Meyer fährt der Konkurrenz davon

Ein relativ einsames Rennen fuhr Caroline Meyer (Ruderverein 'Treviris 1921' e.V. Trier) im leichten Frauen-Einer. Fast sechs Bootslängen konnte sich die junge Athletin von der Konkurrenz absetzen und zu einem ungefährdeten Sieg fahren.

Osborne nicht zu schlagen

Wie schon bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften dominierte Jason Osborne (Mainzer Ruder-Verein 1878 e.V.) auch heute das Rennen des leichten Männer-Einers. Der Mainzer konnte sich relativ schnell von der Konkurrenz absetzen und einen zwei Bootslängen-Vorsprung ins Ziel rudern. Zweiter wurde sein Teamkollege Moritz Moos, Rang drei holte sich Florian Roller ( Stuttgarter Rudergesellschaft von 1899). „Nach der dreiwöchigen Pause ist es immer etwas hart, wieder reinzukommen. Bis zur 1.000-m-Marke war das Feld noch relativ eng beisammen, dann konnte ich mich mit einem Zwischenspurt absetzen“, so Jason nach dem Rennen. „In dieser Saison will ich auf jeden Fall den leichten Einer fahren, morgen sitz ich zum Spaß im schweren Doppelvierer.“

Leonie Pless auch im leichten Doppelzweier stark

Vor drei Wochen wurde Leonie Pless (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) eindrucksvoll Deutsche Meisterin im leichten Frauen-Einer, heute ging sie mit Teamkollegin Ladina Meier im leichten Doppelzweier an den Start. Das Duo konnte sich relativ schnell von der Konkurrenz absetzen, nach der Streckenhälfte lagen sie mit 1,5 Bootslängen in Führung, die sie bis zum Ziel nicht mehr hergaben. „Das war ein gutes Rennen von den Beiden. Morgen testen wir noch eine andere Kombination“, so Trainer Ralf Hollmann.

Wichert und Steinhübel dominieren im leichten Doppelzweier

Nachdem Lars Wichert (Rgm.RC Allemannia, Hamburg) im vergangenen Jahr noch im leichten Einer unterwegs war, sitzt er diese Saison im leichten Doppelzweier. Mit seinem Bootskollegen Konstantin Steinhübel (ARC Würzburg) zeigte der Hamburger heute ein gutes Rennen. 500 m vor dem Ziel lag das Duo eine Bootslänge vor den Tschechen, die am Ende nochmal aufs Tempo drückten, das deutsche Boot aber nicht mehr einholen konnten. „Wir müssen uns noch finden, aber jedes Rennen ist gute Rennpraxis. So ein Sieg gibt natürlich Selbstvertrauen in Richtung Weltcup“, erklärt Lars Wichert.

Deutschland-Achter feiert ersten Saisonsieg

Ein Einstieg nach Maß für den Deutschland-Achter. Im ersten Saisonrennen zeigte das DRV-Flaggschiff mit Johannes Weißenfeld, Felix Wimberger, Maximilian Planer, Torben Johannesen, Jakob Schneider, Malte Jakschik, Richard Schmidt, Hannes Ocik, Steuermann Martin Sauer (Rgm.RC "Westfalen" 1929 e.V. Herdecke/Passauer RV/Bernburger RC/RC Favorite Hammonia/RK am Baldeneysee, Essen/RV Rauxel, Castrop-Rauxel/ RV Treviris, Trier/Schweriner RG/Berliner RC) ein souveränes Rennen und feierte einen Start-Ziel-Sieg vor dem zweiten deutschen Achter. „Das erste Saisonrennen ist immer etwas schwer, so hat es sich auch angefühlt. Wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben“, analysiert Richard Schmidt das Rennen.

Frauen-Achter

Der deutsche Frauen-Achter mit Hannah Bornschein, Lea-Katlen Kühne, Isabelle Hübener, Alyssa Meyer, Annabel Oertel, Marie-Sophie Zeidler, Sophie Oksche, Alexandra Höffgen und Steuerfrau Larina Aylin Hillemann (Rgm.Mainzer RV/RC Potsdam/RC Tegel 1886, Berlin/Donau-RC Ingolstadt/ Neusser RV/Lübecker RG) wurde in einem starken Feld Vierter.

Aufgrund der Gewitterwarnung für morgen Nachmittag wurde der Zeitplan für morgen verändert. Die Finalrennen wurden vorgezogen, sodass der erste Endlauf bereits um 10 Uhr startet. Der aktualisierte Zeitplan steht nachfolgend zum Download bereit.

Alle Ergebnisse des heutigen Tages sind hier zu finden. 

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