Am heutigen Halbfinaltag konnten sich sechs der sieben Boote für die morgigen Finals der Junioren-WM in Tokio qualifizieren. Damit rudern insgesamt 13 deutsche Boote um die Medaillen mit.
Den Auftakt aus deutscher Sicht machten Kaspar Virnekäs und Tom Tewes (beide Münchener Ruder-Club von 1880 e.V.). Das Duo ordnete sich nach dem Start hinter den führenden Italienern ein. Im weiteren Streckenverlauf entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen den beiden Booten. Am Ende fehlten den Jungs von Trainer Armin Hörtreiter keine zwei Zehntel zum Sieg. Morgen im Finale werden die Karten dann neu gemischt.
JW4x mit Start-Ziel-Sieg
Luise Bachmann, Charlotte Moritz, Johanna Sinkewitz und Sarah Wibberenz (RV Ingelheim/Alster-RV Hanseat von 1925/Pirnaer RV/RC Havel Brandenburg) haben sich mit ihrem Start-Ziel-Sieg im Halbfinale des Juniorinnen-Doppelvierers ein wenig in die Favoritenrolle für den morgigen Endlauf gerudert. Das deutsche Quartett erwischte den besten Start und übernahm schnell die Führung. In einem relativ engen Rennen gingen die ersten vier Boote innerhalb von zwei Sekunden auf die zweiten 1.000 m. Die Athletinnen von Anna-Maria Götz konterten aber alle gegnerischen Angriffe, auch den starken Schlussspurt der Italienerinnen auf den letzten 500 m. Mit knapp 1,5 Sekunden Vorsprung überquerten sie als Erste die Ziellinie.
JM4x weiter in der Siegerspur
Der Junioren-Doppelvierer machte es den Mädels nach. Paul Berghoff, Alexander Finger, Sören Henkel und Elrond Kullmann (SC Magdeburg e.V. Abteilung Rudern/Berliner RC/RV Waltrop/Dresdner RC) ruderten mit einem Start-Ziel-Sieg ebenfalls souverän ins Finale. Die Jungs von Trainer Jonas Schützeberg konnten den engsten Verfolger aus Neuseeland immer knapp 1,5 Sekunden auf Distanz halten und den Sieg ungefährdet nach Hause rudern. „Jetzt wollen wir morgen natürlich auch um die Medaillen mitrudern“, so Schützeberg.
JM2x rudert zum zweiten Sieg in Folge
Aaron Erfanian und Paul Krüger (DRC von 1884/(SC Magdeburg e.V. Abteilung Rudern) sind zu ihrem zweiten Sieg bei der Junioren-WM gerudert. Nach dem Erfolg im Vorlauf konnte das Duo auch heute vor allem mit einer starken zweiten Streckenhälfte überzeugen. Die Jungs von Trainer Paul Zander gingen als Zweite mit knapp einer halben Sekunde Rückstand auf die bis dahin führenden Italiener auf die zweiten 1.000 m. Dann erhöhten sie die Schlagzahl, zogen am Boot aus Italien vorbei und brachten Wasser zwischen sich und die Konkurrenz. Mit mehr als 2,5 Sekunden Vorsprung sichern sie sich ungefährdet das Finalticket.
Auch Judith Guhse und Jette Prehm (Rendsburger RV/SC Magdeburg e.V. Abteilung Rudern) im Doppelzweier stehen im Endlauf. Die Athletinnen von Stephan Froelke ordneten sich nach dem Start hinter den Chinesinnen auf dem zweiten Rang ein und gaben diesen bis ins Ziel nicht mehr her. Die Griechinnen auf dem dritten Rang konnten sie mit zwei Sekunden Rückstand zu jeder Zeit auf Distanz halten.
Alexandra Föster (RC Meschede) konnte sich mit einem zweiten Rang ebenfalls für das Finale im Einer qualifizieren. Die Athletin von Trainer Sebastian Kleinsorgen setzte sich nach dem Start zusammen mit der Niederländerin Isabel van Opzeeland an die Spitze des Feldes. Im weiteren Rennverlauf hatte das holländische Boote die Bugspitze immer ein Stück weit vorn, das auf Rang drei liegende Boot hatte schon einen großen Rückstand. Am Ende konnte Föster Tempo rausnehmen und Körner für das Finale sparen.
Leerkamp kentert in Führung liegend
Einen Tag zum Vergessen erlebte Einer-Fahrer Paul Leerkamp (Osnabrücker). In Führung liegend verkantete er auf Höhe der 500-m-Marke sein Backbord-Blatt so unglücklich, dass er kenterte. „Aufgrund der knappen Rennabstände durfte Paul nicht mehr in den Einer vom Wasser aus einsteigen, aber die FISA hat zugestimmt, dass er morgen im B-Finale starten darf, weil er eigentlich weiterfahren wollte“, erklärt Bundestrainerin Sabine Tschäge und ergänzt. „Die Halbfinals sind aus unserer Sicht sonst sehr gut gelaufen. Nach wie vor sind die Wind- und Wasserbedingungen nicht so einfach. Die Doppelvierer kommen immer besser in Schwung. Insgesamt gibt es aber immer vier bis fünf Medaillen-Boote, die um die begehrten Podestplätze mitfahren können. Morgen müssen alle hellwach sein und nochmal 101% geben, denn die Gegner werden dies auch tun! Insgesamt bin ich aber zuversichtlich, dass wir jetzt richtig in Schwung kommen und es den Booten Selbstvertrauen gegeben hat.“
Auch der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel ist vor Ort. Neben dem sportlichen Geschehen kann er sich ein Bild von den olympischen und paralympischen Wettkampfstätten 2020 machen. "Die gesamte Anlage macht einen guten Eindruck. Die Windverhältnisse sind wie zu erwarten schwierig, aber auf allen Bahnen gleich. Für die Finals morgen wünsche ich unseren Athletinnen und Athleten viel Erfolg."
Die Finals starten morgen um 09.50 Uhr Ortszeit (02.50 Uhr deutscher Zeit). Bereits um 09 Uhr werden die B-Finals ausgefahren. Die Rennen werden wieder live auf worldrowing.com übertragen.
