23. Febr. 2018 | Verband | von Angela Haupt

Fachressort Ruderreviere und Umwelt tagte in Kassel

Die Tagung fand in den Räumlichkeiten des Rudervereins Kurhessen-Cassel 1890/1911 e.V. statt.

Das DRV-Fachressort Ruderreviere und Umwelt traf sich am 17. Februar 2018 zu seiner jährlichen Sitzung in Kassel. Silvia-Maria Bartnik, stellvertretende Vorsitzende Breitensport beim Ruderverein Kurhessen-Cassel 1890/1911 e.V., begrüßte die Ressortmitglieder, die Vertreter der Landesruderverbände sowie einige Gäste von DRV, DKV und DOSB in „ihrem“ Haus.

Zunächst erhielt Bernd Roeder, Wassersportbeauftragter beim DOSB, das Wort. Er stellte fest, dass die aufwendigen Bemühungen der letzten Jahre zu einem Paradigmenwechsel geführt haben. Es gibt endlich Ansätze der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Nebenwasserstraßen als solche anzuerkennen, ernst zu nehmen und auch die Verantwortung für diese zu übernehmen. Neben dem Verkehrsministerium wird das geplante Heimatministerium, das die Stärkung von sogenannten abgehängten Landschaften zum Ziel hat, vor allem in Bezug auf die Nebenwasserstraßen, die sich oft in diesen abgelegenen Regionen befinden, ein wichtiger Ansprechpartner sein. Für das im letzten Jahr beschlossene Bundesprogramm Blaues Band Deutschland wurde der Zeitplan aufgrund der Probleme bei der Regierungsbildung bereits über Bord geworfen. Zur Fortführung muss das Blaue Band zunächst mit einem eigenen Haushaltstitel belegt werden. Ziel bei den Koalitionsverhandlungen könnte ein nationaler Sportbootverkehrsplan sein.

Zusammenarbeit der Verbände und Institutionen ist wichtig

Fachressortleiter Michael Stoffels betonte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Bedeutung der Zusammenarbeit der Verbände und Institutionen. Das gemeinsame Auftreten der letzten Jahre zeigt langsam Wirkung und muss konstant fortgeführt werden.

Die anwesenden Ressortmitglieder berichteten von diversen Veranstaltungen des letzten Jahres. Biodiversität in Gewässern, Umsetzung der Wasserrahmenrichtline, das Blaue Band Deutschland und Renaturierungsmaßnahmen, aber auch der Neubau der Staustufe in Obernau waren hier zentrale Themen. Bei allen Diskussionen um Zustand und Durchgängigkeit der Gewässer darf nicht vergessen werden, dass Erholung auch auf dem Wasser stattfindet und u.a. auch deshalb verkehrliche und ökologische Durchgängigkeit sich gegenseitig nicht ausschließen.

DRV-Generalsekretär Jens Hundertmark stellte ausführlich die AGENDA 2024 vor und beantwortete geduldig die Fragen der Anwesenden. In der Diskussion waren sich alle einig: Natur erleben stellt ein essentielles Thema dar. Rudern als Natursport muss mehr an Bedeutung gewinnen und das grüne Image des Rudersports in jedem Verein gelebt werden.

"Mein Fluss MUSS sauber sein!"

Elisabeth Winter-Brands und Petra Schellhorn vom Deutschen Kanu-Verband stellten passend dazu die Aktion „Mein Fluss MUSS sauber sein!“ vor. Hauptgegenstand hierbei ist ein aus recyceltem Plastik produzierter Turnbeutel, der Müll- und Unrat-Sammel-Sack (MUSS). Mit diesem praktischen Begleiter kann jeder ohne großen Aufwand zu Wasser und auch zu Land alles einsammeln, was nicht in unsere Umwelt gehört. An dieser Aktion sollten wir Ruderer uns beteiligen und so einen Beitrag zum Erhalt sauberer Gewässer leisten.

Die Vertreter der Landesruderverbände berichteten aus ihren Bereichen. Probleme aber auch Erfolge im Zusammenhang mit Schleusenzeiten und -schließungen, Unterschutzstellungen, Überschwemmungsgebieten, Versandung von Gewässern, Baumaßnahmen an und in Gewässern wurden thematisiert. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Gewässerkatalogs wurde wiederholt auch auf die Bedeutung der Eintragungen in das elektronische Fahrtenbuch hingewiesen. Über die efa-Meldungen wird unter anderem sichtbar, welche Gewässer wie stark frequentiert werden. Diese Daten sind als Diskussionsgrundlage zur Erhaltung unserer Ruderreviere auch weiterhin unerlässlich. Grundsätzlich wird auch eine engere Zusammenarbeit des DRV mit dem DKV in Hinblick auf die Einbindung der Gewässerdaten in die Canua-App des DKV angestrebt.

Abschließend erkundete am Sonntagmorgen eine vierköpfige Mannschaft der Tagungsteilnehmer bei kaltem aber sonnigem Wetter die „Hausstrecke“ des RV Kurhessen-Cassel 1890/1911 zwischen dem Wehr Neue Mühle und der Stadtschleuse Kassel.