15. Okt. 2024 | Jugend | von Deutsche Ruderjugend

Berichte des DRJ-Vorstandes Teil I

Verabschiedung Marc Hildebrandt beim BW in Brandenburg 2023.
FINAL FOUR 2023 in Rendsburg.
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Nachdem Marc Hildebrandt im Frühjahr 2023 als Vorsitzender zurück trat und das DRV Fachressort Breitensport und Para Rudern leitete, rückte Sebastian Haase kommissarisch nach und bildete mit Wiebke Liesenhoff und Jochen Kühner die neue Vorstandsspitze. Alexander Gödeke übernahm den Bereich Sport/BW und Kühner fortan den Bereich Finanzen. Auch im Hauptamt gab es Veränderungen. Nachdem das dsj-Aufholpaket zum 31.12.2022 endete, endeten auch die Referentenstellen für nationale und internationale Jugendarbeit, sprich die Verträge mit Sarah Raisch und Niklas Schumann. Niklas Schumann wurde nahtlos zu 50% vom DRV für den Bereich Marketing und zu 50% von der DRJ übernommen. Mitte 2023 verließ Jugendsekretär Marcel Sura den Verband, sodass Vera Hemb in seine Fußstapfen trat und mit Niklas zusammen das DRJ-Büro besetzte.

 

Finanzen
Die Kostensteigerung stellte in die Berichtsjahren 2022 und 2023 auch die Deutschen Ruderjugend vor große Herausforderungen. Ziel war es, alle geplanten Maßnahmen im Kostenrahmen durchzuführen. Dieses Ziel konnte erreicht werden, auch wenn es dafür unumgänglich war, die Teilnehmerbeiträge teilweise zu erhöhen. Der Sockelbeitrag war für die Jahre 2022 und 2023 mit je 55.000 € durch den Rudertag beschlossen worden. Ein Buchungsfehler führte jedoch dazu, dass der Deutschen Ruderjugend in 2022 lediglich 49.500 € gutgeschrieben wurden. Die Korrektur erfolgte unmittelbar in 2023. Der größte Teil der Finanzierung der Maßnahmen und Projekte der DRJ stellte die Förderung durch die Deutsche Sportjugend (dsj) dar. In 2022 war dies insbesondere bei den Mitteln für die beiden zusätzlichen Personalstellen zu sehen, die zum Wiederaufbau nach Corona zur Verfügung gestellt wurden. So lassen sich die ca. 237.000 € auf der Ausgabenseite für Vorstand und Jugendsekretariat erklären.

Aus finanzieller Sicht war die Veranstaltung „Row to Olympics“ im Jahr 2023 mit einem Finanzvolumen von ca. 190.000 € das herausragende Projekt der Deutschen Ruderjugend. Die Umsetzung war nur möglich, da „Row to Olympics“ von der dsj als „Leuchtturmprojekt“ eingestuft und gefördert wurde. Eine Steuernachzahlung an das Finanzamt für Umsätze der Jahre 2018 – 2022 erhöhte in 2023 zusätzlich den Kostendruck und führte zu einer Reduzierung der bestehenden Rücklagen, deren Verwendung bereits für das Jahr 2024 eingeplant war. Auch wenn das Jahr 2024 noch nicht abgeschlossen ist, gelang es mit einem durchdachten Sparkurs die Durchführung aller Maßnahmen, insbesondere des Olympischen Jugendlagers in Paris, zu ermöglichen.  

Für 2025 wurde vom Deutschen Ruderverband eine Erhöhung des Sockelbeitrags auf 75.000 € in Aussicht gestellt. Diese ist jedoch davon abhängig, dass das geforderte Gesamtvolumen der Beitragserhöhung am Rudertag in Halle Zustimmung findet. Hintergrund für die Erhöhung ist auch die geplante Eingliederung eines Jugendsekretärs/einer Jugendsekretärin als Vorstand Jugend in das Führungsgremium des Deutschen Ruderverbandes. Weiterhin sind für das Jahr 2025 viele bekannte Maßnahmen (BW, Schweden-Camp, Jungen und Mädchen Lehrgänge etc.) und einige neue Projekte im Haushalt eingeplant. Somit steht auch aus finanzieller Sicht dem Ziel, viele Junge Menschen in Bewegung zu bringen, nichts im Wege. 

 

Para / Beirat Teilhabe & Vielfalt
2024 stieg die Teilnahme von Inklusionsklassen beim Wettbewerb „Die schnellste Klasse“ rasant an. Nach fünf Mannschaften im Vorjahr brachten in diesem Jahr sagenhafte 21 Inklusionsklassen die Ketten der Ergometer zum Glühen. Auch beim Bundeswettbewerb sind seit einigen Jahren kontinuierlich inklusive Doppelzweier am Start und sammeln wertvolle Erfahrungen. In den letzten beiden Jahren waren jeweils zwei Boote vertreten. Das Olympische Jugendlager war inklusiv ausgeschrieben. Leider meldete sich keine Teilnehmenden für diesen Platz an.

