adh-Flotte fischt elf Medaillen aus dem Jarun-See
Zagreb. Mit insgesamt elf Medaillen - darunter drei Goldmedaillen – kehren die knapp 60 Studentinnen und Studenten der Mannschaft der deutschen Universitäten erfolgreich von den Europäischen Hochschulmeisterschaften (EUC) in Zagreb zurück. Der Allgemeine deutsche Hochschulsportverband (adh) belegt damit den zweiten Platz in der Nationenwertung hinter Ungarn.
Mehr als 400 Sportlerinnen und Sportler von 68 Universitäten aus 17 europäischen Ländern nahmen an der 14. Auflage der EUC teil. Die kroatischen Gastgeber waren dabei in buchstäblich letzter Minute für das eigentlich in der Türkei geplante Event eingesprungen.
Skull
Bei den Skullerinnen und Skullern schafften sechs deutsche Boote den Sprung ins A-Finale. Johanna Sinkewitz aus Halle belegte im Einer den sechsten Platz und der Leipziger Doppelvierer mit Lisa Feldhusen, Pauline Sauter, Villa Dora Panzner und Finja Carstens fuhr auf Rang fünf. Der Bochumer Doppelzweier mit Lena Laska und Anne Fischer belegte den dritten Platz im kleinen Finale und damit Rang neun der Gesamtwertung.
Bei den Männern sicherten sich Lennard Kausemann und Felix Zukunft aus München den fünften Platz. Im Finale des Männer-Doppelvierers waren gleich zwei deutsche Boote vertreten, die sich einen spannenden Kampf um die Bronzemedaille lieferten. Am Ende hatte der Ruhr-Doppelvierer mit Marvin Lebede, Sami Wainwright, Simon Jakob Leibmann und Niklas Lebede knapp die Nase vor dem Würzburger Quartett mit Leo Skoberne, Patrick Hofmockel, Tom Kiesel und Martin Remus.
Kiesel und Hofmockel traten nur wenige Stunden später gemeinsam mit Lisa Rak und Anna Lynn Schreiber nochmals im Mixed-Doppelvierer an und gewannen hier die Silbermedaille hinter den Lokalmatadoren aus Zagreb.
Frauen-Riemen
Dass sich der deutsche Rudersport - zumindest auf universitärer Ebene - keine Sorgen um den Frauen-Riemenbereich machen muss, bewiesen Charlotte Kirsten Hentschel und Esther Boening, die sich im Zweier ohne Steuerfrau hinter der TU Delft die Silbermedaille sicherten, eindrücklich. Nur kurze Zeit später fuhren die beiden Bonnerinnen gemeinsam mit Paola Antonia Marie Pero, Katharina Hunold, Lilly Schroeder, Lara Mellin, Kathrin Grunthal, Sarah Josephine Marenbach und Steuerfrau Marie Dapper zu Gold. Ein weitere Silbermedaille gab es für Charlotte Hauschildt, Lara Popp, Gesa Lindenau und Lena Sophie Friedebold aus Hannover hinter dem starken Boot der Universität Oxford, die sich mit 28 Sekunden Vorsprung schon einmal für das kommende Blue-Boot empfahlen.
Männer-Riemen
Einen weiteren kompletten Medaillensatz lieferte der Männer-Riemenbereich.Die beiden Bochumer Henning Käufer und Francis Linda Olinga Silber gewannen Silber im Zweier ohne Steuermann. Noch mehr Grund zum Jubeln hatte kurz danach der Vierer ohne Steuermann der TU München mit Amade Wagner, Benedikt Niederalt, Jonathan Schoenecker und Felix Zukunft, die sich souverän die Goldmedaille vor Wien sicherten und mit ihrem schmetternden „Hip-hip-hooray“ sogar die Regattasprecher übertönten. Am Ende des Finaltages kam durch die beiden kroatischen Olympioniken Patrik und Anton Loncaric, die mit ihrem Uni-Achter aus Zagreb souverän Gold gewannen, noch einmal ordentlich Stimmung auf, die auch der Kölner Achter mit Nikita Mohr, Jonas Eichholz, Christopher Ahn, Benjamin Nelles, Robin Goeritz, Jana Peters, Jonas Karthaus, Christopher Becerra und Steuermann Matthias Haggenei zur Bronzemedaille trieb.
