07. Juni 2018 | Fachressort Ruderreviere, Umwelt und Technik | von Judith Garbe / Olaf Böhne

Entwicklung von umweltschonenden Elektromotoren

Der Verbrennungsmotor der Trainerboote soll in der Zukunft von umweltschonenderen Elektromotoren ersetzt werden.Foto: Bessel RC

In der heutigen Zeit ist Naturschutz wichtiger denn je, daher beinhaltet die Agenda 2024  einen eigenen Themenblock „Natur erleben“, der auf die Stärkung eines Green Image und den Erhalt der Ruderreviere abzielt.

Derzeit beschäftigt sich das Fachressort Ruderreviere, Umwelt und Technik verstärkt mit der Nutzung alternativer Antriebe in Trainerbooten. Das Ruderrevier des Olympischen Ruderclubs Rostock bzw. des angegliederten Bundes- und Landesstützpunkt Rudern befindet sich in einem Wasserschutzgebiet im direkten Einzugsbereich einer Trinkwasserentnahmestelle. Daher ist das Betreiben von Verbrennungsmotoren in diesem Gebiet untersagt. Ausnahmen bestehen lediglich für die Wasserschutzpolizei und – jeweils auf zwei Jahre befristet – auch für drei Trainerboote am ORC/Stützpunkt. Anlässlich der anstehenden Genehmigungsverlängerung kam das Thema Entwicklung eines gebrauchsfähigen Elektromotors auf die Tagesordnung.

Anforderungskatalog erstellt

Recherchen haben ergeben, dass derzeit kein passendes umweltschonendes Produkt auf dem Markt verfügbar ist. Mit der Firma Baumüller aus Nürnberg wurde aber ein Unternehmen gefunden, dass sich dieser Sache gerne annehmen möchte. In einem gemeinsamen Gespräch, an dem unter anderem Rene Burmeister, Trainer am Stützpunkt Rostock, und Olaf Böhne, neues Mitglied im technischen Ausschuss des DRV, teilnahmen, wurde ein Anforderungskatalog erstellt. Der Motor soll  an die vorhandenen Katamarane der Firma Hi-Tec angebaut werden können, äquivalent zum bisherigen 20 PS-Motor sein , eine Akkulaufzeit von fünf Stunden haben und natürlich einer natur- und wasserschützenden Bauweise unterliegen.

Der von der Firma Baumüller vorgeschlagene Lösungsansatz deckt all diese Anforderungen ab. Bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 200 Tagen im Jahr soll sich eine Nutzungsdauer von 16 Jahren für die Stromversorgung ergeben. Die Dauer eines Ladezyklus soll drei Stunden nicht überschreiten. Die nötige Entwicklungszeit wird auf circa eineinhalb Jahre geschätzt.

Da die Anschaffungskosten höher als bei den bisherigen Motoren liegen, werden derzeit noch Förderungsmöglichkeiten analysiert. „Für uns als Wassersportverband ist Umweltschutz eine wichtige Angelegenheit. Daher unterstützen wir die Entwicklung eines solchen Elektromotors und hoffen, dass wir schon bald einen Durchbruch auf diesem Gebiet erreichen können“, so DRV-Generealsekretär Jens Hundertmark.

Wie ist Ihre Meinung?

Für uns als DRV ist es interessant zu wissen, wie die Mitgliedsvereine zu diesem Thema stehen. Gibt es anderenorts ähnliche Probleme? Wurden schon ähnliche Entwicklungsansätze ausgearbeitet? Besteht Interesse, einen solchen Motor im eigenen Verein einzusetzen? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung an info@rudern.de.