Mehrere Jahre Arbeit stecken in diesem Projekt. Jetzt ist unsere Broschüre fertig. Es geht um Rudern auf Regatten. Wichtige Regeln sind in leichter Sprache beschrieben. Dazu gibt es viele Fotos.

Mehrere Menschen mir geistiger Einschränkung haben mitgeholfen. Sie haben dem Beirat wichtige Hinweise gegeben. Vieles konnten sie verstehen. Andere Punkte musste der Beirat nachbessern.

Es haben auch viele Hobby-Fotografen geholfen. Sie haben den Text in Bildern eingefangen.

Daraus ist ein kleines Handbuch entstanden. Das hilft Menschen mit geistiger Einschränkung den Ablauf von Regatten zu verstehen. Auch für Kinder ist es eine gute Hilfe. Sie können damit an alles denken, das vor, während und nach dem Rennen für sie wichtig ist.

Ein großer Dank geht an alle Beteiligten!

 

Schulrudern / Jugend trainiert für Olympia & Paralympics
Seit Ende 2022/Anfang 2023 hat sich ein Gremium aus dem Referat Schul- und Schülerrudern, der DRJ und weiteren Protektoren mit der Neugestaltung des ruderischen Programms von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics beschäftigt. Dies war notwendig geworden, weil uns die Deutsche Schulsportstiftung als Träger der Veranstaltung neue Regeln auferlegt hat.

In monatelangen konstruktiven Diskussionen wurde schließlich ein neues Programm erarbeitet, welches alle neuen Kriterien erfüllt. Für uns Ruderer ist es etwas ganz Neues, denn nun wird nicht mehr jede Bootsklasse für sich gewertet, sondern drei Bootsklassen von einer Mannschaft gerudert, die in unterschiedlichen Besetzungen starten kann und die gemeinsam den Sieg errudern kann. Gewertet werden die zwei besten Ergebnisse jeder Mannschaft aus den drei gefahrenen Rennen.

Mit viel Zuversicht, aber auch ein bisschen mulmigem Gefühl im Vorfeld ging es beim Herbstfinale in Berlin in diesem Jahr in den ersten Testlauf des neuen Programms. Das Meldeergebnis fiel deutlich besser aus als zeitweise befürchtet und so erlebten alle Anwesenden bei gutem Ruderwetter tolle Rennen und einige spannende Zieleinläufe.

Im Nachgang des Herbstfinales fanden bereits erste Evaluierungsgespräche statt, die in den nächsten Monaten fortgesetzt werden um das Programm weiter zu verbessern und die Veranstaltung für alle Beteiligten noch besser zu machen.

 

Schulrudern / Schüler- und Schülerinnen-Achter-Cups
Parallel zum Herbstfinale JtfO fanden auch in 2023 und 2024 der Schüler- und Schülerinnen-Achter-Cup statt.

Bei 21 Booten in 2023 kamen die siegreichen Mannschaften von der Stadtteilschule Alter Teichweg aus Hamburg (Jungen) und von der Karl-Rehbein-Schule Hanau (Mädchen). Beide Mannschaften gewannen ein Trainingswochenende an den jeweiligen Bundesstützpunkten Riemen.

Mit nur 15 gemeldeten Booten fiel das Teilnehmerfeld in diesem Jahr etwas geringer aus, was möglicherweise auch im Zusammenhang mit dem neuen Programm von JtfO steht, welches nun im Gegensatz zu früher Mehrfachstarts erlaubt. 

Neu war in diesem Jahr das Rahmenprogramm für die Teilnehmenden der Achter-Cups. Nach einer Stadtführung durch Berlin folgte man am Abend der Einladung von Michael Buchheit vom Ruderclub Deutschland e.V, einem der Unterstützer des Achter-Cups, der zum Essen und anschließenden Filmabend in den Saal der RG Wiking geladen hatte. Nach ausreichend Pasta Bolognese sahen sich alle gemeinsam den Film „Boys in the boat“ an, über den im Anschluss noch fachlich diskutiert wurde, bevor man am nächsten Tag wieder gegeneinander ins Rennen ging.

Siegreich waren 2024 die Mannschaften der Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ aus Potsdam (Jungen) und die Humboldtschule Hannover (Mädchen), die sich auch wieder auf ein Trainingswochenende in Dortmund bzw. Berlin freuen können.

 

FINAL FOUR 
Im Jahr 2023 veranstaltete die Deutsche Ruderjugend erstmalig das neu-geschaffene „DRJ FINAL FOUR“ im Rahmen des SH Netz Cups in Rendsburg. 2024 folgte dann nach der gelungenen Premiere die zweite Ausgabe des Wettbewerbs. Voraussetzung für die Teilnahme an dem DRJ FINAL FOUR ist das Erreichen der Plätze 1-4 im Jahrgang 5 des Wettbewerbs „Schnellste Klasse Deutschlands“. 

