Rechenschaftsbericht der Deutschen Ruderjugend
Seit dem 22. Jugendrudertag in Hamburg 2016 hat sich der Vorstand der Deutschen Ruderjugend mit vielfältigen Themen auseinandergesetzt. Den Rahmen bildete dabei, wie schon in den Vorjahren, die „Agenda 2020“ der Deutschen Ruderjugend.
Der Bundeswettbewerb für Jungen und Mädchen ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte. Beim 49. Bundeswettbewerb in Brandenburg gab es mit 1385 Teilnehmenden einen neuen Melderekord, der beim diesjährigen 50. Jubiläum noch einmal übertroffen werden konnte. Auf der Olympia Regattastrecke in München-Oberschleißheim konnten 1147 Sportlerinnen und Sportler sowie 340 Betreuerinnen und Betreuer bei bestem Wetter begrüßt werden und ein großartiges Jubiläum miterleben. Für die Zeitschnellsten der Langstrecke ging es in den vergangenen beiden Jahren nach Ratzeburg und Berlin zu den Kursen sportlicher Jugendbildung. Des Weiteren konnten Mindeststandards für den Bundeswettbewerb eingeführt, die Übungen für den allgemeinen Sportwettbewerb überarbeitet und erstmalig auch Rennen im Bereich Inklusion ausgeschrieben werden.
Die Bestimmungen für das Mädchen- und Jungenrudern wurden in diesem Jahr komplett überarbeitet und sollen beim diesjährigen Jugendrudertag beschlossen werden.
In Kooperation mit WWF konnten drei Sommercamps mit insgesamt 60 Jugendlichen durchgeführt werden, wobei die Hälfte der Teilnehmenden aus den Reihen der Rudervereine kam und die andere Hälfte sich über WWF anmelden konnte. So konnten die Ruderkids auf der Elbe und in Norwegen mehr über die Natur lernen und die WWF-Teilnehmenden erste Erfahrungen im Ruderboot sammeln.
Die DRJ-Aktion „Rudersport und Schule“ erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler nehmen pro Jahr an der Aktion teil und versuchen, zusammen die schnellste Zeit auf dem Ergometer zu erreichen. Erstmals konnte in diesem Jahr die Aktion inklusiv durchgeführt werden – das Format wurde gut angenommen. In allen drei Jahrgangsstufen konnten auch hier die schnellsten drei Zeiten geehrt werden. Dieses Format möchten wir auch in den kommenden Jahren weiter fortführen und im Bereich Inklusion ausbauen, um möglichst vielen Personen den Rudersport näher zu bringen.
Im Bereich Schulrudern konnte die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern weiter ausgebaut werden. Neben der Schirmherrschaft für den Schüler-Achter-Cup hat der Deutschland-Achter die Patenschaft bei Jugend trainiert für Olympia übernommen. Die Ruder-Club Deutschland Stiftung Rudern engagiert sich ebenfalls weiter und fördert den Schülerinnen-Achter-Cup, der 2017 erstmals mit elf Mannschaften im Rahmen des Bundesfinales von Jugend trainiert für Olympia in Berlin-Grünau stattgefunden hat und zu dem sich in diesem Jahr wieder neun Achter angemeldet haben.
Ein weiteres Projekt konnte mit den Trainingsempfehlungen für Jungen und Mädchen seit dem letzten Jugendrudertag finalisiert werden. In Anlehnung an die Trainingsmethodische Grundkonzeption gibt es nun auch altersgerechte Empfehlungen für das Training im Kinder- und Jugendbereich, die mit mehr als 500 verkauften Exemplaren sehr gefragt sind.
Ebenfalls sehr gefragt sind ehemalige und aktuelle Kaderathletinnen und Kaderathleten, die für verschiedene Projekte der Deutschen Ruderjugend gewonnen werden konnten und auf unseren Veranstaltungen als Referenten, Paten oder Autogrammgeber zur Verfügung stehen.
Beim Bundesfreiwilligendienst sind jedes Jahr 25 Freiwillige in den Vereinen aktiv und leisten dort hervorragende Arbeit. In diesem Jahr wurde erstmals ein Treffen für die Einsatzstellen in Hannover durchgeführt, das eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung bietet. Dieses Treffen soll auch im kommenden Jahr stattfinden.
Die Jugendleiterausbildung, die zur Beantragung der Jugendleitercard beim zuständigen Landessportbund berechtigt, kann seit 2017 wieder innerhalb eines Jahres absolviert werden. Hier konnten in den vergangenen beiden Jahren insgesamt 49 Jugendleiterinnen und Jugendleiter ausgebildet werden, die in den Vereinen die Kinder- und Jugendarbeit unterstützen.
Der Bereich Prävention von Gewalt im Sport ist ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der DRJ, den wir mehr und mehr in die Strukturen des Verbandes einbringen werden, um auf Verbandsebene flächendeckende Präventionsarbeit zu leisten. Mit dem Verein „Wirfueryannic“ konnte ein Kooperationspartner gewonnen werden, der im Bereich der Aufklärung, Prävention und Hilfe rund um die Volkskrankheit Depression aktiv ist.
Der Vorstand der DRJ tagte zu Beginn des Jahres das erste Mal gemeinsam mit dem Juniorteam, um gemeinsame Projekte sowie die Agenda 2024 zu erarbeiten. Die Inhalte der Fortbildung können zudem bei der Verlängerung der Trainer-C-Lizenz angerechnet werden. Das Projekt DRJ-TV wurde in diesem Jahr ins Leben gerufen. Auf den Veranstaltungen der DRJ werden kurze Videos gedreht, die anschließend zusammengefasst veröffentlicht werden, um einen Eindruck der Erlebnisse zu ermöglichen und die vielfältigen Projekte der DRJ der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Deutsche Ruderjugend hat sich im Bereich der U19 weiter verstärkt eingebracht und stellt neben der Mannschaftsleitung auch finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Nachwuchssportler auf ihrem weiteren Werdegang im Leistungssportbereich zu unterstützen.
Im Bereich der internationalen Jugendarbeit findet der deutsch-französische Austausch jährlich statt, der den Teilnehmenden - neben der Vorbereitung auf den Baltic-Cup - die Möglichkeit bietet, Erfahrungen im interkulturellen Bereich zu sammeln und internationale Freundschaften zu knüpfen.
Mit dem japanischen Ruderverband haben zwei erste Treffen stattgefunden, um zu schauen, ob durch eine Kooperation ein olympisches Jugendlager 2020 in Tokio realisierbar ist. Der japanische Ruderverband ist grundsätzlich an einem Austausch sehr interessiert. In den nächsten Schritten geht es nun um die Vorstellungen der Verbände sowie die Aufstellung eines finanziellen Rahmens.
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Sportjugend konnte in vielen Bereichen intensiviert werden und die Ruderjugend ist in den vielfältigen Gremien durch ihre Vorstandsmitglieder oder das Jugendsekretariat vertreten. Das Juniorteam profitiert ebenfalls von verschiedenen Fortbildungen der Deutschen Sportjugend, zum Beispiel in den Themen Teilhabe und Vielfalt sowie Dopingprävention, in denen Juniorbotschafter ausgebildet werden.