04. Febr. 2020 | Wettkampfsport | von Judith Garbe

Rekordergebnisse und Titelverteidigungen – die Women’s Rowing Challenge boomt

Knapp 4.400 Sportlerinnen haben an der dritten Auflage der Women's Rowing Challenge teilgenommen.

Die dritte Ausgabe der Women’s Rowing Challenge war wieder ein voller Erfolg. Mit fast 4.400 Athletinnen, die insgesamt 44.411.402 Meter (44.411 km) auf dem Concept2 Indoor-Rower zurückgelegt haben, konnte die Teilnehmerzahl gegenüber zum Vorjahr erneut verdoppelt werden. „Ich bin wirklich beeindruckt, wie viele Sportlerinnen die Vereine alle mobilisiert haben. Vor allem die Mündener haben das Event auch medial super platziert und eine große Reichweite erzielt“, freut sich Katharina von Kodolitsch, Ressortvorsitzendes Verbandsentwicklung und Vereinsservice.

Mündener RV verteidigt Titel

Ganz so spannend wie im Vorjahr war es an der Spitze des Vereinsrankings in diesem Jahr nicht. Schon nach der dritten Runde konnte sich der Mündener Ruderverein deutlich von der Konkurrenz absetzen – der Vorsprung auf die Zweitplatzierten, den Hamburger Ruderinnen-Club, betrug nach der 22-Minuten-Challenge bereits mehr als 1.000.000 m. Insgesamt 422 Aktive bei nur 223 Mitgliedern konnte der stellvertretende Vorsitzende Thomas Kossert mobilisieren – ein Plus von mehr als 222 Athletinnen im Vergleich zu 2019. Für dieses starke Ergebnis wird der Verein mit einem neuen Paar Sxulls von Concept2 belohnt. „Da es im Rudern keine Heimspiele gibt, ist die Women's Rowing Challenge neben unserer Stadtregatta die wichtigste Plattform, um auf unsere Sportart aufmerksam zu machen und die Menschen für den Rudersport zu begeistern. Während der Challenge war unsere Stadt in einem regelrechten Ruderfieber und wir freuen uns riesig, dass wir die Teilnehmerinnenzahl aus dem letzten Jahre nochmals verdoppeln und über 400 Frauen und Mädchen begeistern konnten. Der Sieg wird uns hoffentlich weiteren Aufwind geben“, freut sich Kossert, der auch die lokalen Medien wie beispielsweise NDR und SAT1 für die Mission Titelverteidigung begeistern konnte. Um dem großen Ansturm im Bootshaus gerecht zu werden, hatte der Verein schon im Vorfeld von zehn auf 20 Ruderergometer aufgerüstet. „In der letzten Challenge-Woche habe ich mir dann Urlaub genommen, um den Ansturm überhaupt bewältigen zu können“, erklärt der Trainer, der nun erstmal die vielen neuen Mitgliederanfragen sortieren muss. „Neu für uns ist die Tatsache, dass sich viele Frauen ausdrücklich nur für das Trockenrudern interessieren und gar nicht aufs Wasser wollen. Hier müssen wir uns als Ruderverein auch ein Stückweit neu erfinden und werden jetzt eine Indoor-Mitgliedschaft einführen, um der wachsenden Nachfrage zu begegnen.“

Aber auch der Hamburger Ruderinnen-Club hat sich nach Platz fünf bei der vergangenen Challenge   deutlich gesteigert. 213 Athletinnen - damit 134 mehr als im Vorjahr - haben im Bootshaus am Isebekkanal 2.041.888 Meter gesammelt.

Das zweite Ranking dieser Challenge hat der noch junge Verein Ruderfreunde Königswinkel für sich entschieden. Im Mai 2019 mit neun Mitgliedern gegründet, hat der Verein 35 Sportlerinnen für die Challenge motivieren können – ein prozentuales Verhältnis von 388 % im Vergleich zur Mitgliederzahl. Als Prämie winkt ein neuer Concept2 Indoor-Rower. „Das ist eine tolle Entwicklung für so einen kleinen Verein. Damit haben wir genau das erreicht, was wir mit der Challenge beabsichtigt haben – viel Betrieb im Bootshaus, Teamspirit und das Werben von neuen weiblichen Mitgliedern“, freut sich Generalsekretär Jens Hundertmark.

Triple für Neerschulte

Auch wenn die Women’s Challenge vorrangig der Förderung des Breitensports in DRV dient, so sollen die sportlichen Leistungen in der Spitze nicht unerwähnt bleiben. In der Altersklasse U30 hat Luisa Neerschulte das Triple geschafft. Nach 2018 und 2019 ging der Sieg auch in diesem Jahr an die Münsteranerin. Mit 20.356 m hat sie sich um 228 Meter (20.128) gegenüber dem Vorjahr verbessert. Platz zwei geht an Johanna Botz (Lübecker Frauen-Ruder- Klub, 19.796 m), Dritte wurde Paula Wulff (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V., 19.733 m).

Bei den unter 45-Jährigen lieferten sich die beiden Nationalmannschaftsathletinnen Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) und Julia Richter (RK am Wannsee) ein packendes Fernduell. Quasi auf den letzten Metern zog Richter noch an der Weltmeisterin im leichten Einer vorbei. 57 m lag sie am Ende vor Dräger. Dritte wurde Scarlett Gelleszun (RC Tegel 1886, 19.812 m). Vorjahressiegerin Christiane Huth reihte sich auf Rang fünf ein.

Sybille Roller (RV Hellas Offenbach) gewann mit 18.949 Metern die Ü45-Wertung. Über Rang zwei freut sich Heike Opel (Rüdersdorfer RV Kalkberge, 18.913 m), Sabine Aukamp (Oldenburger RV, 18.772 m) wurde Dritte.

Technische Probleme wurden behoben

Während sportlich wieder einmal alles rund lief, wollte die Technik zu Beginn der Challenge nicht immer mitspielen. Zum einen stimmte die Zuordnung der Altersklassen nicht bei allen Teilnehmenden, zum anderen waren einige Werte verrutscht. „Für die technischen Schwierigkeiten und den Mehraufwand für die jeweiligen Challenge-Manager möchten wir uns entschuldigen. Aber bei mehr als 4.000 Teilnehmerinnen war dann auch die Technik irgendwann etwas überfordert. Aber wir haben alles darangesetzt, die Fehler zeitnah zu beheben. Wir hoffen, dass das den Spaß bei der Challenge nicht beeinträchtigt hat und auch im kommenden Jahr wieder zahlreiche Vereine für die dann bereits vierte Ausgabe der WRC melden“, so Hundertmark und ergänzt. „Im Rahmen unserer Initiative zur Digitalisierung des Rudersports haben wir jetzt eine Plattform, auf der wir auch weitere Challenges ausrufen können. Ideen dazu aus den Vereinen nehmen wir gerne auf!“

Um die Challenge stetig weiter zu entwickeln, freuen wir uns auch über euer Feedback. Schickt uns gerne eine Mail an challenge@rudern.de.

Auch auf dem Wasser gibt es demnächst einige reine Frauen-Regatten. So findet beispielsweise am 13. und 14. Juni die Helga Rowing Challenge in Hamburg auf der Außenalster statt. Mehr Infos dazu findet ihr hier 

Events