Trauer um Jutta Deuschl
Ihre Laufbahn als erfolgreiche Rennruderin startete Jutta in den 80er Jahren auf der Ruhr bei der Mülheimer Ruder Gesellschaft. Ihr Talent fürs Rudern wurde ihr von der Wiege ins Boot gelegt: Ihr Vater, der langjährige MRG-Vorstand und heutige Ehrenvorsitzende Jürgen Schausten, begleitete ihren Weg von der Jugend bis zur Nationalmannschaft. Zahlreiche Regattasiege, Podestplätze und deutsche Meisterschaften zeugen von ihren herausragenden Fähigkeiten. Drei Mal konnte sie sich für die Teilnahme an den Ruderweltmeisterschaften qualifizieren. Gekrönt wurde Ihre Karriere durch den Gewinn der Bronzemedaille im leichten Frauen Vierer ohne Steuerfrau bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Tampere/Finnland 1995.
Nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn und dem Abschluss Ihres Studiums führte der berufliche Weg nach München. Als Managing Director leitete sie das Münchener Büro der international tätigen Public Relations Agentur Lewis. Dieser äußerst anspruchsvolle berufliche Weg hielt sie nicht davon ab, eine zweite sportliche Karriere zu starten. Sie trat 2008 in den MRC ein und wurde in der ambitionierten Rennmannschaft herzlich aufgenommen. Als Schlagfrau im München/Würzburger Bundesliga-Achter sorgte sie für den richtigen Rhythmus. Die Mannschaft machte in der 1. Ruder-Bundesliga als „Dirndl-Achter“ in den Jahren 2010 und 2011 Furore und brachte international das Kunststück fertig, in zwei aufeinander folgenden Jahren beim berühmten Head of the River Race in London unter 300 teilnehmenden Booten jeweils schnellstes deutsches Boot zu werden.
Beruflichen und sportlichen Erfolg hat sie scheinbar mit Leichtigkeit zu verbinden gewusst. Als wäre das nicht genug, begann sie schon früh, sich in vorbildlicher Weise ehrenamtlich für den Rudersport zu engagieren. Bei der Neugründung des Münchener Regattavereins an der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim im Jahr 2012 war sie dabei und war als stellvertretende Vorsitzende für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie war das Gesicht und die Stimme von Regatta München. Trotz ihrer höchst fordernden Aufgabe bei der Regattaorganisation wirkte sie nie gestresst und hatte für jeden ein freundliches Wort oder zumindest ein Lächeln übrig.
Auch der Vorsitzende des Deutschen Ruderverbandes, Siegfried Kaidel, übermittelt sein aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme. „Jutta war eine absolute Kämpfernatur. Ihr Engagement für den Rudersport in ihrer aktiven Karriere und darüber hinaus war beispiellos. Im Namen des Deutschen Ruderverbandes wünsche ich Ihrer Familie und allen die ihr nah waren viel Kraft.“
Unser herzliches Beileid gilt Ihrem Mann Thomas und Ihrer Familie.