Frauen-Riemen-Team in Potsdam vorgestellt
Am gestrigen Mittwoch wurde am Olympiastützpunkt Potsdam das Frauen-Riemen-Team des Deutschen Ruderverbandes für die olympische Saison vorgestellt.
Seit November vergangenen Jahres ist die Hauptstadt Brandenburgs Bundesstützpunkt für den Frauen-Riemen-Bereich, der sich aktuell noch im Aufbau befindet. Dafür hat sich der DRV mit Tom Morris im März einen international erfahrenen und sehr erfolgreichen Trainer aus Australien an Bord geholt.
Nach Ergotest direkt zur PK
Für einen Großteil der jungen Mannschaft – krankheits- und verletzungsbedingt können derzeit nicht alle Athletinnen am Training teilnehmen – stand am Morgen zunächst ein Ergotest über 6.000 m an. Im Anschluss ging es direkt zur Pressekonferenz.
Nach einer kurzen Einführung stellte Bundestrainer Tom Morris das „Projekt Riemen“ und deren kurz- und langfristigen Ziele vor.
Fokus auf dem Zweier und Vierer ohne Steuerfrau
Nach dem eher enttäuschenden Abschneiden bei den Weltmeisterschaften in Linz (Österreich) Ende August und der verpassten Olympiaqualifikation wurde die Mannschaftsgröße reduziert und der Fokus auf den Zweier und Vierer ohne Steuerfrau gelegt. Hier sieht Morris die größten Chancen, die Olympiatickets für Tokyo 2020 bei der Nachqualifikation Mitte Mai in Luzern (Schweiz) zu lösen. Ein Nein zum Achter ist dies aber nicht. „Wir werden im kommenden Jahr auf jeden Fall auch einige Regatten mit dem Achter fahren. Primär geht es jetzt aber erst einmal darum, die Athletinnen, die aktuell in Potsdam trainieren, schnell zu machen, um das Maximum an Bootsplätzen für Tokyo 2020 zu qualifizieren.“ Schon im März sollen möglichst viele persönliche Bestzeiten aufgestellt werden.
Um das zu erreichen, stehen bis zu 20 Einheiten pro Woche auf dem straffen Trainingsprogramm des Australiers, der sich eines multimodalen und ganzheitlichem Trainingsansatzes bedient. „Wir bereiten die Sportlerinnen darauf vor, zu gewinnen“, erklärt Morris. Das Training findet hauptsächlich im Einer und Zweier ohne statt. Für technische Einheiten wird auch immer mal wieder in den Achter gewechselt. „Nur mit einer gemeinsamen Technik können wir die Boote auch schnell machen“, weiß der Bundestrainer.
Langfristig ist das Ziel, einen positiven Rahmen zu schaffen und die Mannschaft hinsichtlich der Olympischen Spiele 2024 in Paris medaillenfähig zu machen. „Die Entwicklung von international konkurrenzfähigen Booten benötigt Zeit, die wir ihm auch geben“, weiß auch der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer.
Zudem wünschen sich Trainer und Sportlerinnen mehr (mediale) Aufmerksamkeit und hoffen, regionale und nationale Partner mit ins Boot holen zu können.
In den kommenden Wochen trainiert die Mannschaft in Potsdam. Anfang Dezember geht es dann ins erste Trainingslager nach Lago Azul (Portugal).
Das Team:
- Melanie Göldner (Ruder-Club Potsdam e.V.)
- Anna Härtl (Ruder-Club Potsdam e.V.)
- Larina Hillemann (Steuerfrau, Lübecker Ruder-Gesellschaft v. 1885 e.V.)
- Alexandra Höffgen (Neusser Ruderverein)
- Isabelle Hübener (Ruder-Club Potsdam e.V.)
- Frauke Hundeling (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.)
- Ida Kruse (Ruderverein Münster von 1882 e.V.)
- Alyssa Meyer (Ruder-Club Tegel 1886 e.V.)
- Sophie Oksche (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.)
- Tabea Schendekehl (Ruderclub Hansa von 1898 e.V. Dortmund)
- Charlotte Wesselmann (Ruderklub Flensburg e.V.)