29. Okt. 2018 | Verband | von Reinhart Grahn

Rechenschaftsbericht Bildung, Wissenschaft und Forschung

Als Ausrichter für die Trainer-C-Ausbildung fungieren gemeinsam der DRV (derzeit drei Lehrgänge im Jahr), die Landesruderverbände und 17 kooperierende Universitäten (Bochum, Dortmund, Frankfurt/Main, Gießen, Göttingen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Kassel, Kiel, Konstanz, Leipzig, Marburg, Osnabrück, Potsdam, Saarbrücken und Wuppertal). Im Berichtszeitraum neu dabei ist Kassel. Es wurden 2017 insgesamt 394 Trainer C-Lizenzen über das Lizenzmanagementsystem neu ausgestellt: 250 Lizenzinhaber, 144 Lizenzinhaberinnen, 337 Leistungssportlizenzen, 57 Breitensportlizenzen. Die Ausbildungen 2018 sind ausgeschrieben und befinden sich im Umsetzungsprozess.

Der DRV richtet derzeit jährlich eine Ausbildung für die Lizenzstufe B Leistungssport (Lehrgangsleiter Andreas König) und alle zwei Jahre eine Ausbildung für die Lizenzstufe A Leistungssport (Lehrgangsleiter Ralf Müller) aus. Im November 2017 wurden 27 neue Trainer-B-Lizenzen Leistungssport ausgegeben (21 m, 6 w), im Januar 2017 16 neue Trainer A-Lizenzen (11 m, 5 w). Nach 10 Jahren konnte erfolgreich eine Ausbildung für die Lizenzstufe B Breitensport mit 15 Teilnehmern (10 m, 5 w) im neuen Format Blended Learning durchgeführt werden. Dadurch konnte im Berichtszeitraum eine erhebliche qualitative und quantitative Weiterentwicklung des Lehrwesens im Deutschen Ruderverband erreicht werden. Dafür bereits an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team des Fachressorts, aber auch an die Landeslehrreferenten in den LRV. Diese Entwicklung müssen wir mit Nachdruck weiter verfolgen, um den Generationswechsel in der Trainer- und Übungsleiterlandschaft zu begleiten.

Zusätzlich richtet der Landesruderverband Baden-Württemberg in Kooperation mit der Sportschule Steinbach den Ausbildungsgang „Übungsleiter B Sport in der Prävention Rudern“ aus. Im Berichtszeitraum sind 16 Lizenzen erteilt worden (4 m, 12 w). Aus diesem Anlass hat der Deutsche Ruderverband die „Ordnung zur Qualifizierung von Trainerinnen und Trainer“ komplett überarbeitet. Diese wurde im Februar 2018 vom DOSB genehmigt. Am 21.06.2018 gab es insgesamt 2823 gültige Lizenzen (1903 m, 920 w, siehe hier).

Seit vielen Jahren koordiniert Ralf Müller die Ausbildung der Diplomtrainer/innen im Rudern an der Trainerakademie Köln des DOSB, an der er auch als Ausbilder in den sportartspezifischen Teilen der Ausbildung tätig ist. Die TA ist für den DRV ein notwendiger Ort für die Ausbildung seiner Spitzentrainer/innen. Aktuell machen gerade drei Ruderer ihre Prüfung, drei befinden sich in der laufenden Ausbildung (2-22) und (2-23). Ein neuer Kurs (2-24) wird ab Oktober 2018 mit einem Rudertrainer besetzt werden. Bisher haben 29 A-Trainer noch zusätzlich den Diplomtrainer an der Trainerakademie absolviert.

Folgende Fortbildungen wurden im Berichtszeitraum durchgeführt: Leistungssportseminar Januar 2017, Rudertechnik 2017 im neuen Format E-Learning, Messtechnik FES 2017 Berlin, Skilanglauf Oberhof 2017 und 2018, Skilanglauf Schweiz 2017 und 2018, Bootswarte Empacher 2017 und 2018.

Im Januar 2018 fand das zweite gemeinsame Bildungstreffen des Fachressorts Bildung, Wissenschaft und Forschung mit den Landeslehrreferenten sowie den Ruderdozenten der kooperierenden Universitäten in Hannover statt. Diese innere Netzwerkarbeit - ergänzt natürlich durch Fachressortsitzungen und Teilnahmen des Fachressortvorsitzenden an Präsidiumssitzungen - wurde durch die äußere Netzwerkarbeit auf den DOSB Fachforen Bildung und Inklusion sowie im Netzwerk Ehrenamt und Engagement im Sport ergänzt.

