14. März 2025 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Coastal Rowing – Trainingslager in Fano: Erfolgreicher Start in die Saison

Volle Action im kalten Wasser: Tom Hinrichs (links) und Hendrik Bohnekamp halten das Boot zum Einsteigen fest. Foto: Bretting
Adrian Bretting (links) und Hendrik Bohnekamp schauen gespannt aufs Wasser. Foto: DRV
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Vom 1. bis 8. März 2025 fand im italienischen Fano das erste Trainingslager des DRV im Coastal Rowing – Beach Sprint statt. Nach den Leistungstests in Kienbaum erhielten je sechs Athletinnen und Athleten die Chance, ihre Fähigkeiten direkt am Strand und auf dem offenen Meer unter Beweis zu stellen. Am Ende der intensiven Trainingswoche wurden vier Frauen und vier Männer für das Aufgebot zur internationalen Regattasaison der Coastal Nationalmannschaft im Beach Sprint nominiert.

Neue Herausforderungen und wertvolle Erkenntnisse

„Es war ein gelungener Einstand. Die Athletinnen und Athleten haben sich super darauf eingelassen, alles mitgemacht und auch wirklich gut durchgehalten“, resümiert Disziplintrainer Adrian Bretting. Die größte Sorge im Vorfeld war die kühle Adria, doch trotz der frühen Jahreszeit blieben größere Krankheitsausfälle aus.

Auch für das Trainerteam war das Trainingslager eine wertvolle Erfahrung. „Wir haben täglich dazugelernt. Vieles, was wir aus dem klassischen Rudern kennen, mussten wir in kürzester Zeit neu bewerten“, erklärt Bretting. „Auf einmal beschäftigen wir uns intensiv mit Gezeiten, Strömungen, Pegelständen und Wettervorhersagen – Aspekte, die im Coastal Rowing große Relevanz haben. Gerade in Bezug auf die Tagesplanung bei so einer Maßnahme.“ Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in die weitere Saisonplanung einfließen.

Training für Athleten und Betreuer

Nicht nur die Sportlerinnen und Sportler, sondern auch das Betreuerteam nutzte die Woche in Fano, um sich auf die besonderen Anforderungen des Coastal Rowing – Beach Sprint einzustellen. Neben den Bundestrainern Adrian Bretting und Hendrik Bohnekamp waren auch Tom Hinrichs (Heidelberg) und Leonard Schmitz (Berlin) vor Ort. Zwei Physiotherapeutinnen, Franziska Zeuch und Kathrin Hussendörfer, waren nicht nur für die medizinische Betreuung verantwortlich, sondern übernahmen auch das Boatshandling – eine doppelte Aufgabe, die gezielt als Vorbereitung für die Weltmeisterschaften diente. „Zu EM und WM müssen wir die sogenannten Boathandler stellen. Nur hierfür zusätzliches Personal mitzunehmen, erscheint aber unrealisitisch. Daher agieren wir in Doppelfunktionen. So brauchen wir u.a. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die fit genug sind, mehrere Stunden im kalten Wasser zu stehen und das Boathandling beim Ein- und Ausstieg zu übernehmen – eine besondere Herausforderung im Coastal Rowing – Beach Sprint. Unsere Crew in Fano hat das aber wirklich hervorragend gemacht. Vielen Dank an alle“ betont Bretting.

Optimale Bedingungen – mit kleinen Einschränkungen

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sodass das Training ohne Einschränkungen durchgeführt werden konnte. Auch die Infrastruktur in Fano war ideal: kurze Wege, ein Hotel in direkter Strandnähe und perfekte Logistik. Einzig der flache Strand stellte eine Herausforderung dar. „Das machte den Ein- und Ausstieg zwar einfacher, aber es gab nur begrenzte Zeitfenster im Tagesverlauf an denen wir das trainieren bzw. Ausscheidungsrennen fahren konnten. Dennoch war es für den Anfang genau richtig, nicht mit der höchsten Schwierigkeitsstufe zu beginnen“, so Bretting.

Intensive Trainingseinheiten und erste Wettkämpfe

Der erste Teil des Trainingslagers bestand aus gezielten Technikübungen, bei denen jede Einheit unter einer bestimmten Überschrift stand – vom Ein- und Aussteigen über Wenden bis hin zum Slalom-Parcours. In der zweiten Hälfte fanden zwei größere Ausscheidungswettkämpfe in verschiedenen Modi statt, die den Trainern ein umfassendes Bild der individuellen Leistungen ermöglichten. „Alle haben sich extrem angestrengt, alles gegeben und ein solides Leistungsniveau gezeigt“, lobt Bretting.

Saison-Kader für die internationalen Regatten nominiert

Nach den intensiven Tests wurden folgende Athletinnen und Athleten für die internationale Saison nominiert:

Frauen:

  • Sophie Leupold (Pirnaer RV)
  • Julia Tertünte (RV Münster)
  • Marion Reichardt (ARC Würzburg)
  • Laura Brenker (Mainzer RV)

Männer:

  • Franz Werner (Pirnaer RV)
  • Moritz Wolff (Berliner RC)
  • Paul Emil Scholz (Duisburger RV)
  • Lucas Schäfer (Marburger RV)

Routinier Karl Schulze (Berliner RC) musste seine Teilnahme am Trainingslager leider krankheitsbedingt absagen. Hier werden Athlet und Bundestrainer in den kommenden Wochen ein individuelles Vorgehen zum weiteren Saisonverlauf abstimmen.

Material und Ausrüstung als Erfolgsfaktor

Im Coastal Rowing – Beach Sprint werden Wettkämpfe mit „Pool-Booten“ absolviert. Hier wechseln Hersteller und Bootsausstattung teilweise von Wettkampf zu Wettkampf. 

Eine entscheidende Unterstützung erhielt das Team durch den Wassersportausrüster Zhik, der sowohl die Athletinnen und Athleten als auch das Betreuerteam mit Neoprenanzügen ausstattete. „Ohne diese Ausrüstung wäre es kaum möglich gewesen, das Trainingslager Anfang März in dieser Intensität durchzuführen“, hebt Bretting hervor.

Nächster Halt: Internationale Regatta in Zypern

Nach dem erfolgreichen Trainingslager in Fano geht die Saison im April mit der internationalen Regatta in Zypern weiter. Dort wird das deutsche Team die erste Standortbestimmung im Wettkampfmodus erhalten – eine wichtige Vorbereitung auf die Europameisterschaften und Weltmeisterschaften 2025.

 

Weitere Informationen zu unserer Coastal Rowing – Beach Sprint Nationalmannschaft teilt das Team auf Instagram: https://www.instagram.com/coastal.rowing.germany