Die Deutsche Ruderjugend lädt die vier Gruppen inklusive eines Betreuers/ einer Betreuerin nach Rendsburg ein und verbringt mit den Schülerinnen und Schülern ein spannendes Wochenende in Rendsburg. Klassische Programmpunkte sind das Schnupperrudern bei den Rendsburger Rudervereinen, das Bestaunen des Rudermarathons der internationalen Achter und das FINAL FOUR, das auf der Sportbühne des SH Netz Cups durchgeführt wird. 

2023 nahmen Klassen aus Hamburg, Plön, Verden und Tellingstedt an dem DRJ FINAL FOUR teil. Die Klasse 5d der Heinrich Hertz Schule Hamburg konnte sich damals im Finale gegen die Klasse 5d des Gymnasiums Schloss Plön durchsetzen und krönte sich somit zum Sieger des ersten DRJ FINAL FOUR. 

2024 kamen die Klassen aus von der Domschule Schleswig, der IGS Johanna Löwenherz aus Neuwied, der Grund- und Gemeinschaftsschule aus Tellingstedt und der Heinrich Hertz Schule aus Hamburg. In einem spannenden Finale gewannen die Schülerinnen und Schüler aus Hamburg erneut und verwiesen die Klasse 5c der Grund- und Gemeinschaftsschule Tellingstedt auf den zweiten Platz. 

Das neu geschaffene Format des DRJ FINAL FOUR kommt super bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften an und wir freuen uns, dass wir so viel positives Feedback dazu erhalten haben. 

Eine Fortsetzung des FINAL FOUR im Jahr 2025 ist geplant. 

Mehr Infos zum FINAL FOUR 2024 erhalten Sie hier.

 

Schnellste (Inklusions-) Klasse Deutschlands 
Der Wettbewerb „Schnellste (Inklusions-) Klasse Deutschlands wird seit 2010 von der Deutschen Ruderjugend in Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Deutschland durchgeführt. Das Hauptziel ist dabei über die Jahre hinweg gleichgeblieben: Das Projekt soll eine Unterstützung für Rudervereine und Schulen darstellen und Kooperationen zwischen ihnen fördern. Im Vordergrund steht außerdem, dass die Kinder und Jugendlichen Spaß auf dem Ergometer haben und nebenbei Interesse für die Sportart entwickeln. Einige Schulen, die regelmäßig an der Aktion teilnehmen, haben bereits eine Kooperation mit einem Verein und bieten ggf. sogar gemeinsam für Schüler*innen ein Sportangebot an oder nutzen den Sportunterricht für unsere Challenge. 

Im Projektzeitraum 2023 (14. November 2022 – 15. Mai 2023) nahmen an dem Wettbewerb über 3300 Kinder und Jugendliche aus insgesamt 42 Schulen teil. Für die Schnellste Inklusionsklasse gab es insgesamt fünf gemeldete Teams. 

Im Projektzeitraum 2024 (07. Dezember 2023 – 31. Mai 2024) nahmen über 3800 Schülerinnen und Schüler aus 52 Schule an der „Schnellsten Klasse“ teil. Im Bereich der Inklusionsklassen gab es insgesamt 21 gemeldete Klassen. Damit ist der Projektzeitraum 2024 gemessen an den Zahlen der Teilnehmenden der erfolgreichste seit Beginn des Wettbewerbs „Schnellste (Inklusions-) Klasse Deutschlands)“. 

Der Wettbewerb „Schnellste (Inklusions-) Klasse Deutschlands)“ wird auch im Jahr 2025 fortgeführt. Der Projektzeitraum wird sich voraussichtlich von Anfang November 2024 bis Ende Mai 2025 erstrecken. 

Mehr Infos zur Schnellsten Klasse erhalten Sie hier.

 

Rudern für Toleranz 
Der Wettbewerb „Rudern für Toleranz“ wurde von der Deutschen Ruderjugend in Zusammenarbeit mit Concept2 bereits zum dritten Mal erfolgreich durchgeführt. Jährlich bekommt die Deutsche Ruderjugend eine Vielzahl an spannenden und ausgefallenen Projekte eingereicht. Die Projekte sind dabei vielseitig und reichen von Songs über bemalte Ruderboote bis hin zur Durchführung ganzer Social Media Kampagnen. 

Es freut die Deutsche Ruderjugend sehr, dass in den Vereinen Deutschlands so stark gegen intolerantes Verhalten vorgegangen wird und so viele Personen sich für ein toleranteres Miteinander einsetzen. Des Weiteren sind wir sehr froh darüber, diesen tollen Projekten eine größere Plattform, als die vereinsinterne, bieten zu können, sodass möglichst viele Personen die Projekte bewundern können.

Die Plätze 1-3 werden jährlich von einer Jury ausgewählt und erhalten tolle Preise. 

Einsendeschluss für den Projektzeitraum 2024 war der 31. September. Die Gewinnerinnen und Gewinner stehen fest und werden im Laufe des Jugendrudertags bekannt gegeben. 

Eine Fortsetzung des Projekts im Jahr 2025 ist geplant. 

Mehr Informationen zu dem Wettbewerb „Rudern für Toleranz“ finden Sie hier.