Im Jahr 2018 lud der DRV alle Landeslehrreferenten im Rahmen eines Pilotprojektes ein, ihrem Landesfachverband nach dem Wohnortprinzip zugeordnete C-Lizenzen im DOSB-Lizenzmanagementsystem mitzuverwalten.

Wissenschaft und Forschung

Die Aufgaben unseres Wissenschaftlichen Koordinators (Wiko) Dr. Gunnar Treff sind u.a. die Generierung wissenschaftlicher Fragestellungen mit unmittelbarem leistungssportlichem Bezug sowie deren Bearbeitung und Koordination, optimalerweise in enger Abstimmung mit Cheftrainer und Sportdirektor. Dr. Treff vertritt den DRV in der Kerngruppe der Wissenschaftskoordinatoren der Spitzenverbände, die zu einem wichtigen Teil des Netzwerks zwischen Verbänden und Sportinstitutionen wie z. B. BISp und DOSB geworden ist. Dr. Treff ist gleichzeitig wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin, Universitätsklinikum Ulm unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Jürgen Steinacker.

Im Zeitraum 2017-18 wurde folgendes Projekt abgeschlossen:

Optimierung eines Versuchsstandes zur Bestimmung der Testgütekriterien von Ruderergometern. (Partner: Hochschule Ulm, Prof. Engleder, Prof. Schulz). In diesem Projekt wurde ein bereits zuvor konstruierter, professioneller Versuchsstand für Ruderergometer optimiert, um rudertypische Kraft-Zeit-Verläufe zu generieren. Ziel ist die wissenschaftlich exakte Beschreibung der Testgütekriterien von z. B. FES-modifizierten Ergometern.

Im Zeitraum 2017-18 wurden folgende Projekte initiiert bzw. fortgeführt:

Ein umfassender Relaunch des Messsystems zur biomechanischen Freifahrtdiagnostik (aka „Messboot“) im Rudern. Dr. Treff moderiert den Prozess innerhalb der Arbeitsgruppe [Ständige Mitglieder: S. Lausberg; (stellvertretend FES), Uni HH (Prof. K. Mattes), DRV (M. Amort, Dr. S. Weigelt, A Hahn)], die seit 2015 sehr engagiert an diesem innovativen Projekt arbeitet. Ziel ist der Einsatz des neuen Systems für die Vorbereitung auf Tokio 2020.

Parallel dazu evaluiert die Universität Hamburg (Prof. K. Mattes) die Testgütekriterien des neu entwickelten Systems im Rahmen eines BISp-Projektes.

Die Entwicklung des Rowe.rs-Systems (deutschsprachig) zur zeitgemäßen Erfassung von Trainings- und Leistungsdaten sowie deren Analyse. Das System erlaubt die weitgehend automatisierte Erfassung von Trainingsdaten (automatischer Upload der Daten aus Herzfrequenzuhren), die Kommunikation von Trainingsplänen, eine praxisnahe Analyse der Daten durch die Integration auch historischer Leistungsdaten (Regatten und Ergometerergebnisse). Das System verspricht dadurch manifeste Verbesserungen der Trainingsanalyse für Sportler, Trainer und Verband, der somit auch eine weitere PotAs-Forderung erfüllt. Die Entwicklung und Einführung dieses Systems ist ein Großprojekt, das erhebliche zeitliche Ressourcen bindet und von einer Arbeitsgruppe (Sportler und Trainer) praktisch begleitet wird.

Analyse von Gieren und Stampfen des Rennruderbootes sowie Entwicklung eines wissenschaftlich begründeten Konzepts zur Erfassung und Ansteuerung der Bootsbewegungen mittels akustischen online-Feedbacks (Sonifikation) zur nachhaltigen Veränderung leistungsrelevanter Merkmale der Bootsbewegung im Wassertraining (Partner: Prof. K. Mattes (Uni Hamburg); BISp-gefördert).

Neben diesen Projekten hat der WiKo gemeinsam mit der sportlichen Leitung wesentliche Vorarbeiten für eine Optimierung der Trainingsmethodik sowie das Aggregieren und sinnvolle Auswerten der leistungsportbezogenen Datenbestände geleistet.

Wir danken allen Lehrgangsleitern, Referenten, Dozenten, Wissenschaftlern und kooperierenden Organisationen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen beiden Jahren.

Die Grafiken aus dem Bericht sind leider so nicht abbildbar auf der Website. Deshalb ist der Bericht als PDF noch einmal angehängt.

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