Leichtgewichte
Eine weiterer Medaillengarant waren die Leichtgewichte: Philip Kaltenborn und Emil Rauscher führten führten bis zur 1500-Meter-Marke das Feld im Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer an. Am Ende mussten sich die beiden Stuttgarter nur dem starken Boote aus Lyon geschlagen geben. Ebenfalls Silber sicherte sich Victoria Hory (FSU Jena) im Leichtgewichts-Einer der Frauen. Adrian Mengedoht aus Karlsruhe fuhr im leichten Männereiner ebenfalls ins A-Finale und fuhr dort auf Rang fünf. Trotz großer Mühen der Veranstalter und mehrmalige Mäheinsätze wurde der leichte Frauen-Doppelzweier von Jana Hülsmeier und Yang Koval (LU Hannover) vom Kraut in der Strecke ausgebremst, so dass sie nicht an ihre guten Vorleistungen anknüpfen konnten. Grund zum Jubeln gab es am Ende Wettkampfes noch einmal für die Zwillingsbrüder Julian und Lukas Grimm, die im leichten Zweier ohne Steuermann die dritte Goldmedaille für den adh gewannen, der damit den zweiten Platz in der Nationenwertung hinter dem ungarischen Verband gewann.
Das kroatische Organisationsteam rund um Josip Kostelic hat innerhalb weniger Wochen eine mustergültige Veranstaltung auf die Beine gestellt an der sich zukünftige Ausrichter messen lassen müssen. ADH-Disziplinchefin Ruth Hotop bilanziert: „Es war eine eindrucksvolle, top organisierte Veranstaltung bei der wir auch in diesem Jahr eine starke Vorstellung unserer deutschen Studierenden im europäischen Rudersport gesehen haben.“ Damir Martin und Martin Sinkovic sorgten bei der Eröffnungsfeier und der Siegerehrung für zusätzlichen olympischen Glanz. In diesem durften am Jarun-See auch die Trainerinnen und Trainer erstrahlen, denn anders als bei den meisten Ruderwettkämpfen wurden diese in Zagreb auch mit einer eigenen Medaille bedacht.
Tabellarische Übersicht der Ergebnisse
Bootsklasse | Platzierung | Hochschule |
Frauen-Einer (W1x) | 6 | Halle |
Frauen-Doppelzweier (W2x) | 9 | Bochum |
Frauen-Doppelvierer (W4x) | 5 | Leipzig |
Männer-Doppelzweier (M2x) | 5 | München |
Männer-Doppelvierer (M4x) | 3 | Duisburg-Essen |
Männer-Doppelvierer (M4x) | 4 | Würzburg |
Mixed-Doppelvierer (Mix 4x) | 2 | Würzburg |
Frauen-Zweier ohne St. (W2-) | 2 | Bonn |
Frauen-Vierer ohne St. (W4-) | 2 | Hannover |
Frauen-Achter (W8+) | 1 | Bonn |
Männer-Zweier ohne St. (M2-) | 2 | Bochum |
Männer-Vierer ohne St. (M4-) | 1 | München |
Männer-Achter (M8+) | 3 | Köln |
Lgw. Frauen-Einer (LW1x) | 2 | Jena |
Lgw. Frauen-Doppelzweier (LW2x) | 6 | Hannover |
Lgw. Männer-Einer (LM1x) | 4 | Karlsruhe |
Lgw. Männer-Doppelzweier (LM2x) | 2 | Stuttgart |
Lgw. Männer-Zweier ohne St. (LM2-) | 1 | Passau |
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