Blutflussrestriktion im Rudern – Transfer
Nach einem ersten Projekt zur Blutflussrestriktion (BFR) im Rudern, welches einen hohen Effekt einer 5-wöchigen BFR Intervention (3x2x10´ BFR im extensivem Ausdauertraining/Woche) auf die Entwicklung der VO2max gegenüber einer Kontrollgruppe zeigen konnte (+9,1 ±6,2% vs. +2,5 ±6,1%), sollte in diesem Projekt die Reproduzierbarkeit derErgebnisse in einem hochtrainierten Athletenkollektiv untersucht werden. Zusätzlich sollten auch die Effekte auf die 2000 m Ergometerleistung, als wichtige physiologische Komplexleistung quantifiziert werden.
Ein Team rund um Prof. Dr. Lars Donath und Prof. Dr. Steffen Held hat diese Fragestellung zusammen mit dem DRV im Rahmen eines durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaften geförderten Transferprojektes aufgegriffen.
Elf männliche Athleten des Elitebereiches absolvierten nach einem 5-wöchigen Kontrollzeitraum mit gewohntem Training in einem Cross Over Design die gleiche BFR Intervention (3x2x10´ BFR im extensiven Ausdauertraining/Woche) über 5 Wochen wie in der ersten Studie. Während des 10-wöchigen Studienzeitraumes erfolgte an drei Messzeitpunkten (T0, T1, T2) die Erfassung der VO2max und der 2000 m Ergometerleistung.
Die Ergebnisse zeigen zusammenfassend einen positiven Effekt der BFR Intervention auf die VO2max (T1 -2,1 ±5,2% vs. T2 3,9% ±3,3), welcher aber erwartungsgemäß deutlich geringer ausfiel als in der ersten Studie. Bezüglich der 2000 m Ergometerleistung konnte kein relevanter Einfluss der BFR Intervention (T1 +2,1 ±1,4 % vs. T2 +0,9 ±1,7%) beobachtet werden.
Zusammenfassend lässt sich somit auch in einem Kollektiv von Elite Ruderern ein höherer Effekt von 15 BFR-Einheiten mit einem kumulierten Gesamtvolumen von nur 5 Stunden über 5 Wochen vs. konventionellen Ausdauertrainings auf die VO2max feststellen. Die positiven VO2max Anpassungen blieben aber ohne analoge relevante Effekte auf die 2000 m Ergometerleistung. Somit bestätigt sich in dieser Studie, dass BFR ein vielversprechender zeiteffektiver Ansatz zur Verbesserung der aeroben Kapazität allerdings ohne eine kurzfristige relevante Verbesserung der 2000 m Ergometerleistung bei hochtrainierten Elite Ruderern darstellt.
Das Projekt wurde durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaften unterstützt (AZ 071604/20)
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