Vereinspreis 2018 – Neuköllner Ruderclub Berlin e.V.
Die Ausschreibung des diesjährigen Vereinspreises stand im Fokus von „Mitgliedergewinnung“. Eine Vielzahl an Vereinen hat sich beteiligt und zum Teil sehr erfolgsversprechende Konzepte eingereicht. „Vielen Dank an alle teilnehmenden Vereine. Die Entscheidung ist uns aufgrund der sehr unterschiedlichen, aber sehr vielversprechenden Konzepte wirklich nicht leicht gefallen“, so Katharina von Kodolitsch, Fachressortvorsitzende Vereinsentwicklung und Verbandsservice und diesjährige Jury-Leiterin. Mit in der Jury saßen der stellvertretende Vorsitzende der Ruderjugend Achim Eckmann und als Sieger des letzten Vereinspreises Axel Eimers, Vorsitzender der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel. Anhand des ausgeschriebenen Kriterienkataloges wurden die Konzepte den Sommer über überprüft und bewertet. Die Top-6 werden auf der Eröffnungsfeier des 64. Deutschen Rudertages am 2. November in Münster vorgestellt. Das beste Konzept wird mit 2.000,- EUR, das Zweitplatzierte mit 1.500,- EUR sowie der Bronzegewinner mit 1.000,- EUR ausgezeichnet. Auch die Plätze vier bis sechs erhalten jeweils eine Prämie von 500,- EUR.
Auf dem Rudertag am vergangenen Wochenende in Münster wurden die Gewinner bereits bekanntgegeben. Für alle, die nicht dabei sein konnten, werden wir in den kommenden Wochen die Plätze sechs bis eins vorstellen. Wir beginnen mit dem Neuköllner Ruderclub Berlin e.V.
Idee des Elternruderns
Der junge, erst 2015 gegründete Verein hat sich darauf fokussiert, Mädchen und Frauen das Rudern zu ermöglichen. Eine der schwierigsten Aufgaben eines neuen Vereins ist immer das Mitgliederwachstum. Um dem entgegenzuwirken, hatten die Verantwortlichen einen tollen Einfall. Sie entwickelten das Konzept „Elternrudern – betreutes Rudern für Betreuungspersonen“. Die Idee dahinter ist ganz einfach: um die Wartezeit der Eltern während des Kindertrainings sinnvoll zu nutzen, wurde ein parallel stattfindendes Trainingsprogramm für Erwachsene ins Leben gerufen. Egal ob Anfänger oder fortgeschritten, beim Neuköllner Ruderclub wird auf alle Leistungsklassen Rücksicht genommen. Im Sommer wird auf dem Wasser ausgebildet, im Winter wird im Trainingsraum und auf dem Ergometer trainiert.
Damit Kinder wie auch Eltern trotz Ausübung desselben Sports eigenständige Erfahrungen machen können, achtet der Verein darauf, dass die Gruppen räumlich voneinander getrennt sind.
Statt das Kind also nur beim Training abzusetzen und später wieder abzuholen, können die Eltern einmal die Woche nun ebenfalls etwas Gutes tun und sich sportlich betätigen. „Die Idee ist super. Damit werden Wege- und Wartzeiten der Eltern optimiert und der Verein kann so neue Mitglieder gewinnen“, so Katharina von Kodolitsch.
Das Konzept wird ressourceneffizient bewerkstelligt, indem nach einer Anleitungsphase durch Vereinsübungsleiter/-innen die Verantwortung auf erfahrene Mitglieder der Elterngruppe – in wechselnder Reihenfolge – übertragen wird. Dies ist umso wichtiger, da ehrenamtliche Arbeitskapazität in dem jungen Verein noch relativ knapp ist.
„Das Konzept entfaltet eine generationsübergreifende Mitgliedergewinnung und bindet ganze Familien an den Verein. So eine Idee findet sich auch in anderen Vereinen Anklang“, ist sich von Kodolitsch sicher.
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